Ein Besuch im „Parc merveilleux“ steht bei vielen Familien und Tierfreunden jedes Jahr wieder auf dem Programm – oft auch mehrfach. Doch in dieser Zeit, in der Geschäfte, Kinos und Spielplätze geschlossen werden, ergeht es dem Tierpark nicht anders. „In dieser Krisensituation dürfen wir natürlich nicht eröffnen“, sagt Dr. Guy Willems, Tierarzt des Parks und Kurator, auf Nachfrage des Tageblatt. Eigentlich sei für die Eröffnung fast alles bereit gewesen. Momentan wird der Betrieb auf das Nötigste beschränkt: Die Versorgung der Tiere steht im Vordergrund.
Verlust kaum auszugleichen
Nur noch ein paar Angestellte sind vor Ort und teilen sich die Arbeit untereinander auf. Wie in anderen Geschäften und Unternehmen wechseln sie sich in zwei Teams ab, damit im Falle einer Ansteckung immer jemand verfügbar bleibt. „Ein paar müssen erst eingearbeitet werden, da sie jetzt andere Arbeiten verrichten sollen als sonst“, so der Tierarzt weiter. Doch spätestens nächste Woche dürfte sich dies eingespielt haben, so Willems weiter. Einige Saisonarbeiter, die bereits engagiert wurden, sitzen jetzt ohne Arbeit zu Hause. In den Jahren zuvor wurde vor der Eröffnung ein großer Frühjahrsputz durchgeführt, um den Park vom Dreck des Winters zu befreien und den letzten Schliff zu verleihen. Dies wurde erst mal auf Eis gelegt.
Verständlicherweise ist er nicht sehr glücklich über die jetzige Situation: „Es war schon Wahnsinn, wie viele Besucher normalerweise in den Osterferien nach Bettemburg gekommen sind.“ Der Park ist seit Mitte Oktober geschlossen. Wenn ihnen jetzt mehrere Monate verloren gehen, sei das schon dramatisch, so Willems weiter. Im Herbst dann länger geöffnet zu lassen, würde, laut Willems, nicht so viel bringen. Bereits Anfang Oktober kämen viel weniger Besucher. Das würde den Verlust vom Beginn der Saison kaum ausgleichen, so der Kurator abschließend.
Der Märchenpark in Bettemburg beheimatet fast 200 verschiedene Spezies – das sind über 2.000 Tiere – aus fünf Kontinenten. Der „Parc merveilleux“ öffnete 1956 zum ersten Mal seine Tore.
Wie schützt man sich am besten vor einer Ansteckung?
Die Schutzmaßnahmen sind die gleichen wie bei anderen Infektionen der Atemwege: Hände regelmäßig und gründlich waschen, in den Ellbogen oder in ein Papiertaschentuch niesen und das Taschentuch sofort in einem abgedeckten Mülleimer entsorgen, Händeschütteln und Küssen vermeiden, von engem Kontakt mit kranken Menschen absehen, zu Hause bleiben, wenn man krank ist, und es unterlassen, das Gesicht mit den Händen zu berühren.
Seit dem 2. März 2020 ist eine Hotline für die Öffentlichkeit unter der Nummer 80 02 80 80 in Betrieb.
Menschen mit Symptomen einer Infektion oder solche, die aus einem Risikogebiet zurückkehren, sollen nicht zum Arzt oder in die Notaufnahme gehen, sondern die Nummer 80 02 80 80 (oder im Notfall 112) anrufen. Darüber hinaus sollten sie von Besuchen bei gefährdeten Personen absehen.
Das Coronavirus im Steckbrief
– Name: Coronavirus, Covid-19
– Übertragungsweg: Tröpfcheninfektion
– Am meisten betroffene Körperregion: Lungen
– Symptome: trockener Husten, Fieber, Atemnot
– Inkubationszeit: bis zu 14 Tagen
– Gefährlich besonders für ältere Menschen oder Personen, die schon (schwere) gesundheitliche Probleme haben
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