ForumErpressung, nichts anderes: Warum Anfang September kein guter Moment für Luxemburg war

Forum / Erpressung, nichts anderes: Warum Anfang September kein guter Moment für Luxemburg war
Dem Autor zufolge waren der 1. September und die Pressekonferenz von Premierminister Xavier Bettel und Gesundheitsministerin Paulette Lenert kein guter Moment für Luxemburg Foto: Editpress/Didier Sylvestre

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Anfang September war kein guter Moment für die Demokratie und den Rechtsstaat in Luxemburg. Die Aussagen des Premierministers, sowohl in der Chamber am 14.9. als auch in der Pressekonferenz am 1.9., waren nicht mehr und nicht weniger als ein Offenbarungseid – eines Politikers nicht würdig, eines amtierenden Ministers und Premierministers schon gar nicht, noch dazu von einem ausgebildeten Juristen kommend.

Ich beziehe mich auf die Pressekonferenz, denn das war mein persönlicher Schockmoment, den ich mehr oder weniger live mitkriegte: Xavier Bettel gab mit Wortwahl (Mehrheit-Minderheit) sowie Attitüde und Tonfall als Premierminister eine Richtung vor – er legitimierte quasi die Tatsache, dass eine Gruppe berechtigterweise wütend auf eine andere Gruppe sein darf. Die minoritäre Gruppe sei schuld, dass der Mehrheit Nachteile entstünden. Die, die sich aus unterschiedlichsten Gründen nicht gegen das Coronavirus impfen lassen wollen, wurden quasi zum Abschuss freigegeben. Vom ersten Minister des Landes höchstpersönlich.

Populistische Argumentation

Zum Virus komme ich später zurück, aber die allgemeine Tragweite dessen, was Bettel da sagte, muss auch erwähnt werden. Es könne nicht sein, dass die Mehrheit weiter für die PCR- und andere Tests der Minderheit zahle. Mit dieser populistischen Argumentation öffnete der Premier Tür und Tor für jegliche abstruse Kritiken am System des solidarischen Sozialstaats, in dem die Allgemeinheit via Steuern und Sozialabgaben sehr viel bezahlt … Kritiken, wie sie immer mal wieder in Diskussionen vorgebracht werden, aber nun durch einen Präzedenzfall des Regierungschefs quasi legitim sind: Ich will nicht, dass mein Anteil an CNS-Beiträgen oder Steuern für dies und jenes genutzt wird, weil ich nicht davon betroffen bin oder davon profitieren kann.

Ich bin geimpft und will nicht, dass von meinen Beiträgen PCR-Tests und Behandlungskosten und Lohnfortzahlungen von Ungeimpften bezahlt werden. Ich bin nicht geimpft und will nicht, dass von meinen Beiträgen die Impfung anderer bezahlt wird sowie mögliche Behandlungskosten und Lohnfortzahlungen, die sich nach einer etwaigen Nebenwirkung ergeben. Raucher gehen ein bewusstes Risiko ein: Ich will nicht, dass von meinen Beiträgen die Lungenkrebsbehandlung eines Rauchers bezahlt wird beziehungsweise ich will, dass Raucher wegen des Risikos höhere Beiträge bezahlen. Skiurlaub und Knieverletzungen usw., die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Ich treibe keinen Sport und schaue keinen Fußball und will nicht, dass von meinen Steuern das neue Nationalstadion bezahlt wird. Ich gehe nicht ins Museum, ins Theater, in den Konzertsaal und will nicht, dass meine Steuern ins Budget des Kulturministeriums fließen. Ich habe keine Kinder und sehe nicht ein, wieso ein Teil meiner Steuern ins öffentliche Bildungssystem fließen soll. Ich will, dass meine heutigen Einzahlungen in die Pensionskasse nicht den heutigen Rentnern zugutekommen, sondern will, dass dieses Geld zurückgelegt wird, bis ich selbst in Rente bin. Auch diese Liste ließe sich beliebig fortsetzen.

Job verlieren wegen etwas, das freiwillig ist?

