Dienstag2. Dezember 2025

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Großherzog Guillaume statt PythagorasEinige Lyzeen zählten am Tag des Thronwechsels fast ein Drittel weniger Schüler

Großherzog Guillaume statt Pythagoras / Einige Lyzeen zählten am Tag des Thronwechsels fast ein Drittel weniger Schüler
Die Schülerinnen aus Esch besuchten lieber den neuen Großherzog Foto: Editpress/Georges Sold

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Der Tag des Thronwechsels war kein Feiertag, doch im September teilte das Bildungsministerium mit, dass Schülerinnen und Schüler eine Dispens vom Unterricht bekommen könnten. Wie viele waren es letztendlich? Das Tageblatt hat bei den Schulen nachgefragt.

Zum Thronwechsel tummelten sich am vergangenen Freitag am Knuedler und vor dem großherzoglichen Palast neben Touristen und Rentnern auffallend viele Schülerinnen und Schüler. Das ist nicht weiter verwunderlich, denn einerseits mussten die Arbeitnehmer am Freitag ihren Dienst antreten und andererseits konnten die Schüler sich aufgrund einer Entscheidung des Bildungsministeriums vom Unterricht befreien lassen. Die Entscheidungen der Regierung spiegelten sich daher sowohl in der Größe als auch in der Zusammensetzung des Publikums in der Hauptstadt wider. Hätte das Bildungsministerium keine Dispens vom Schulunterricht am Tag des Thronwechsels erlaubt, wäre das Publikum durchaus kleiner ausgefallen. 

Das Tageblatt hat am Montag bei den Schulen der Gemeinden Luxemburg und Esch nachgefragt, wie viele Schüler sich am Freitag vom Unterricht abgemeldet hatten. Die Antwort war immer dieselbe: „Wir wissen es nicht.“ Das hat organisatorische Gründe, denn die Anträge auf Unterrichtsbefreiung werden nicht zentral gesammelt, sondern vom jeweiligen Lehrpersonal entgegengenommen. Die kontaktierten hauptstädtischen Schulen „Lycée Robert-Schuman“,  „Lycée Michel Lucius“ und „Lycée de garçons de Luxembourg“ konnten daher keine weitere Auskunft geben.

Je Schule fast ein Drittel

Andere Schüler, wie die Gruppe aus dem „Lycée Michel Rodange“, waren mit ihrem Schulprojekt beim Thronwechsel
Andere Schüler, wie die Gruppe aus dem „Lycée Michel Rodange“, waren mit ihrem Schulprojekt beim Thronwechsel Foto: Editpress/Georges Sold

Jean Theis, Direktor beim „Lycée Hubert Clément“, erklärte dem Tageblatt, dass es keine systematische Erfassung der Dispens-Anträge gebe. Daher könne man auch keinen Vergleich zum Papstbesuch vom 26. September 2024 ziehen, als die Schülerinnen und Schüler sich ebenfalls vom Unterricht abmelden konnten. „Gefühlt waren es damals weniger“, sagte Theis. Einige Schulen zeigten sich auf Nachfrage des Tageblatt dazu bereit, die Dispens-Anträge der Klassen einzusammeln, um nachzuzählen. Heraus kam, dass im „Lycée Hubert Clément“ 370 der 960 Schüler schulfrei beantragten. Beim Escher „Lycée de garçons“ waren es 211 von 900 und das „Lycée Guillaume Kroll“ gab an, dass für weniger als ein Drittel der rund 2.000 Schüler Dispens angefragt wurde.

Obwohl das Formular des Bildungsministeriums vorsah, dass die Schüler ganztägig vom Unterricht befreit würden, gaben die Sekundarschulen der Hauptstadt, das „Lycée Michel Rodange“ und das „Lycée de garçons de Luxembourg“, bestimmte Uhrzeiten an, ab denen sich die Schüler freinehmen konnten. Begründet wurde dies mit der geografischen Nähe. In nur wenigen Fällen musste der Unterricht ausfallen. Im Escher „Lycée Hubert Clément“ hatten sich beispielsweise fünf ganze Klassen zum Anlass des Thronwechsels abgemeldet.

Die Abmeldungen in den Sekundarschulen übersteigen bei weitem jene der Grundschulen: In der „École Limpertsberg“ in Luxemburg kamen von den Eltern der rund 400 Kinder nur eine Handvoll Anfragen. In der Escher Grundschule „Dellhéicht“ wurde kein einziges Schulkind freigestellt. Wenig überraschend, da die Eltern sich mit hoher Wahrscheinlichkeit hätten freinehmen müssen.

Diskussion um den Feiertag-Status

Im Februar stellte die Regierung klar, dass der Tag des Thronwechsels kein zusätzlicher Feiertag sein würde. Frieden begründete die Entscheidung damals mit den Worten: „Weil wir gerne hätten, dass die Luxemburger an diesem Tag zum Mitfeiern im Land sind und weil es an einem Wochenende ist, hat die Regierung entschieden, dass wir keinen extra Feiertag für den Thronwechsel machen.“ Doch dann folgte am 23. September ein Schreiben des Bildungsministeriums an die Schulen, laut dem „Schülern, die an offiziellen Veranstaltungen teilnehmen möchten, eine Befreiung vom Unterricht gewährt wird“. Die Schülerinnen und Schüler wurden dabei nicht automatisch freigestellt. Sie mussten sich explizit schriftlich abmelden und brauchten, insofern sie nicht volljährig waren, eine Genehmigung der Eltern.

JJ
7. Oktober 2025 - 9.00

Wir gingen auch lieber zu Willibrord als in die Schule,damals in Echternach. Auch Nikolaus war sehr beliebt. Man kann nur hoffen,dass dieser Show bald vergessen ist und wir uns wieder auf das Bahnhofsviertel,Trump und die Proteste gegen Israel konzentrieren können.

Reinertz Barriera Manfred
7. Oktober 2025 - 7.21

Pzthagoras ist aber wichtig fürs Leben, der Beruf, wogegen der Nassauer nur ein Kostenfaktor ist...

Reinertz Barriera Manfred
6. Oktober 2025 - 22.03

Schulfrei haben bedeutet nicht Monarchie-Anhänger zu sein...caveat emptor!