Eine Umgehungsstraße, die keine ist: Zunahme des Verkehrs über Feldweg „an der Bëlz“ in Erpeldingen sorgt für Chaos

Eine Umgehungsstraße, die keine ist: Zunahme des Verkehrs über Feldweg „an der Bëlz“ in Erpeldingen sorgt für Chaos

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Das historische Zentrum von Erpeldingen an der Sauer hat ein ernstes Verkehrsproblem. Über den Feldweg „an der Bëlz“ ergießt sich täglich ein wahrer Strom von Fahrzeugen über die einspurige alte Brücke in die enge rue du Pont. Dabei handelt es sich um Verkehrsteilnehmer, die das Nadelöhr in Ettelbrück umfahren wollen.

Von Olivier Halmes

Das Problem ist seit mehr als 20 Jahren bekannt, nimmt in letzter Zeit jedoch ein immer größeres Ausmaß an. Die Anzahl der Fahrer, die diesen „Schleichweg“ nutzen, steigt stetig. Schon lange ist der Feldweg über „Bëlz“ für viele kein Geheimnis mehr, um Ettelbrück zu umfahren und um nach Warken oder in Richtung Bürden zu gelangen. Auch Ortsfremde, sogar aus dem Umland, nutzen diese Option.

Dabei sind weder der Feldweg noch die einspurige alte Brücke oder die enge rue du Pont geeignet, um diese Masse an Fahrzeugen bewältigen zu können. An der Kreuzung rue du Pont/rue du Château im historischen Teil des Dorfes ereignen sich fast täglich unschöne Szenen.

Kein Platz für Fußgänger

Autos, Traktoren und sogar Lastkraftwagen kämpfen dabei um den berühmten Meter. Für Fußgänger bleibt kein Platz mehr, besonders da kein durchgehender Bürgersteig vorhanden ist. Die Anwohner leiden extrem unter dieser unhaltbaren Situation. Die Bevölkerung von Erpeldingen schultert sozusagen die Last dieser Umgehungstraße, die eigentlich keine ist.

Die Entwicklung war teils vorhersehbar. Der zur Gemeinde Ettelbrück gehörige Ortsteil Warken hat in den vergangenen Jahrzehnten einen rasanten Bevölkerungsanstieg verzeichnet. Mehrere größere Wohnungsbauvorhaben wurden hier umgesetzt oder werden derzeit ausgearbeitet. Auch befinden sich in der angrenzenden Avenue Salentiny Lyzeen sowie das Krankenhaus mit seinen zahlreichen Beschäftigten. Die Großbaustelle im Ettelbrücker Bahnhofsviertel heizt die Situation aktuell weiter an.

Erpeldingen an der Sauer trägt eine Mitverantwortung an der Verkehrsproblematik. Das zur Gemeinde gehörende Bürden hat in den vergangenen Jahren ebenfalls ein erhebliches Wachstum erlebt. Die direkte Verbindung, mit der Ettelbrück umfahren wird, ist nun einmal besagter Feldweg.

Die Zentralschule befindet sich zudem im Hauptort der Gemeinde. Da der Schulbus aber aus Sicherheitsgründen über Ettelbrück fährt, ziehen es nicht wenige Eltern vor, ihren Nachwuchs mit dem eigenen Wagen über „Bëlz“ zur Grundschule nach Erpeldingen zu fahren. Daneben müssen sich die eigentlichen Nutznießer eines Feldweges – die Landwirte – mit ihren Anhängern und Traktoren ihren Weg durch dieses Chaos bahnen, um ihrer Arbeit nachgehen zu können.

Keine Lösung in Sicht

Befeuert durch Nutzerkommentare in den sozialen Medien erreichte das Thema den Ratstisch von Erpeldingen an der Sauer. Der Gemeinderat befasst sich nicht zum ersten Mal mit der Problematik – und hatte auch am Montag keine endgültige Lösung parat. Einige der Vorschläge lauteten, die Nutzung des Feldweges nur noch für Anwohner der Gemeinde und für Landwirte zu erlauben, alles beim Alten zu belassen oder eventuell eine Einbahnstraße in der rue du Pont oder der rue du Chateau einzuführen. Letztere würde wohl auch keine wirkliche Verbesserung der Verkehrssituation mit sich bringen, waren sich die Räte bewusst. Bürgermeister Claude Gleis brachte die alte Idee einer Umgehungsstraße über die „Haart“ in Ettelbrück ins Gespräch. Die Straßenbauverwaltung habe diesbezüglich ausgearbeitete Pläne im „Tirang“ liegen, so der Bürgermeister.

In einer Antwort auf eine parlamentarische Frage hatte der damalige zuständige CSV-Minister Claude Wiseler diesem Vorschlag bereits im August 2011 eine klare Absage erteilt. Die Option einer neuen Straße von Erpeldingen in Richtung „Haart“/CR348 sei von der Straßenbauverwaltung unter die Lupe genommen worden.