Zurück zum Virus und dem aktuell vorliegenden Gesetzesvorschlag. Auch kein guter Moment für die Demokratie und den Rechtsstaat in Luxemburg. Weder Bettel noch sonst ein Regierungsmitglied, das sich seitdem öffentlich geäußert hat, machen einen Hehl daraus, dass es darum geht, Druck auf Ungeimpfte aufzubauen. Druck über die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben, Druck übers Portemonnaie (kostenpflichtige Tests) und, viel schlimmer noch, mit der Möglichkeit des Covid-Checks am Arbeitsplatz wird implizit in den Raum gestellt, dass es hier zu Gehalts- oder gar Jobverlust kommen könnte. Druck mittels Einbeziehens der Existenzgrundlage (Arbeitsverhältnis) der angestellten Menschen (und das sind die meisten): das ist hinterhältig, Erpressung und nichts anderes.

Dabei ist die Impfung ja (immer noch) freiwillig. Wie können jemandem Nachteile entstehen, wenn er etwas nicht macht, was ja aber freiwillig ist? Das Large Scale Testing war ja auch freiwillig und hier wurde kein Druck auf die Nicht-Teilnehmer ausgeübt, obwohl das LST ja doch scheinbar ein Nonplusultra-Meilenstein in der Virusbekämpfung gewesen sein soll?

Weiter zur Freiwilligkeit: Es gab einen „état d’urgence“, es gab Lockdown(s), es gibt Maskenpflicht, es gab 7,5 Monate lang in Luxemburg eine Ausgangssperre (um 22.05 Uhr sich im öffentlichen Raum aufhalten war ein Delikt mit Geldstrafe!), aber an eine Impfpflicht (müsste Staatsrat und Parlament passieren, wäre vor Gericht anfechtbar) traut sich keiner ran, sondern es wird versucht, hinterrücks durchzusetzen? Für dieses „Nicht-Trauen“ muss es doch einen Grund geben? Vielleicht weil alle Impfstoffe holterdiepolter eine Marktzulassung kriegten und man (weltweit) weiß, dass diese verpflichtend zu machen vor keinem Richter der Welt standhalten würde?

„Weltexperiment“

Zu den Impfungen. Dass auch Geimpfte sich weiter anstecken können und ebenfalls das Virus weitergeben können, muss ja nicht mehr diskutiert werden. Der deutsche Virologe Kékulé sagte schon im Mai in einem Podcast, dass seiner Meinung nach das Virus weder ausgerottet werden könne noch eine Herdenimmunität erreicht werden könne, sondern bestenfalls eine Art „Kontrollzustand“.

Klammer auf: In diesem Podcast kommt Kékulé sehr nuanciert rüber, beleuchtet zwei Seiten der Medaille. Er ist fürs Impfen, sagte aber ganz klar, dass das, was aktuell passiere, eindeutig ein „Weltexperiment“ sei. Erstens wegen des Ausmaßes der Impfaktion und zweitens, was die mRNA-Stoffe angehe, ganz allgemein – da es vorher trotz jahrelanger Forschung noch nie eine Zulassung für ein mRNA-Produkt gegeben habe. Klammer zu.

Auch der Luxemburger Dr. Schockmel war vor Kurzem plötzlich mit der Aussage im Radio zu hören, bei einem Virus, das sich über die Atemwege verbreite, sei eine sterile Immunität (ein Geimpfter kann das Virus nicht mehr verbreiten) illusorisch. Habe ich vorher nie von einem Luxemburger Arzt oder Wissenschaftler gehört. Gepaart mit den nicht 100-prozentigen Wirkungsgraden der verschiedenen Impfstoffe (laut Herstellerangaben) heißt das: Das mit der Herdenimmunität war von Anfang an unrealistisch. Trotzdem heißt es weiter mordicus: Wir müssen XX Prozent Durchimpfung erreichen. Wieso?

