Erdrutsch in Monnerich – Wie geht es weiter?

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Nach dem abermaligen Erdrutsch auf der Deponie in Monnerich werden Fragen über die Sanierung und zukünftige Gestaltung des Areals laut. Das Tageblatt sprach mit dem Bürgermeister von Monnerich.

Am 6. Januar wurde gegen 18.00 Uhr der technische Dienst der Gemeinde Monnerich von einer Einwohnerin alarmiert. Sie berichtete von einem erneuten Erdrutsch auf der Bauschutthalde in Monnerich. Die Techniker eilten zur Deponie, konnten aber nichts sehen, weil es schon dunkel war, so Guy Lucius, der Leiter der Abteilung, zum Tageblatt. So beschloss man, die Lage am darauffolgenden Tag (Sonntag) bei Tageslicht zu begutachten. Gegen 9.00 Uhr, als der technische Dienst, zusammen mit Mitgliedern des Schöffenrates und des Umweltministeriums, an der Deponie ankam, waren bereits Experten des Ingenieurbüros Asmus+Prabucki aus Essen vor Ort. Sie gaben Entwarnung. Es handele sich nur um eine „oberflächennahe Böschungsrutschung“ auf einer Breite von 30 Metern.

Die Ursache für den Erdrutsch war schnell gefunden: Das Einsickern von Wasser in den Boden, bedingt durch den starken Regen, war schuld daran. Die deutschen Spezialisten schlossen aber eine Gefahr für die Anrainer und die naheliegende Straße aus. „Es ist keine Evakuierung notwendig, ebenso wenig wie die Einrichtung einer Sperrzone oder spezielle Sicherheitsmaßnahmen“, so Lucius.

Keine zusätzliche Absicherung

Auch die Straßenbauverwaltung – die an der Deponie entlang verlaufende Straße gehört dem Staat – sieht keine Notwendigkeit einer zusätzlichen Absicherung der Straße. Einem Mitarbeiter der Behörde zufolge behalte man die Lage aber im Auge. Laut Lucius ereignen sich permanent Erdrutsche auf dem Areal, die aber größtenteils unbemerkt bleiben. Kleine Rutschungen hätten zudem den Vorteil, dass sie einen großen Erdrutsch vermeiden würden.

Im Rahmen der Neugestaltung des Schuttablageplatzes sind das Umweltministerium und der Betreiber der Deponie dabei, im Rahmen der Sanierung Analysen durchführen zu lassen, welche Vorfälle dieser Art verhindern sollen. So wurden unter anderem Probebohrungen und Stichproben angeordnet. Damit soll die Stärke der verschiedenen Bodenschichten bestimmt werden. Auch das Grundwasser wird genau unter die Lupe genommen.

Erst am 9. Oktober 2017, nach dreieinhalb Jahren, war der CR 106 zwischen Esch/Alzette und Monnerich wieder für den Verkehr geöffnet worden. Nach dem Erdrutsch im März 2014 waren viele Probleme aufgetaucht. Strommasten und Datenkabel waren zerstört, Leitungen und Kanäle gekappt worden. Ein Teil des Monnericher Abwassers musste abgepumpt werden. Da die Verbindungsstraße zwischen Monnerich und Esch/Alzette gesperrt wurde, mussten die Verkehrsteilnehmer lange Umwege in Kauf nehmen.

 

Durch den Erdrutsch wurde zudem die rue de Mondercange in Esch-Lallingen zur Sackgasse. Am Ende der Straße liegt die ehemalige Schule der „Education différenciée“ (Ediff). Nach dem Vorfall waren die Kinder auf andere Bildungseinrichtungen verteilt worden. Etwa drei Jahre lang stand das Gebäude leer, ehe es Ende November 2016 umgebaut wurde und jetzt Flüchtlingen eine vorläufige Bleibe bietet.

Erst handeln, dann handeln

Wie geht es jetzt weiter? Der erneute Erdrutsch beschäftigt die Bürger. Die LSAP-Fraktion hatte deshalb vor zwei Wochen gefordert, dass die Deponie auch in Zukunft Thema in den Gemeinderatssitzungen bleiben müsse. Auf diese Weise soll das „falsche Signal einer Entwarnung“ an die Bürger vermieden werden.

