Seit MitternachtEmbargo in Kraft: EU darf ab sofort keine russische Kohle mehr kaufen

Seit Mitternacht / Embargo in Kraft: EU darf ab sofort keine russische Kohle mehr kaufen
Steinkohle für das Steinkohlekraftwerk lagert im Seehafen Rostock. Das im April beschlossene Verbot, russische Kohle zu kaufen, galt bislang nicht für die Erfüllung von Verträgen, die vor dem 9. April 2022 geschlossen wurden. Von diesem Donnerstag an ist die Ausnahmeregelung nicht mehr gültig.  Symbolfoto: Bernd Wüstneck/dpa-Zentralbild/dpa

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Um Mitternacht endete die Übergangsperiode: Die EU muss nun ohne Kohle aus Russland auskommen.

Die EU-Staaten dürfen ab sofort keine Kohle mehr aus Russland importieren. Um Mitternacht von Mittwoch auf Donnerstag endete die Übergangsperiode für das Kohleembargo gegen Russland, das die EU-Staaten als Teil des fünften Sanktionspakets im April beschlossen hatten. Damit sich die Industrie auf das Einfuhrverbot einstellen konnte, hatten sich die Länder damals auf eine Übergangsfrist von 120 Tagen geeinigt.

Ziel des Importstopps ist es, die russische Wirtschaft vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine weiter zu schwächen. Nach Angaben der EU-Kommission im April könnte das Kohleembargo ein Minus von rund acht Milliarden Euro pro Jahr für Russland bedeuten. Der Verein der Kohlenimporteure (VdKi) rechnet trotz des Importverbots nicht mit Lieferengpässen in Europa, da Kohle auf dem Weltmarkt verfügbar sei. Hauptlieferländer seien jetzt die USA, Südafrika, Australien, Indonesien und Kolumbien.

Mit dem Kohleembargo sanktionierte die EU erstmals Energielieferungen aus Russland. In einem späteren Sanktionspaket einigten sich die EU-Länder zudem darauf, russische Öllieferungen weitgehend zu verbieten, um den Druck auf Moskau weiter zu erhöhen. Dies soll jedoch erst ab Ende des Jahres gelten, mit Ausnahmen für einige besonders abhängige Länder wie Ungarn, die weiterhin Pipeline-Lieferungen aus Russland erhalten dürfen. Am Dienstag gab der russische Pipeline-Monopolist Transneft allerdings bekannt, dass Öllieferungen über die Druschba-Leitung nach Ungarn eingestellt worden seien.