Individuelle Risikoabwägung – ohne Informationen

Denn wenn Herdenimmunität nicht erreicht werden kann, hat die Impfung ja keinen gesellschaftlichen Nutzen mehr. Jeder persönlich ist dann einfach, laut offiziellen Angaben, (besser) vor einem schweren Verlauf oder dem Tod geschützt. Das heißt, jeder muss für sich selbst abwägen, ob er als Gesunder (im Prinzip) das Risiko einer Impfung (Nebenwirkungen, bekannte und unbekannte) eingeht. Nicht mehr und nicht weniger. Die Grippeimpfung wird auch den Risikogruppen besonders empfohlen, nicht gesamtgesellschaftlich.

Bei der Risikoabwägung gibt es meiner Meinung nach allerdings ein schwerwiegendes Problem. Otto Normalbürger verfügt nicht über alle nötigen Informationen. Manchmal hat man das Gefühl, es sei mehr über die Impfungen gewusst als über das Virus. Nach nun fast zwei Jahren Virus müssten doch allmählich Risikogruppen und Vulnerable klar benannt werden können und sich dann danach gerichtet werden können. Die Häufigkeit schwerer Verläufe/Todesfälle müsste klar beziffert werden können, unterschieden nach Alter, Vorerkrankungen usw.

Am Luxemburger Beispiel, laut offiziellen Statistiken: fast alle Todesopfer waren über 50 Jahre alt, lediglich 11 (von 837) waren jünger. Davon 7 zwischen 40 und 49, 3 zwischen 30 und 39 und 1 unter 30. Bei Letztgenanntem müsste man noch wissen, ob es ein 29-jähriges Opfer war oder aber ein Kleinkind. Für alle 11 müsste man statistisch ausgewertet und anonymisiert wissen, ob es Vorerkrankungen gab, und wenn ja, welche. Ebenso wenig gibt es eine statistische Auswertung der Krankenhausaufenthalte, je nach Schwere und je nach Vorerkrankung. Luxemburg ist klein, das müsste ja aber machbar sein? Aus dem täglich veröffentlichten Zahlenwust, der je nachdem absolut ist oder aber prozentual, kumuliert oder tagesaktuell, sind Basis-Informationen schon kaum vernünftig abzuleiten. Um zu wissen, wie viele Menschen überhaupt bis jetzt im Krankenhaus waren, muss man schon in die Excel-Tabellen der Open-Data-Plattform und selbst rechnen. Stand 7.10. waren es 4.203, die die Klinik wieder lebend verlassen haben. Wie viele davon die Intensivstation lebend verlassen haben, das kann man dann schon wieder nicht mehr rausfinden.

Das alles und noch viel mehr (ist die Vulnerabilität/Vorerkrankungen etwa auch bei infizierten Geimpften ein Faktor für einen schwereren Verlauf?) müsste dem informierten Bürger sauber aufbereitet zur Verfügung gestellt werden, damit er überhaupt ein informierter Bürger sein kann und informiert Entscheidungen treffen kann.

Keine (Neu-)Bewertung der Situation

Neben dieser äußerst mangelhaften Information stört mich immens, dass von offizieller Seite keine (Neu)-Bewertung der Situation mehr vorgenommen wird. Manchmal hat man den Eindruck, wir stünden immer noch ganz am Anfang, es hätte keine Entwicklung gegeben. Wenn die Regierung sagt, die Geimpften müssen Einschränkungen erdulden wegen der Ungeimpften, ist das falsch. Die Einschränkungen müssen erduldet werden, weil die Regierung diese nicht aus dem jeden Monat neu zusammengeschusterten Gesetz streicht. Wieso nicht?

Geimpfte sind (laut offiziellem Diskurs) geschützt, Ungeimpfte gehen halt aus eigener Entscheidung ein gewisses Risiko ein. Eigentlich könnte man alle Beschränkungen aufheben, zu einem Zusammenbruch des Gesundheitssystems dürfte es nicht mehr kommen. Zu einem gewissen Moment (weiß nicht mehr genau, wann) wurde sehr an die „Eigenverantwortung“ appelliert. Wurde dieses Wort abgeschafft? Ungeimpfte werden schon darauf achten, ihre (Groß-)Eltern zu schützen; Maskentragen sollte erlaubt bleiben, dann kann es jeder für sich persönlich entscheiden; meinetwegen könnte noch die Maskenpflicht im öffentlichen Transport bleiben, vielleicht noch eine Sonderregel für (Groß-)Veranstaltungen, aber ansonsten? Die Einschränkungen führen nur immer weiter zu Inkohärenzen und Widersinnigkeiten (im Falle eines geimpften Infizierten müssen ungeimpfte Kontaktpersonen in Quarantäne und geimpfte Kontaktpersonen nicht?) und Situationen, die keiner mehr nachvollziehen kann.

