/ „Energiebündel, das sich entladen musste“
Michel Zangerlé, der Trainer von Christine Majerus, hat lange an die Medaille für seinen Schützling geglaubt. Am Tag nach dem Rennen konnte sich Zangerlé aber auch sehr über Rang vier freuen. Dass es ein gutes Rennen werden würde, hatte der Trainer bereits am Start erkannt.
Michel Zangerlé, der langjährige Trainer von Christine Majerus, ließ es sich natürlich nicht entgehen, das WM-Rennen vor Ort zu verfolgen. Als er am Samstag in Valkenburg den Parcours sah, war ihm eines sofort klar: „Diese Strecke würde Christine liegen. Ich hatte gleich ein gutes Gefühl“, so der Trainer.
Sein Gefühl sollte sich noch bestärken, als Majerus am Start stand. „Man sah es ihr an. Sie war ein Energiebündel, das nur darauf wartete, sich zu entladen.“ Dass es bei der WM so gut lief, war aber nicht unbedingt zu erwarten. „Die Saison hatte recht schwierig begonnen. Das war auch mental schwer. Doch die letzten Weltcup-Rennen haben Christine das nötige Selbstvertrauen gegeben“, so Zangerlé. Majerus hat sich im Vorfeld sehr entspannt gegeben, doch wer sie kennt, weiß, dass die 30-Jährige ein Vollblutprofi ist, für sich selbst in jedem Rennen vorne landen will und sich nicht mit einem 15. Platz zufriedengeben will. Darauf angesprochen, musste dann auch ihr Trainer etwas schmunzeln. „Diese Analyse ist nicht unbedingt falsch. Christine will immer das Maximum herausholen. Auch wenn sie sagt, dass sie entspannt an die Sache herangeht, heißt das nicht, dass ihre Erwartungen an sich selbst kleiner geworden sind. Sie ist sehr ehrgeizig.“
Große Konstanz
Während des WM-Rennens hat Zangerlé an eine Medaille geglaubt. „Und das bis in die Hälfte der letzten Runde. Als Brand in der dritten Runde aufschloss, habe ich Christine zugerufen, dass sie es trotzdem schaffen kann, und sie hat es ja auch noch einmal versucht, konnte sogar noch knapp elf Sekunden herausfahren. Doch Brand hat eine unglaubliche letzte Runde hingelegt, die schnellste Rundenzeit des gesamten Rennens. Am Ende hatte sie halt mehr Reserven als Christine.“
Auch wenn Majerus eine gestandene Profi-Fahrerin ist, hat man das Gefühl, dass sie sich selbst immer noch übertreffen kann. Ihrem Trainer zufolge liegt das vor allem an der Erfahrung. „Physisch macht Christine keine große Schritte mehr. Klar kann man immer noch das eine oder andere verbessern, aber mit 30 Jahren sind große Verbesserungen in diesem Bereich nicht mehr möglich. Sie profitiert aber von ihrer gewonnenen Erfahrung und wird dadurch auch mental immer noch stärker“, so Zangerlé, der vor allem eine Qualität seines Schützlings hervorhebt: „Christine besticht durch ihre Regelmäßigkeit. Sie schafft es, sehr lange auf einem hohen Niveau zu bleiben.“ Im Damenradsport gibt es auch einige Gegenbeispiele, wie etwa Marianne Vos, Pauline Ferrand-Prévot oder Thalita de Jong. Sie alle waren während einer oder mehrerer Saisons die Überflieger, bevor sie in ein Loch fielen.
Im Gegensatz zur ausländischen Konkurrenz muss Majerus aber auch mit einer Besonderheit zurecht kommen: „Sie ist die einzige Luxemburgerin auf diesem Niveau und steht deswegen ständig unter Beobachtung, auch wenn die Resultate einmal ausbleiben. Wenn eine belgische Fahrerin mal keine Resultate macht, dann steht sie auch nicht mehr so sehr im Fokus. Bei Christine ist das anders und das ist eine zusätzliche Belastung, mit der sie aber gut umzugehen weiß“, erklärt Zangerlé weiter.
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Paradoxale Fahrweise von Christine !
Radsportüblich ist dass eine schon relativ betagte Spitzenfahrerin es langsam angehen lässt bevor sie wegen einer besseren Ausdauer und Stärke dann aufholt. Sowohl in Beles als in Valkenburg führt Sie dann das Feld am Anfang an ? Ohne Zweifel hat Sie das Zeug um noch eine Weltmeisterin zu werden, sowohl im Cyclö-Cross wie auf der Strasse ! Leicht zu sagen, das Erfolgsrezept könnte „Luussen“ heissen, das verlangt Abwarten und nicht den Einpeitscher spielen !
Für Sie und Luxemburg historisches Resultat, aber Sie kann deutlich mehr !