Bauarbeiten sollen ein Jahr dauern / Echternach bekommt provisorische Sporthalle
Im Juli wurden weite Teile des Echternacher Stadtzentrums überschwemmt. Die finanziellen Schäden bei Privatpersonen, aber auch bei der Gemeinde sind enorm. Besonders hart getroffen wurden zum wiederholten Mal die Sporthalle und das angrenzende Schwimmbad. Um den Vereinen trotzdem weiter die Möglichkeit zu geben, in einer Halle zu spielen, wurde der Bau einer provisorischen Sporthalle beschlossen.
Das Hochwasser hat sowohl die gesamte Inneneinrichtung der Hallen als auch unzähliges Sportmaterial der Klubs zerstört – darunter Tischtennistische, die alle entsorgt werden mussten. Die Abrissarbeiten der alten Halle werden ein paar Jahre dauern. „Alleine die Asbestentsorgung wird fast ein Jahr in Anspruch nehmen“, präzisierte Bürgermeister Yves Wengler (CSV).
Die Sportvereine sind jedoch auf passende Räumlichkeiten angewiesen. Deswegen haben die Gemeindevertreter am Montag einstimmig den Bau einer neuen, provisorischen Sporthalle zwischen dem Lyzeum und dem Stadtpark beschlossen. Erste Sportveranstaltungen sollen ab November 2022 dort stattfinden. Die Kosten werden sich auf rund acht Millionen Euro belaufen. „Für die Gemeinde gibt es dann drei Optionen: Wir können die Halle über den gesamten Zeitraum mieten, erst mal mieten und später erwerben oder sie kaufen, um sie danach, nachdem die richtige Halle gebaut wurde, einer anderen Gemeinde zur Verfügung zu stellen und somit Kosten zu sparen“, erklärte Wengler. „Die dritte Variante wird sich allerdings erst nach mehr als fünf Jahren auszahlen. Wie wir uns schlussendlich entscheiden werden, wissen wir noch nicht.“ Der Bürgermeister hätte in diesem Dossier etwas mehr Unterstützung von den zuständigen Ministerien erwartet. Im Haushalt für das kommende Jahr haben die Gemeinderäte deshalb vorerst eine Million Euro für dieses provisorische Bauprojekt vorgesehen.
Ähnlich hoch sind die Schäden im Schwimmbad. Um es wieder auf Vordermann zu bringen, müsste die Gemeinde rund 1,2 Millionen Euro aufwenden. Die Schüler und Vereine sollen jedoch auch weiter die Möglichkeit haben, ihre Bahnen zu ziehen. Deshalb haben die Verantwortlichen der Gemeinde Echternach bereits im Oktober ein Abkommen mit der Gemeinde Junglinster abgeschlossen, das den Zugang zum Hallenbad regelt. Carole Hartmann (DP) erinnerte daran, dass die Formulare für Zuschüsse der Vereine noch nicht fertig sind – und das, obwohl diese in diesen Zeiten mehr denn je auf finanzielle Unterstützung von der Gemeinde angewiesen sind. Ben Scheuer (LSAP) versprach, diese Angelegenheit so schnell wie möglich zu klären: „Wir lassen die Vereine nicht im Regen stehen.“
Die Grünen wollten erneut vom Schöffenrat wissen, wie viel Geld momentan für sofortige finanzielle Unterstützung der Flutopfer zur Verfügung stehe. „Bislang befinden sich rund 345.000 Euro in diesem Topf“, berichtete der Zweite Schöffe, Ricardo Marques (CSV). „Die Gemeinde hat allerdings erst vier Anfragen erhalten. Wir denken aber, dass sich noch mehr Beschädigte melden werden und haben deshalb die Anmeldefrist bis zum 31. Dezember verlängert.“
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