Es gehe nur noch um die Impfung, nicht mehr um das Virus
Es gehe nur noch um die Impfung, nicht mehr um das Virus Foto: AFP/Fadel Senna

Sind wir noch in einer Pandemie? Oder ist/wird das Virus endemisch bzw. saisonal? Das bedingt eine andere Herangehensweise (siehe auch Kékulés „Kontrollzustand“ weiter oben). Nur muss diese irgendwann klar benannt und umgesetzt werden. Meiner Meinung nach werden wir mit diesem Coronavirus leben müssen – und auch können –, aber es wird weiterhin versucht, es zu stoppen. Mit der Impfung als einzige Lösung. Oder, wie der Deutsche Drosten es sagte und auch „unser“ unsäglicher C.P.M.: entweder lässt man sich impfen oder kriegt irgendwann das Virus. Kékulé ist damit nicht einverstanden und ich auch nicht. Es gibt eine dritte Möglichkeit: nicht krank werden. Es müsste nämlich endlich viel stärker auch der Unterschied gemacht werden zwischen infiziert (Corona) und krank (Covid-19). Das Wort „asymptomatisch“ gehörte ersetzt durch das, was es ist: nicht krank, d.h. gesund.

Ich vermisse einfach neue Ansätze in der Einschätzung der Situation und andere Wege, wie man damit umgehen kann. Wenn wir zig Millionen Steuergelder ausgegeben haben, um mit 2,1 Millionen Large Scale Tests 7.700 Infizierte zu finden (der Vergleich muss hier sein: 331.000 Contact-Tracing-Tests für 38.900 Infizierte!), könnten wir nicht auch weitere Millionen ausgeben und das ganze Land plus Grenzgänger innerhalb von zwei Wochen einem Bluttest auf Antikörper unterziehen? Dann weiß jeder zum Moment X, wo er dran ist, es gibt belastbare Daten, auch die Effizienz der Impfungen könnte überprüft werden. Nur so als Beispiel …

Kontrolle, Kontrolle, Kontrolle

Ich könnte noch stundenlang weiterschreiben und vieles, was ich jetzt schon geschrieben habe, gilt nicht nur für Luxemburg, sondern weltweit. Wie zum Beispiel die Tatsache, dass es um ein respiratorisches Virus geht, die dadurch ausgelösten schwersten und tödlichen Verläufe aber eher in die Kategorie kardiovaskulär fallen. Ist deshalb vor allem die „Erste Welt“ so viel stärker betroffen als die „Dritte Welt“? Wegen der eh vorherrschenden sog. Zivilisationskrankheiten? Und deshalb auch die USA (Fast Food, Übergewicht …) beispielsweise noch stärker als Europa? Wäre doch auch ein Erklärungsansatz, der, wenn belastbar, helfen könnte, damit umzugehen. Stattdessen geht es fast nur noch um die Impfungen, kaum mehr um das Virus.

Und fast nur noch um Kontrolle. Covid-Check, Pass sanitaire, wie auch immer es heißt: es wurde zu Beginn EU-europäisch gepriesen, damit man „einfacher reisen könne“. Aber jedes Land setzte es quasi von Beginn an als Kontroll-Instrument ein. In einem Gespräch kürzlich ging es um den Lockdown im Frühling 2020, geschlossene Grenzen, Zöllner auf Kontrollgang am Stausee und den Polizeihelikopter; Feststellung: es ist schon bedenklich, wie weit das mit der Kontrolle gehen kann. Im gleichen Gespräch: das mit Covid-Check ist ja jetzt gut, dann kann man wieder einfacher Sachen organisieren. Leute, es ist das Gleiche: Kontrolle! Ständig und jeden Tag, womöglich bald auch am Arbeitsplatz. Eigentlich sogar weitreichender als die Zöllner am Stausee.

