Wallendorf / Eifeler Förster erschießt Ex-Freundin aus Luxemburg und dann sich selbst
Ein 52-Jähriger hat wohl seine 30-jährige Ex-Freundin aus Luxemburg und dann sich selbst erschossen, Polizisten entdeckten die Leichen der beiden in der Südeifel. Neue Erkenntnisse könnte eine Obduktion erbringen.
Es ist Freitagnacht. Blaulicht flackert auf den Straßen in Enzen, Nusbaum und Bollendorf. Dutzende Rettungs- und Polizeiwagen sind an diesem Wochenende an der Sauer unterwegs, wie Anwohner berichten. Zwei Hubschrauber kreisen ratternd über dem Flusstal. „Es war alles im Einsatz, was bei uns und den Luxemburgern verfügbar war“, sagt der Leitende Trierer Oberstaatsanwalt Peter Fritzen am Montag rückblickend.
Der Grund für den Großeinsatz der Ordnungshüter war ein Anruf, der kurz zuvor bei der Polizei eingegangen war. Am Apparat war ein Mann, der erzählte, was ihm nur kurz zuvor ein Freund gesagt hatte. Nämlich, dass der gerade seine Ex-Freundin erschossen habe. Und sich nun selbst töten werde. „Bei so einer Ankündigung“, sagt Chefermittler Fritzen, habe man natürlich eine umfangreiche Suchaktion starten müssen.
Stundenlang durchkämmen die Beamten am späten Freitagabend die Dörfer, Felder und Wälder. Karl-Peter Jochem, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Trier, spricht von 150 Kräften, die in zwei Schichten gearbeitet haben. Die Luxemburger Beamten dabei noch nicht mitgezählt. Fündig werden die Polizisten aber erst am Samstagmorgen. Im Wallendorfer Wald, der sich auf rund 450 Hektar zwischen dem Ort und den Nachbargemeinden Nusbaum und Bollendorf erstreckt, stoßen die Beamten auf ein Auto. Es ist der Wagen des 52-Jährigen. Darin: zwei Leichen mit Schussverletzungen.
Waffe lag noch in der Hand des 52-Jährigen
Einer der Toten ist der Mann aus der Verbandsgemeinde Südeifel, der die Tat zuvor einem Freund gestanden hatte. Die Waffe liegt noch in seiner Hand. Die zweite Leiche ist die seiner Ex-Freundin, einer 30-Jährigen aus Luxemburg. Konkreter, was die Identitäten von Täter und Opfer angeht, will Fritzen nicht werden. Wir haben uns aber in der Gegend umgehört und noch einiges erfahren. Demnach war der 52-Jährige ein Mitarbeiter des Forstamtes Neuerburg. Dies bestätigt auf Volksfreund-Anfrage auch Leiter Olaf Böhmer, der zunächst aber auch nicht mehr zum Sachverhalt sagen möchte: „Wir sind natürlich sehr betroffen und müssen uns jetzt erst sortieren.“
Erklärt der Umstand, dass der Mann Mitarbeiter des Forstamtes war, denn, warum er eine Schusswaffe hatte? Nicht unbedingt, wie unsere Recherche zeigt. Denn zwar sind viele Förster auch Jäger. Und in der Vergangenheit war ein Waffenschein sogar mal Einstellungsvoraussetzung. Heutzutage allerdings werden Förster nicht mehr verpflichtet, zu jagen, und tragen auch keine Dienstwaffe mehr. Die Tatwaffe muss also aus dem Privatbesitz stammen. Doch warum hat der Mann von dieser überhaupt Gebrauch gemacht?
Nach erstem Stand der Ermittlungen der Kriminaldirektion Trier hat der Anrufer seine Drohung in die Tat umgesetzt und zuerst seine Ex-Freundin und dann sich selbst erschossen. Zum Motiv kann Oberstaatsanwalt Peter Fritzen aber nur so viel sagen: Es handele sich wohl um eine Beziehungstat, die Trennung des Paares könnte eine Rolle gespielt haben.
Der wirkte völlig normal
Menschen, die den Toten kannten, können sich die Tragödie auch nicht erklären. „Er kam mir überhaupt nicht auffällig vor“, sagt ein Mann aus der Gegend, der lieber anonym bleiben möchte: „Der wirkte völlig normal.“ Allerdings wisse man ja nie, was sich im Privatleben eines anderen wirklich abspiele.
Das versucht nun auch die Polizei zu klären. Derzeit liefen noch Ermittlungen, sagt Karl-Peter Jochem von der Pressestelle des Trierer Präsidiums. So würden unter anderem der besagte Anrufer, aber auch weitere Angehörige von Täter und Opfer vernommen. Einen Teil der Befragungen habe man Samstag und Sonntag abgeschlossen. „Daraus muss sich aber erst mal ein Bild ergeben“, sagt Jochem.
Neue Erkenntnisse könnte die Obduktion der Leichname bringen, die die Staatsanwaltschaft Trier angeordnet hat. Mit einem vorläufigen Ergebnis rechnet der Chefermittler Peter Fritzen in Kürze. Ein umfassendes Gutachten der Gerichtsmedizin sei erst in vier bis sechs Wochen zu erwarten.
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Ich nehme an, jetzt werden wieder Leute schreien, man sollte Förstern die Waffen abnehmen.
Anescht waer et jo wuel net gaangen….