EschEine neue Ambulanz und neue Mitglieder auf der Wunschliste der „Secouristes“

Esch / Eine neue Ambulanz und neue Mitglieder auf der Wunschliste der „Secouristes“
Die Rettungsdienste der Stadt Esch bestehen seit nunmehr 41 Jahren Foto: Paul Huybrechts

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Ohne die „Secouristes de la ville d’Esch/Alzette“ wären Veranstaltungen in Esch ein ganzes Stück unsicherer. Auf ihrer Generalversammlung wurde nun Bilanz gezogen – und es wurden Wünsche an die Politik geäußert.

Obwohl die „Secouristes“ der Stadt keine primären Einsätze fahren, sind sie bei kulturellen und sportlichen Veranstaltungen mit ihren Ambulanzen vor Ort und können so schnell Erste Hilfe leisten. Die Präsenz bei Radrennen hat sich zu einem festen Standbein ihrer Aktivitäten entwickelt.

Oft reicht glücklicherweise ein Pflaster, um kleine Wunden zu versorgen. Ist es erforderlich, fahren die Ambulanzen der Ersthelfer ihre Patienten ins Krankenhaus. Dabei haben sie seit Jahren mit einem alternden Fuhrpark, bescheidenen finanziellen Mitteln sowie einem chronischen Mangel an Helfern zu kämpfen, wie Präsident Bruno Cavaleiro berichtete. Man solle deswegen bei der Rekrutierung neuer Mitglieder eine Schippe drauflegen.

Stolze Bilanz

Die Aktivitäten der Escher „Secouristes“ können sich durchaus sehen lassen. Mit den zwei Krankenwagen war man mit 38 Ausfahrten bei 17 Veranstaltungen präsent. Leider konnte im vergangenen Jahr der Bereitschaftsdienst bei den Veranstaltungen des Escher Theaters nicht mehr zugesichert werden. Dies möchte man aber schnellstmöglich wieder tun, vorausgesetzt, es finden sich ein paar neue Ersthelfer.

Aktuell besteht das Team aus 21 Ersthelfern, viele davon arbeiten jedoch im Schichtdienst und sind demnach abends oder an Wochenenden nicht verfügbar. Die geleisteten Stunden der Rettungsdienstler haben gegenüber dem Vorjahr um 171 Stunden zugenommen und summierten sich auf gesamt 471 Stunden. Zweimal musste ein Patient ins Krankenhaus gefahren werden. Weder für solch einen Transport noch für ein Pflaster oder Verband wird eine Rechnung ausgestellt, und dies solle auch so bleiben, so Kassierer und Sekretär Jang Hames.

Die beiden Ambulanzen der „Secouristes“ legten im vergangenen Jahr 2.656 Kilometer zurück, 1.703 Kilometer mehr als im Jahr davor. Würde die Gemeinde die Treibstoffkosten nicht übernehmen, wären die Aktivitäten nicht aufrechtzuerhalten. Ihre Präsenz bei Veranstaltungen stellen sie zwar in Rechnung, doch reicht dieser Betrag gerade mal, um die Unkosten zu tragen. Weshalb die Ehrenpräsidentin und Kassenrevisorin Annette Hildgen dazu anregte, diesen Betrag leicht anzuheben. Wohl wissend, dass die auftraggebenden Vereine auch oft mit geringen finanziellen Mitteln auskommen müssen.

Das Gesamtguthaben der „Secouristes“ beläuft sich am Ende des Jahres gerade mal auf 218 Euro. Immerhin seien alle Rechnungen beglichen worden, so Bruno Cavaleiro, der erneut der Gemeinde für das Übernehmen der Treibstoffkosten dankte. Sorgen bereiten den Vereinsverantwortlichen mögliche Reparaturkosten der in die Jahre gekommenen Krankenwagen.

Für 2023 möchte man wieder bei den Theaterveranstaltungen präsent sein, daneben stehen Radrennen, insbesondere die 72. Ausgabe der „Flèche du Sud“ auf dem Programm. Die „Secouristes de la ville d’Esch/Alzette“ feierten 2022 ihr 40-jähriges Jubiläum, doch sowohl die Pandemie als auch die angespannte finanzielle Situation machten den Feierlichkeiten einen Strich durch die Rechnung. Dieses Fest soll aber schnellstmöglich nachgeholt werden.

Wünschen würde man sich in naher Zukunft einen neuen, vom CGDIS ausgemusterten Krankenwagen. Gerne würde man auch die große Garage neben dem Ambulanz-Zentrum nutzen, in der aktuell noch die Fahrräder des umgezogenen Verkehrsgartens stehen. Gitter vor den Fenstern im Lokal der „Secouristes“ würden indessen für mehr Sicherheit sorgen.

Auszeichnungen und Vorstand

Anlässlich der Generalversammlung wurden Manon Parolin für fünf Jahre, Annette Hildgen für 15 Jahre, davon zehn als Präsidentin und vier als Kassenrevisorin, sowie Nelly De Bellis für 25 Jahre Mitgliedschaft ausgezeichnet. Der Vorstand besteht aus dem Präsidenten Bruno Cavaleiro, der Ehrenpräsidentin Annette Hildgen, der Vizepräsidentin Nelly De Bellis, dem Kassierer und Sekretär Jang Hames sowie den Mitgliedern Gérard Zeien, Nadia Baustert, Manon Parolin, Sylvia Di Bernardo, Leslie Mazurcak und Charel Wiltgen.