„Héich Zäit, fir op d’Strooss ze goen!“

Ob gewollt, geplant, es sich einfach so ergeben hat, die Regierung einfach „hirer Hänn kee Rot méi weess“: wir befinden uns meiner Meinung nach in einer „dérive autoritaire“. Gegen die man sich wehren muss. „Et ass héich Zäit, fir op d’Strooss ze goen!“

Wenn bei Veranstaltungen im Freien Covid-Check angewandt wird/werden muss, dann hat das einen reinen Kontrollzweck und mit Virusverbreitung nichts zu tun. Wenn Vizepremier Kersch am Samstag beim 100,7 bezüglich Covid-Check auf der Arbeit schon fast drohend auf noch strengere Regeln im Ausland verweist, wenn Premier Bettel auch schon mal das Wort 2G in den Mund genommen hat, „dann ass et héich Zäit, fir op d’Strooss ze goen!“.

Denn 2G verdeutlicht Absurdität und Widersinn am deutlichsten: dann würde etwas kontrolliert, was freiwillig ist (Impfung) oder aber totaler Zufall (genesen, man sucht sich das Krankwerden ja nicht aus)! Und war man wirklich krank und ist genesen, kriegt man noch einen zusätzlichen Tritt in den Hintern: Das ist dann nur sechs Monate Covid-Check-gültig. Also ab zum Impfen, aber sofort! Damit wir Bettels 85 Prozent erreichen. Und wenn die Dritt-Impfung verallgemeinert wird, wird ein neuer Prozentsatz als Ziel ausgegeben und wir fangen wieder von vorne an …

Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass ich dies über Luxemburg einmal schreiben müsste, und schon gar nicht so schnell: ich bin heilfroh, dass wir heute keinen „état d’urgence“ mehr haben. Es wäre nicht auszudenken … Deshalb ist es „héich Zäit, fir op d’Strooss ze goen!“. 

Skrijelj Nermin
18. Oktober 2021 - 0.11

@ Esmeralda, Sie haben meine Erläuterung offensichtlich nicht verstanden und sehen die Zusammenhänge nicht. Diese Impfung schützt niemanden vor einer Infektion. Also ein Geimpfter kann auch einen Geimpten anstecken. Also können sich auch die Menschen die die Impfung für sich befürworten sich ebenfalls nicht der möglichen Infektiosität nicht entziehen. Ein abweichender oder unterschiedlicher Umgang mit den Menschen die die Impfung bewilligen und den Menschen die Sie ablehnen wäre im Hinblick auf das Ziel, die Pandemie einzudämmen und auf diese Art eine Überbelastung der nationalen Intensivstationen zu vermeiden und die Zahl der schweren Krankheitsverläufe und Todesfälle zu mindern, nur dann legitim wenn die Geimpften durch die Covid-19 Impfung nahezu sterile Immunität erlangt hätten und nur die Ungeimpften sich infizieren und das Virus weiterverbreiten könnten. Erwiesenermaßen ist eine solche Voraussetzung aber nicht gegeben, und auch Geimpfte können vom Virus betroffen sein und es weiterverbreiten. Die Covid-19 Impfung garantiert weder die komplette Minimierung der Infektiosität noch die sterile Immunität. Außerdem ist schon allein ein nicht konsentierter Eingriff in die persönliche körperliche Integrität nur zur Erreichung öffentlicher Interessen ist nicht hinzunehmen. Sagen Sie mir bitte, wenn alle Menschen geimpft wären, wie könnten Sie denn eine nahezu sterile Immunität erreichen, wenn Sie sich ja weiter infizieren können?

Claude Clemens
17. Oktober 2021 - 22.43

Gudden Owend @Claudette, wat maacht Dir wann eng geimpfte Persoun Äre Kierper ustécht?

