Ein neuer Musiktempel auf 1.000 m2 in Differdingen

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468 Menschen in 55 unterschiedlichen Unternehmen sind zurzeit im „Creative Hub 1535°“ tätig. Das Zentrum steht für mittlerweile acht Prozent der Kreativwirtschaft in Luxemburg. Jetzt kommt mit dem Sonotron ein weiteres Angebot hinzu – dieses Mal für Musiker.

Differdingens Bürgermeister Roberto Traversini stellte im Rahmen der Pressekonferenz am Montag die Hauptidee hinter dem Sonotron vor. Ziel sei es, Musikern egal welchen Alters und egal welcher Stilrichtung Proberäume anzubieten. Der Begriff Sonotron bezeichnet zum einen einen Klangteilchenbeschleuniger und zum anderen ein Tonpartikel, das bei Schweißarbeiten entsteht.

Die neuen Räumlichkeiten erstrecken sich auf 1.000 Quadratmetern und zwei Stockwerken. Im Erdgeschoss befindet sich ein 130 Quadratmeter großes professionelles Aufnahmestudio, das künftig von einem privaten Akteur aus dem audiovisuellen Bereich betrieben wird. Dieser soll im Herbst durch eine öffentliche Ausschreibung ermittelt werden.

Nicht nur für Profis

Das kleine Tonstudio sowie die Proberäume werden hingegen von der Gemeinde Differdingen verwaltet. Hier gilt das Prinzip des „Time-Sharing“: Die Räumlichkeiten können zeitweise reserviert werden. Die Miete dafür wird laut Traversini pro Stunde weit unter zehn Euro liegen. Dies unterscheidet sich von den üblichen Proberäumen, die meistens von einer einzigen Band über einen längeren Zeitraum genutzt werden.

Das Sonotron stehe nicht nur professionellen Musikern oder jenen, die es werden wollen, offen. Auch Personen, die nur drei Akkorde spielen können und damit zufrieden sind, könnten dort proben, schmunzelte Tania Brugnoni, Verantwortliche des „1535°“.
Mit dem Projekt wolle kein Gewinn erzielt werden. Lediglich die Unterhaltungskosten von 150.000 bis 200.000 Euro jährlich sollen gedeckt werden.

Vielmehr soll das Sonotron als Austauschplattform für lokale Musiker dienen. Die Verantwortlichen peilen ebenfalls weitere Kooperationen an, unter anderem mit der „Rockhal“ und mit anderen Gemeinden. Das Kulturministerium wird das Projekt finanziell unterstützen. Das Sonotron befindet sich im Gebäude C, früher „Kesselbetrib“ genannt, dessen Renovierung drei Jahre in Anspruch genommen hat. Vor allem der industrielle Aspekt sollte erhalten bleiben.

roger wohlfart
6. September 2018 - 17.31

Was haben wir nicht alles an Kultur- und Musiktempel in Luxemburg! Bald wird auch noch ein neues Stadion, ein Sporttempel, hinzukommen, weil das alte eh schon immer leer war. Und nicht zu vergessen die vielen leerstehenden Kirchen, sprich Gotteshäuser. Nun wird halt Kultur gross geschrieben und wie so oft, übertreiben wir.