Ein Taxi bitte – aber nicht zu teuer

Ein Taxi bitte – aber nicht zu teuer
Der Kunde ist auch nicht mehr gezwungen, an Taxiständen das erste Taxi in der Reihe zu nehmen. Foto: Editpress

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2016 trat die neue Taxi-Reform in Kraft. Ziel war es den Taxi-Sektor transparenter zu gestalten und zu liberalisieren. Die Verantwortlichen zogen gestern eine erste Bilanz.

Durch eine Reform im vergangenen Jahr wurde es für die Kunden einfacher, die Preise zwischen den Taxi-Unternehmen zu vergleichen. Die 44 vorherigen Taxizonen wurden in sechs neue Zonen aufgeteilt, um den Taxibetreibern mehr Freiheiten zu ermöglichen.

Taxis aus anderen Zonen können nun vom Kunden in eine gewünschte Zone gerufen werden. Auch das Anhalten eines Taxis am Straßenrand ist seit der Umsetzung der Taxireform möglich, unabhängig von der Zone. Es muss nur 50 Meter vom nächsten Taxistand entfernt sein.

Eine Zone für ganz Luxemburg

„Wir überlegen, ob es sinnvoll ist, in Zukunft nur noch eine einzige Zone für das ganze Land zu schaffen. Das würde die Kontrollen der Taxis um ein Vielfaches vereinfachen“, erklärte der Infrastrukturminister, François Bausch.

Der Kunde ist auch nicht mehr gezwungen, an Taxiständen das erste Taxi in der Reihe zu nehmen, sondern kann sich das Taxi aussuchen, welches ihm preislich am meisten zusagt. Die Taxifahrer sind verpflichtet, die Preise so anzubringen, dass sie für die Kunden vor dem Einsteigen einsehbar sind.

2.651 Beschwerden

Insgesamt gingen vergangenes Jahr 2.651 Beschwerden auf der Hotline (24 77 44 44) ein. Vergleichswerte gibt es keine, da es vorher keine Möglichkeit gab, die Beschwerde abzugeben. Die Taxis unterstanden der Gemeinde. Lediglich 493 Beschwerden kamen von Kunden selbst.

279 Taxifahrer wurden seit der Umsetzung der Reform gebührenpflichtig verwarnt. Zehn Fahrer mussten die Maximalstrafe von 500 Euro zahlen, da sie ein Fahrzeug als Taxi nutzen, das nicht als Taxi zugelassen war.

Der Kunde sollte weiterhin darauf achten, dass das Taxameter beim Einsteigen auf null steht. Anfahrtskosten dürfen vom Taxifahrer bzw. vom Taxibetreiber nicht erhoben werden. Nach dem Zahlen soll der Kunde immer einen Zahlungsbeleg fordern, damit das zuständige Ministerium bei Verstößen die erforderlichen Maßnahmen einleiten kann.

38 Lizenzen für Ökoautos

Zulassungslizenzen werden seit dem 1. September 2016 nur noch vom Transportministerium ausgestellt. „Wir haben 478 Lizenzen für herkömmliche Fahrzeuge und 38 Lizenzen für emissionsfreie Wagen vergeben. Sehr beliebt sind die Zonen 1 und 2. Für den ländlichen Raum sind momentan noch 72 Lizenzen frei“, gab Bausch bekannt.

Trotz der transparenteren Preispolitik und der verstärkten Kontrollen stehen viele Luxemburger dem Taxigewerbe weiterhin skeptisch gegenüber. In einer TNS-Ilres-Umfrage wurden 500 Menschen gefragt, wie oft sie pro Jahr ein Taxi nehmen. 52 Prozent aller Befragten antworteten mit „nie“. Als Hauptgrund für den schlechten Ruf des Taxis nannte der Infrastrukturminister die doch ziemlich hohen Preise. Er gab zu diesen Punkt der Taxireform nicht umgesetzt zu haben. „Der Kunde braucht einen guten Service zu einem guten Preis. Hier muss noch nachgebessert werden“, versprach Bausch.

In Zukunft soll es möglich sein, die Preise der verschiedenen Taxiunternehmen mithilfe einer App zu vergleichen.

Chrigeline55
16. März 2018 - 9.52

Kann den Abriss nur bestaetigen. Vor ein paar Monaten haben wir fuer eine Strecke von 9 Kilometeren 50€ bezahlt, wir sassen knapp 10 'Minuten im Taxi. Unerhoert! Wir wurden belehrt ,dass dies der kombinierte Nachttarif und Wochenendtarif sei und voellig legal. Nirgends sind Taxis so teuer wie hier...nichts ist passiert ! kein Wunder nimmt niemand ein Taxi. In vielen Laendern ist Taxifahren ganz normal,alle koennen sich das leisten.Fuer viel aeltere Leute, die nicht mehr selber fahren ist es eine gute und praktische Alternative.Nur hier nicht......

Luss
16. März 2018 - 8.57

Mein Taxi ist eigentlich nicht zu teuer. Allerdings hat das vorgeschriebene Taxameter Startschwierigkeiten. Je nach Strecke will es nie anspringen. Der Preis geht dann "à la tête du Client".

Rosch
16. März 2018 - 7.09

@Serenissima en Escher Jong. Wenn sie aber abends ein Bier (oder 10) trinken, ist es egal was das kostet ! Oder haben Sie schon irgendwann jemand vor einem Kneipenfenster stehen gesehen, der die Preise von der (vorgeschriebenen Preisliste) abgeschrieben hat ? Falls sie nicht "zufällig" von der Sonne verblasst ist. Sie muss ja nur "gut sichtbar" sein, von gut leserlich ist keine Rede !!

Serenissima en Escher Jong
16. März 2018 - 0.19

Die Reform hat keinen Einfluss auf die Preise gehabt wie mir scheint...im Vergleich zum Ausland: Brüssel, London oder Paris sind die Preise in Luxemburg einfach zu teuer.....deshalb vermeiden die Leute die Taxis wenn immer es geht.....

Réaliste
15. März 2018 - 21.45

Taxi Trier - Esch/Alzette : 130.- € , selbst erlebt vor einem Monat, inklusive Abholung zuhause ! Freitag 13.00 Uhr Taxi Esch/Alzette - Trier : ca. 265.- € ( laut App. des "leader des taxis au Luxembourg" ) Gleiche Strecke, mehr als der doppelte Preis. OHNE WORTE !!!!