Claude Clemens
17. Oktober 2021 - 22.41

Gudden Owend Madame Här Och Staatsbeamten, dat mat den 90% stoung effektiv an der FR vum 23.09. (online), datt dann eng herdenimmunitéit erreecht wäer, liesen ech awer net aus dem artikel raus. Wat dat ugeet, behalen ech aus dem artikel folgendes zréck: "Gegen Corona geimpfte Personen verhielten sich meist risikobereiter, hätten mehr Kontakte und gingen öfter auf Konzertveranstaltungen und Partys, sagte Alexander Kekulé dem Redaktionsnetzwerk Deutschland am Mittwoch (22.09.2021). „Sie werden nicht getestet und kommen auch nicht in Quarantäne. Stecken sie sich an, haben sie oft keine oder nur sehr milde Symptome, erkennen ihre Infektion also nicht oder zu spät. Deshalb rechne ich mit einer unsichtbaren Welle der Geimpften“ (...) Die Aussage des Robert-Koch-Institutes (RKI), Geimpfte würden beim Corona-Epidemiegeschehen keine Rolle mehr spielen, sei falsch. (...) Nach derzeitiger Datenlage scheint der Schutz vor Infektionen durch eine vollständige Impfung bei 50 bis 70 Prozent zu liegen." De schluss dovunner (50-70%) liesen ech sou, datt och bei 100% impfquote corona weider wäert bleiwen. dat gëtt jo och kaum nach "ofgestridden". d.h. iergendwann muss iergendeen - politik, dokteren, wëssenschaftler, ... - decidéieren, wéi domadder ëmzegoen ass. a wat dat da konkret ou mesuren oder och net-mesuren bedeit. an dat geschitt am moment net.

Esmeralda
17. Oktober 2021 - 12.56

Skrijelj Nermin "Gleichwohl könnten Sie ja auch nicht jeden Menschen der eine Bronchitis oder Grippe hat einfach dazu zwingen sich impfen zu lassen oder ihm das Recht an der Teilnahme am öffentlichen Leben nehmen nur weil er infektiös ist. " Wenn Sie die Grippe durch Scharlach, Meningitis, Masern, usw ersetzen, dann holt die Polizei Sie ab wenn Sie 'am öffentlichen Leben teilnehmen'.

Yann
17. Oktober 2021 - 12.54

@Roland Diederich "Den 15.Oktober um 19h geet dei drett Marche Blanche bei der Phillharmonie um Kirchbierg fort bis bei Chamber." LOL, mir hu gesinn, mol keen halleft Prozent war do. "Et get heich Zeit deser Regierung den Dix ze riichten …" SOU net! ?

Anatole
17. Oktober 2021 - 12.53

@Schweig René „Et as héich Zäit, fir op d‘ Stroos ze goen!“ Ech huelen un, Dir waart op der Strooss, bei deene 0,4%?

Günther
17. Oktober 2021 - 12.01

@Robert Hottua "1933 hat die klerikale Nazipropaganda aus dem Luxemburger Wort die faschistische nationalsozialistische Kontrollmedizin in Luxemburg salonfähig gemacht." ..und so geholfen die Pocken und die Kinderlähmung auszurotten.

Claudette
17. Oktober 2021 - 11.59

@Wieder Mann " Eegenbestemmong iwwert sain Kierper." Genee. Mir Geimpfter wëlle keng Querdenker déi onsere Kierper ustiechen op der Aarbecht.