Bürgermeister Jeannot Fürpass (CSV) beruhigt: Das Thema werde nicht vergessen. Der Vorfall vom letzten Wochenende habe ihm erlaubt, sich eingehend mit dem Dossier zu befassen. Er versprach, den Gemeinderat und die Öffentlichkeit zu informieren, sobald sich etwas Neues ergebe. Die Gemeinde stehe in dieser Angelegenheit außerdem in permanentem Kontakt mit dem Umweltministerium. Premierminister Xavier Bettel habe ihn zudem kontaktiert, um mehr über den Vorfall und die Zukunft der Deponie zu erfahren.
Fürpass will aber zuerst die Lage genau analysieren.

Der Betreiber hat für März dieses Jahres die Vorstellung der Ergebnisse einer Studie angekündigt. Der Erste Bürger der Gemeinde will danach eine zweite Meinung einholen. Der Gemeinderat soll während der ganzen Zeit über die Entwicklung auf dem Laufenden gehalten werden. Und auch die Bevölkerung soll via Infoveranstaltung eingehend über das Dossier informiert werden.

Die Zukunft der Bauschuttdeponie

Fürpass will außerdem bei einem Treffen mit den Ministern François Bausch (Infrastruktur) und Carole Dieschbourg (Umwelt) die Zukunft der Bauschuttdeponie ansprechen. Die Sanierung des Areals sei extrem schwierig, so der Bürgermeister, u.a. wegen des problematischen und radioaktiven Mülls, der im Inneren des Hügels lagert. Deshalb sei es wichtig, sich zuerst ein genaues Bild der Lage zu verschaffen, ehe man mit den Arbeiten beginne. In diesem Zusammenhang müssten auch die Befestigung des Hügels und die Evakuierung des Wassers überprüft werden.

Schließlich will Fürpass die zwischen 2000 und 2003 angefertigten Studien über die Deponie analysieren, um genau zu erfahren, „was damals schiefgelaufen ist“. Der Bauschutthügel werde wegen seines Verschmutzungsgrades noch Generationen beschäftigen, so der CSV-Politiker. Er wolle die Sanierung jedoch zügig vorantreiben. Sie soll 2018 beginnen und 2020 abgeschlossen werden. Was die zukünftige Nutzung des Geländes betrifft, so sei noch nichts entschieden, betont Fürpass. Er selbst könne sich dort aber die Errichtung eines Solarparks vorstellen.


Erdrutsche …

Es ist nicht das erste Mal, dass es in der Region zu einem Erdrutsch kommt. Schon im März 2014 hatten sich auf der Bauschuttdeponie die Erdmassen in Bewegung gesetzt und die darunter liegende Straße stark beschädigt. Die Transportwege der Gemeinde mussten umorganisiert werden. Bei der Bauschuttdeponie „Um Monkeler“ bei Ehleringen hatte der Schutt am 5. August dann erneut nachgedrückt. Tonnen an Boden und Schutt hatten sich in Bewegung gesetzt. Schon damals wurden weitere Erdrutsche nicht ausgeschlossen. Im Hügel gebe es etliche Fugen, die sich mit Wasser füllen und für Erdbewegungen sorgen könnten, wurde betont.

 

 

Nomi
9. Januar 2018 - 18.28

Et ass einfach : Mir hun hei een Schlaackentipp vun der Schefflenger Schmelz wo'u Johrzengten zum Deel flesseg Eisenschlaack oofgetippt go'uf. Dee Schlaackentipp ass so'u ze so'en een Monolytt deen wasserondurchlaesseg ass. Dunn sinn dorobber Buedem an Bauschutt drop getippt ginn. Och schwei'eren Leembuedem ass dorobber getippt ginn. Wann elo de Leembuedem voll mat Wasser gesaugt ass, get deen emmer mei' schwei'er an rutscht dann iwert dei' urspruenglech getippten Eisenschlaacken Monolytt driwer oof. Dann hun mer rem een Erdrutsch ! All Kei'er wo'u mer elo eng heich Reenperiod hun, kann et remm ee Rutsch ginn !

René Charles
9. Januar 2018 - 16.19

Ok, dann also kee Wandpark wéi schons als' projet' an der Gemeng gemunkelt, sondern ee Solarpark. Do as och nët souvill gefor dass ët an d'Box geet: déi Deponie besteet aus honnerten vun eenzelnen Schichten, déi sech ënnerteneen reiwen well se eenzel opgedroen gi sin an aus deenen verschiddensten Materialien bestin.