Eléonora Molinaro peilt einen Platz unter den 250 Besten der Weltrangliste an

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Es liegt wieder ein ereignisreiches Tennisjahr hinter Eléonora Molinaro.
Die 18-Jährige sorgte nicht nur auf der Junioren-, sondern auch auf der Profitour mehrmals für Aufsehen. Ein Rückblick auf die vergangene Saison und ein Ausblick auf die nächste. 

„Ich möchte zunächst den Sprung in die Top 750 der Welt schaffen. Aber man soll sich immer höhere Aufgaben setzen. Deshalb hoffe ich, dass am Ende sogar eine Top-500-Platzierung herausspringen kann“, sagte die Luxemburgerin Anfang Dezember 2017 im Tageblatt. Nun ja, dieser Wunsch sollte in Erfüllung gehen. Mit dem 371. Platz im WTA-Ranking am Ende der Saison 2018 hat sie ihre Zielsetzung klar übertroffen.

Vor allem von Januar bis Juni schwebte das FLT-Talent auf Wolke sieben. Molinaro brachte nämlich das Kunststück fertig, es bei allen zehn Turnieren, an denen sie teilnahm, mindestens bis ins Finale zu schaffen. Sechs Titel (vier bei den Juniorinnen und zwei auf der Profitour) sprangen dabei heraus. Die Bilanz nahm dabei schon fast astronomische Formen an: 53 Siege zu 5 Niederlagen im Einzel (Profi- und Juniorentour sowie Fed Cup inbegriffen). Apropos Fed Cup: Im Aufstiegsspiel für die Europa/Afrika-Zone, Gruppe I gegen Griechenland sorgte die einheimische Nummer zwei als Nummer 450 der Welt für die große Überraschung, indem sie die Weltranglisten-171. Valentini Grammatikopoulou zu Fall brachte.

Erster Titel auf der Profi-Tour

Hervorzuheben aus diesen erfolgreichen Monaten sind vor allem die beiden ITF-Titel in Antalya und Gonesse. Vor dieser Saison standen bisher zwei Halbfinal-Einzüge als ihre besten Ergebnisse zu Buche. „Ich bin glücklich, endlich meinen ersten Titel auf der Profi-Tour gewonnen zu haben. Ich wollte in diesem Jahr unbedingt den nächsten Schritt in meiner Karriere gehen“, sagte Molinaro damals nach ihrem Triumph in der Türkei. Den größten Coup im Junioren-Bereich landete die Spielerin der „Schéiss“ beim prestigereichen „Trofeo Bonfiglio“. Nach einem umkämpften Dreisatz-Erfolg im Finale gegen die Japanerin Yuki Naito schaffte die damals 17-Jährige den Sprung unter die Top zehn der besten Juniorinnen der Welt.

Wie hoch dieser Sieg einzuschätzen ist, zeigt das Palmarès dieses hoch dotierten Jugendturniers in Mailand. Unter anderem die aktuelle Weltranglisten-Erste Simona Halep sowie Dominika Cibulkova, Anna Kournikowa und Gabriela Sabatini trugen sich schon in die Siegerliste in Mailand ein. „Ich ging mit einem enormen Selbstvertrauen in jede Begegnung hinein. Ich wusste, dass ich quasi jede Gegnerin schlagen könnte. Zudem hatten die Kontrahentinnen aufgrund meiner Resultate mehr Respekt. Sie wussten, dass ich in guter Form war. Das verschaffte mir auch manchmal einen moralischen Vorteil“, analysiert die Luxemburgerin ihre erste Saisonhälfte.

„Ich kann mir keinen Vorwurf machen“

Erst die Viertelfinal-Niederlage in Roland Garros bei den Juniorinnen gegen die spätere Gewinnerin Cori Gauff stoppte diesen fulminanten Lauf von zehn aufeinanderfolgenden Finalteilnahmen. Es war das beste Resultat, dass sie bisher bei einem Major-Turnier im Junioren-Bereich feiern konnte. „Ich kann mir absolut keinen Vorwurf machen. Im Gegenteil. Ich bin stolz darauf, dass ich gleich bei meiner ersten Teilnahme hier in die Runde der letzten acht gekommen bin.“ Doch an diese Topform kam die Spielerin der „Schéiss“ in der zweiten Saisonhälfte nicht mehr heran.  Vier Viertelfinal-Einzüge bei 25.000-Dollar-Turnieren sowie ein Halbfinale bei einem 15.000-Dollar-Turnier gehörten hier zu ihren besten Ergebnissen.

Auch die vier hochrangigen Events auf der Juniorentour (Wimbledon, US Open und Olympische Jugendspiele, ITF-Masters) verliefen alles andere als nach Wunsch.

„Ich habe einfach zu viele Partien in diesem Jahr gespielt (Anm.d.Red.: mehr als 90 Matches insgesamt). Ich habe nie wirklich eine Pause eingelegt, sodass ich langsam immer müder wurde. 2019 werde ich mir mein Programm besser einteilen. Ich bin erst vor drei Monaten 18 Jahre alt geworden und bin noch lange nicht auf dem Höhepunkt meiner körperlichen Fitness angelangt. Deshalb muss ich mir künftig einfach mal einige Ruhephasen gönnen. Ich glaube, ich werde 2019 an 20-25 Wettbewerben teilnehmen. Die ‚Problematik‘ der Junioren ist jetzt nicht mehr vorhanden“, verrät die Rechtshänderin Details über ihre neue Saison.

Der Traum vom US Open

Obwohl die letzten Monate nicht ganz so erfolgreich verliefen, fällt das Saison-Fazit der luxemburgischen Fed-Cup-Spielerin trotzdem positiv aus. „Im Großen und Ganzen war es einfach nur ein super Jahr mit vielen tollen Erlebnissen. Ich habe mich auch spielerisch in so vielen Punkten weiterentwickelt. Das Returnspiel, die Schnelligkeit, die Reaktionszeit und der Aufschlag sind im Vergleich zum Vorjahr besser geworden. Ich stehe beim Return näher an der Grundlinie, sodass ich aggressiver zu Werke gehen kann“, gibt die aktuelle Nummer 371 der Welt zu verstehen.

Jetzt steht aber erst mal der traditionelle Ski-Urlaub an, ehe sich „Elé“ wieder ihren sportlichen Aufgaben widmen wird. Wie man die ambitionierte Tennisspielerin kennt, hat sie sich auch schon wieder so einige Ziele gesetzt. „Ein Platz unter den Top 200-250 wäre natürlich eine tolle Sache. Insgeheim träume ich davon, dass ich möglicherweise die Qualifikation für die US Open bestreiten kann. Es wäre aber sicherlich kein Beinbruch, falls mir das nicht gelingt. Mit 18 Jahren bei einem Grand-Slam-Turnier antreten zu dürfen, das hätte doch was“, so Molinaro keck zum Abschluss.