Skrijelj Nermin
16. Oktober 2021 - 9.50

@Grober J-P.  Sie sagen: "Ich möchte das Recht behalten nicht infiziert zu werden." Das Recht wird Ihnen nicht abgesprochen. Es geht hier nicht um Gefahrenabwehr, sondern vielmehr um eine vehemente Verbesserung oder Optimierung des Gesundheitsschutzes im Interesse einer Risikovorsoge unterhalb der Gefahrenschwelle! Es muss beachtet werden, das allein schon unser Freiheitsprinzip das Abwägungsergebnis vorgibt, denn das Individuum hat ja keine Schuld an einer Minderung genereller Lebensrisiken, und der Staat darf ihn nicht durch Freiheitseinschränkungen dafür in Anspruch nehmen. Fundamental ist hier, dass eine Verknüpfung von weitreichenden Freiheitseinschränkungen mit dem Mittel, sein ihm zustehendes Recht auf Freiheit nur durch eine Covid-19 Impfung „wiederzubekommen“ eingeführt wird. Eine solche Praxis und der damit bewirkte Druck sich der Impfung zu beugen ist eindeutig verfassungsrechtlich als Eingriff in das Selbstbestimmungsrecht über die körperliche Unversehrtheit einzuordnen. In der Überlegung und der damit zusammenhängenden Abwägung hat das Selbstbestimmungsrecht sowohl auch das Recht auf Leben und körperlicher Unversehrtheit der Menschen die die Impfung ablehnen ein höheres Gewicht als der Schutz der Geimpften, deren Covid-19-Risiko nicht erheblich größer ist als andere Risiken, denen alle Menschen ausgesetzt sind. Gleichwohl könnten Sie ja auch nicht jeden Menschen der eine Bronchitis oder Grippe hat einfach dazu zwingen sich impfen zu lassen oder ihm das Recht an der Teilnahme am öffentlichen Leben nehmen nur weil er infektiös ist. Auch diese Krankheiten können schwer sein und auch zum Tode führen. Jeder enscheidet selbst welche Risiken er hinnimmt und welche nicht.

L
15. Oktober 2021 - 23.40

merci

Danielle Tara
15. Oktober 2021 - 8.40

Ech fannen och mir sollen keng Restriktiounen mei hun. Keng Masken mei undoen usw. 75% sin geimpft. Den Rescht who cares??‍♀️.Ech sin geimpft. Deet mir just leed vir dei vulnerabel Leit.

Patrice Verscheure
14. Oktober 2021 - 11.22

Merci fir dësen Artikel!

Och Staatsbeamten
14. Oktober 2021 - 10.50

Haer Clemens, den Datum wëss ech leider elo net méi. Déi Ausso vun de 90 % war an der Frankfurter Rundschau publizéiert a wor an an engem Interview mam RND am Zesummenhank mat den "Impflücken bei Menschen mit hohem Risiko für schwere Verläufe" ( RND = Redaktions Netzwerk Deutschland) Et hat mech aus Familljengrenn interesséiert.

Claude Clemens
13. Oktober 2021 - 21.45

Moien Madame Här Och Staatsbeamten. wéini war dat w.e.g.? a mengem text bezéien ech mech op e podcast vum mee 2021. lo grad nach eng kéier séier an d'sichmaschinn gekuckt: am juli 2021 (markus lanz) seet hien och datt et herdenimmunitéit keng wäert ginn, d'selwecht nach eng kéier ugangs september 2021 (stern, t-online). et kann natierlech sinn, datt hien dat mat den 90% och rezent gesot huet, hie schéngt ëmmer ganz nuancéiert. mee datt et keng herdenimmunitéit wäert ginn (well och geimpfter sech ustiechen an et weiderginn), ech mengen dovunner réckelt hien awer net of. ass mol meng meenung.

Christian Spielmann
13. Oktober 2021 - 19.29

Wouw, Här Clemens, Dir sot et. Mee wat mech nach méi erstaunt, ass d'Tatsaach, datt d'Tageblatt dësen Kommentar bréngt. Zumol wann e bedénkt, datt ganz aner Aussoen hei publizéiert goufen, z. B. de "Forum" vum Robert Goebbels, déi schonn liicht faschistech Ausmoossen haten (Die Inselwelt der Egoisten: Der Staat muss den Druck auf Impfverweigerer verstärken).

Roland Diederich
13. Oktober 2021 - 19.10

Den 15.Oktober um 19h geet dei drett Marche Blanche bei der Phillharmonie um Kirchbierg fort bis bei Chamber. Et get heich Zeit deser Regierung den Dix ze riichten ...

Och Staatsbeamten
13. Oktober 2021 - 17.01

Haer Clemens, dir bezitt iech op de Professer Kékulé. Da misst dir jo och gelies hunn dat de Kékulé gesot huet dat wa mir eng Impfquote vu 90% géifen erreechen am grénge Beräich wieren, also déi sougenannt Herdenimmuniteit erreecht wier.

