Nomadic IslandElf Künstler und 100 Jugendliche erschaffen Kunst-Oase im Grünen

Nomadic Island / Elf Künstler und 100 Jugendliche erschaffen Kunst-Oase im Grünen
Langsam wird aus einem schäbigen Parkplatz eine Insel voller Kunst Foto: Editpress/Tania Feller

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Bis zum 7. August entsteht auf dem Parkplatz neben dem altehrwürdigen „Stade du Thillenberg“ in Differdingen das Kunstprojekt „Nomadic Island“. Während dieser Zeit arbeiten elf Künstler mit mehr als 100 Jugendlichen in Workshops zusammen. Zusätzlich werden Konferenzen zum Thema Nachhaltigkeit und Konsum veranstaltet.

„Das Nomadic Island dauert drei Wochen. Jede Woche wird eine andere Gruppe von Jugendlichen mit den Künstlern zusammenarbeiten. Diese Woche hat das Jugendhaus aus Bettemburg mitgearbeitet. In den kommenden zwei Wochen werden wir noch die Jugendlichen aus Audun-le-Tiche und aus Redingen bei uns begrüßen. Während dieser Zeit arbeiten sie gemeinsam an unterschiedlichen Projekten, die über die gesamte Zeit hinweg weiter wachsen“, erklärte Néckel Scholtus, eine der Veranstalterinnen des „Nomadic Island“. Die Jugendlichen sammeln zum Beispiel Plastikflaschen im benachbarten Wald und fertigen dann damit kleine Instrumente an. Ihre Erlebnisse von dieser Kunstinsel werden in Workshops niedergeschrieben und werden zu einem späteren Zeitpunkt in Form eines Buches veröffentlicht.

Doch es gibt auch ein Gewächshaus, bei dem die Jugendlichen erste Einblicke in die Gartenarbeit erhalten und ihre eigenen Pflanzen säen. „Durch das Einpflanzen eines Samenkorns wollen wir den Jugendlichen vermitteln, dass jede Aktion irgendwelche Konsequenzen in der Zukunft hat“, so Gianfranco Celestino, der zweite Veranstalter dieses einzigartigen Kunstprojekts, das unter der Schirmherrschaft der Escher Kulturhauptstadt 2022 stattfindet.

Der Schwerpunkt des dreiwöchigen Projekts liegt neben der Kunst und der Nachhaltigkeit auf Gestaltung eines nachhaltigeren Wohn- und Arbeitslebens. Das Leben der Gemeinschaft auf der Nomadeninsel während dieser drei Wochen wird auf einer nicht-hierarchischen Organisationsform beruhen, bei der jeder das Recht hat, sich an der Entscheidungsfindung zu beteiligen. „Die Künstler schlafen während dieser Zeit in Zelten neben den Kunstwerken, die Jugendlichen übernachten ihrerseits in der Jugendherberge in Lasauvage“, erklärt Scholtus.

Begleitet werden die Jugendlichen von mehreren Künstlern aus dem In- und Ausland. „Wir haben mehr als 150 Kandidaturen aus ganz Europa erhalten und haben dann die zehn Besten ausgewählt“, so Scholtus, die selbst als Künstlerin arbeitet. Zu essen gibt es fast nur lokale Produkte und fast nur Gemüse oder vegane Spezialitäten – was bei den Jugendlichen aus Bettemburg nicht ganz so gut ankam. Deshalb wünschten sie sich zum Abschied eine traditionelle Pasta Bolognese. Ein Wunsch, dem die Veranstalter dann auch nachkamen. 

Vorträge und Workshops

An den Wochenenden werden auf dem Areal der „Nomadic Island“ mehrere Konferenzen und Workshops für Erwachsene abgehalten.  Heute ab 18 Uhr halten Giulia Carones und Alexander Behm vom Institut für kreative Nachhaltigkeit aus Berlin einen Workshop ab, der sich an alle Interessierten richtet. Am 29. Juli hält Eleanor Finley von der University of Massachusetts (USA) einen Vortrag zum Thema: „Direct Democracy, Degrowth and System Change“. Am ersten August-Wochenende werden mehrere Theatervorführungen stattfinden. Alle Events sind kostenlos. Der genaue Veranstaltungskalender der „Nomadic Island“ ist zu finden unter www.nomadic-island.com.