Es habe sich jedoch schnell herauskristallisiert, dass wegen der großen Höhenunterschiede Brücken oder Tunnels notwendig gewesen wären. Aus diesem Grund sei dieser Vorschlag abgelehnt worden. Auch sein grüner Amtsnachfolger François Bausch hatte im Dezember 2016 auf eine erneute Anfrage zum Thema auf die damalige Antwort von Wiseler verwiesen.

Am Ende der wenig fruchtbaren Diskussion wurde lediglich beschlossen, im Rahmen der „Nordstad“ noch einmal auf die Problematik eingehen zu wollen.

Chôfeur
15. März 2019 - 10.52

Äer Idee ass ganz gudd a géif net zevill kaschten an och t'Landschaft nët verschandelen. Hoffentlech liëst ee vun eise Verkéiersstrategen t'commentären zu dësem Artikel.

J.C.KEMP
15. März 2019 - 9.01

Kennen déi Plaaz. Dat ass eng vun dene Stroosse, wou e bei Schnéi an Äis net daerf fueren. Dat steht op der Zousaaztafel.

KTG
15. März 2019 - 6.24

Op de Fotoen ass e Rëndelchen ze gesinn. Ech géif mol éischter kucke wat op deem Rëndelche steet. Deemno wéi ass deen eng Lizenz fir d'Police fir Geld ze sammele bei rücksichtslosen Automobilisten déi keng Regele kennen.

KTG
15. März 2019 - 6.22

*mit dem Privat-Panzer aka SUV.

Muller Guy
14. März 2019 - 17.18

Ech wosst mol net das et do eng Stroos géif gin fir dat éiwegt vollgestopten Ettelbreck ze emfueren. Gut ze wessen. Vilmols Merci.

Yosh
14. März 2019 - 15.16

Entlaaschtung duerch den öffentlechen Transport? Zu Bierden géif kee Mensch wunnen, wann et keen Auto géif ginn. Sou wéi all déi aner ofgeschnidden Dierfer an deem Eck. Kuckt wéi am ex-Ostblock gebaut gouf, eben ouni Auto als Transportmëttel, do gett et keng sou eng "Käff" méi. Entweder mer bauen den Norden propper aus, heescht Emgehungsstross fiir Bieden, Veianen, Nidderfeelen, Housen... oder mer haalen op Wunnéngen do uewen ze bauen. Déi allermannsten schaffen soss "normal" 10-15km do vun hierer Schaff. Mier wurschtlen einfach monter Jorzingte weider wéi d'Weltmeeschter, mam REsultat Verkéierskollaps. Dee Kollaps as schons längst do.

SamB
14. März 2019 - 13.58

In Bürden wird gebaut auf Teufel komm raus aber die Kinder müssen nach Erpeldange zur Schule. In Ettelbruck ist die Avenue Salentiny völlig überlastet, also nehmen viele diese Nebenstraße. Es ist das Resultat einer total bescheuerten Gemeindepolitik und die total bescheuerten Gemeindeneinteilungen macht es noch schlimmer. Es ist nicht nur hier wo das Wachstum einer Gemeinde auf Kosten der Nachbargemeinde erfolgt.

Jek Hyde
14. März 2019 - 11.47

Nicht verzagen, Minister Bausch fragen. Der Mann hat immer auf alles eine Lösung parat.

lokalen Awunner
14. März 2019 - 10.35

Hei hätt schon laang eppes missen gescheihen. Et ass kee "Feldwee" et ass eng Strooss dei am Wanter dachs schon eischter geraumt a gestreet gett wei den CR348. Eng schnell Leisung wier d'Strooss mei breet ze maachen an eng Breck riwwer ant Rue de la Croix ze maachen fir Autoen opt N7 Richtung Friedhaff ze kreien. Et ass den Ament eng Gefeierlech Streck mee fir vill Leit bleift keng aner Meiglechkeet ausser sech zu Ettelbreck an de Stau ze stellen...

Laird Glenmore
14. März 2019 - 10.27

Vielleicht ein wenig, aber die Eltern werden ihre kleine Lieblinge immer noch mit dem Privatwagen zur Schule bringen. Straße sperren mit einer Schranke oder wie bei den Busspuren in der Stadt mit hydraulisch versenkbaren Pollern blockieren wo nur die Landwirte einen Handsender bekommen, wenn Menschen freiwillig nicht vernünftig sind muß man sie eben zwingen auf den offiziellen Straßen zu fahren.

Chôfeur
14. März 2019 - 8.19

Et ass wiirklech net einfach hei eppes ze maachen wéinst der Topographie, ausser wéi gesot matt Tunnelen a Brécken, an dat get schéin deier, fiir de Bau an och spéider fiir den entretien. Mee dat next Joër get den öffentlechen Transport jo gratis, vläicht bréngt dat eng Entlaaschtung.