La main tendue A.s.b.l. AngelaEin offenes Ohr für alle und noch viel mehr

La main tendue A.s.b.l. Angela / Ein offenes Ohr für alle und noch viel mehr
Angela Bartoletti, Laetitia Cattin, Jennifer Torzoni (v.l.n.r.) von „La main tendue“ helfen, so schnell sie können Foto: Editpress/Julien Garroy

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Immer mehr Kinder und Jugendliche werden gemobbt oder hegen Selbstmordgedanken. Die Corona-Pandemie hat dieses Phänomen nur noch verstärkt. „La main tendue A.s.b.l. Angela“ möchte dem entgegenwirken und bietet kostenlose Unterstützung an.

Die ehrenamtlichen Helfer des „Centre d’écoute, de soutien et d’inclusion sociale“ erhalten eine mehrwöchige Ausbildung. Hier lernen sie, wie man Gespräche führt und wie man in Ausnahmesituationen reagiert. Der Dienst nimmt kostenlos jeden auf, der das Bedürfnis verspürt, sich einer Person anzuvertrauen oder ganz einfach Unterstützung braucht. Bei den beratenen Personen handelt es sich um Minderjährige oder junge Erwachsene, die in ihrem bisherigem Leben Opfer von physischer, psychischer oder sexueller Gewalt geworden sind. „Aus diesem Grund bin ich gegen Wartelisten. Der erste Schritt, nämlich sich entsprechende Hilfe zu besorgen, ist meistens der schwierigste. Deshalb darf man meiner Meinung nach die Hilfesuchenden in diesem Prozess nicht ausbremsen. Wir versuchen ihnen deshalb, sofort zu helfen“, erklärt Präsidentin Angela Bartoletti gegenüber dem Tageblatt. Auch während des Lockdowns konnten die Hilfesuchenden auf die Unterstützung der Vereinigung zählen. Da Patientenbesuche nicht gestattet waren, riefen die Verantwortlichen eine Seelsorge-Hotline mit dem Namen „Elena“ ins Leben.

„Elena war ein großer Erfolg. Während des Lockdowns gingen 355 Anrufe ein. 132 Personen konnten danach weitervermittelt werden und eine Behandlung beginnen. Die Anrufer hatten teilweise Zukunftsängste oder fühlten sich einfach nur alleine. Auch Suizid war öfters ein Thema. Erschreckend hier ist, dass die Anrufer immer jünger werden. Einige waren noch nicht einmal sieben Jahre alt“, erinnert sich Laetitia Cattin, die Psychologin der Hilfsorganisation. 

Der zweite Schwerpunkt der „Main tendue“ ist das „Centre psycho-éducatif“. Hier suchen die Betreuer das Gespräch mit den Kindern, indem sie in kleinen Gruppen zusammenarbeiten. Bei diesen Gesprächen dreht sich vieles um Mobbing. Auch um junge Erwachsene, die sich keine eigene Wohnung leisten können, kümmert sich die Vereinigung. „Zu diesem Zweck unterhalten wir vier Studios in Lamadelaine sowie ein Haus für vier Bewohner in Schifflingen“, fügt Direktorin Jamila Khelili hinzu.

Insgesamt arbeiten 18 Ehrenamtliche sowie 22 Angestellte für die Hilfsorganisation. Das „Centre psycho-éducatif“ wird finanziell vom Bildungsministerium unterstützt. Ansonsten ist die Vereinigung auf Spenden angewiesen. Wer die Hilfsorganisation finanziell unterstützen möchte, kann das mit einer Spende auf das IBAN-Konto LU82 0019 2155 4419 6000 bei der „Spuerkeess“ tun. „Weitere Gelder sammeln wir, indem wir gebastelte Kleinigkeiten auf den anstehenden Weihnachtsmärkten verkaufen. Am 13. November organisieren wir einen eigenen Weihnachtsmarkt im Petinger Kulturzentrum ,A Rousen‘. Doch auch bei dem traditionellen Weihnachtsmarkt, der vom 26. bis 28. November auf dem Marktplatz stattfindet, werden wir einen Stand haben“, sagt Jennifer Torzoni.