Picky Gasty
13. Oktober 2021 - 16.12

Matleed mat allen gudden awer dommen Leit ze hun déi sech nët impfen loossen ass keen béisen Zwang. Regierungs- Mamma 1 an Mamma 2 maachen alles fir hir bees Kėnnerscher déi sech net picken loossen fir dass wann de Corona si kritt si nët ze vill leiden mussen an maachen alles dass si sech freiwellech gezwongen pickuséiren loossen.Méi ewéi ëmmer ass Ondank hieren Loun. Herno wann déi nët pickuséirt Kranker d‘Flemm hun als Aussätzeger behandelt ze gin an vill méi am Spidool gelidden hun,nodeem si fun engem Geimpften ugestach gin waren, loossen si sech dann schlussendlech och freiwelleg gezwongen aus voiler Dankbarkeet impfen., oder ?

Robert Hottua
13. Oktober 2021 - 15.39

1933 hat die klerikale Nazipropaganda aus dem Luxemburger Wort die faschistische nationalsozialistische Kontrollmedizin in Luxemburg salonfähig gemacht. Stichworte zur Nazimedizin: Gesundheitsführung, Erbmedizin und Erbjustiz, per Denunziation zu ermittelnde Erbkrankverdächtige, Sterilisation und Ausmerze (zentralisierte und regionalisierte Euthanasie) der biologisch durch Ärzte nicht für einwandfrei befundenen angeblich gemeinschaftsschädlichen Menschen. Dieses Selektionstrauma sitzt in den Genen (Epigenetik) der luxemburger Bevölkerung. Täter und Opfer dieser Triagemedizin bedürfen der Erlösung und Versöhnung durch Transparenz. MfG Robert Hottua, Psychologe

Grober J-P.
13. Oktober 2021 - 13.18

Ich möchte das Recht behalten nicht infiziert zu werden. Wie können wir das anstellen? Bitte um Wortmeldung in dieser Runde: Wer hat bereits einen guten Bekannten, Freund, oder Anghörigen an Covid verloren?

Romain MASSEN
13. Oktober 2021 - 13.17

Merci Här Clemens fier ärren courrage den dier beweist an den anneren fehlt obschon se ärrer Mennung sin an och menger. Gesondthetskes as eng Solidargemeinschaft (wei Pesionskes och) a wann dest net net mei de Fall as da kann den ganzen System zesummebreichen. No 2 Joer Restricktionnen dei am ufanck berechtecht worren well en net wost mat wat en ze din hat mus en ello Keier kreien ausser wann en perseinlech Intresse hut fier dat ze verhenneren. Krichtech Stemmen sin jo am In an Ausland mundtot gemach gin. Wei der geschriewen hut "stand up for your rights"

Paul
13. Oktober 2021 - 12.07

En absoluten Liichtbleck am Journalismus. Weider esou, alles hannerfroen !

Wieder Mann
13. Oktober 2021 - 10.25

Ech sin geimpft, keen Impfgéigner an dach sténgt mir d’Impfpolitik no Beruffsverbuet, no Anschränkung vun demokrateschen Rechter, Eegenbestemmong iwwert sain Kierper.D‘Froo ass, wat geschidd d‘Regierong dest duerech kritt, wat se duerno neies duerch d‘Hannerdier demokratesch verbidden deet

Schweig René
13. Oktober 2021 - 10.07

Erpressung, nichts anderes an dérive autoritaire. Kompliment, gudden Artikel an dir huet Recht! "Et as héich Zäit, fir op d' Stroos ze goen!" We don't need no thought control... Här Bettel!

Lilly
13. Oktober 2021 - 9.46

E super Kommentar wou all Aspekt uféiert. Objektiv ob de Punkt bruecht. Villmols Merci dass Dir de Mut hudd dëst ze schreiwen. Ech wënschen mir eis Regierung an déi Verantwortlech géifen sech dës zu Häerz huelen