Dudelange geht an Liberty House: Britisches Unternehmen kauft ArcelorMittal-Werk

Dudelange geht an Liberty House: Britisches Unternehmen kauft ArcelorMittal-Werk
Sanjeev Gupta, der Gründer von Liberty House, erhielt den Zuschlag für das ArcelorMittal-Werk in Düdelingen

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Das ArcelorMittal-Werk in Düdelingen wird in Zukunft Liberty House gehören. Das gab das Unternehmen nur einen Tag nach dem Start von ArcelorMittal Italia bekannt. Die Ilva-Übernahme ist damit vollständig abgeschlossen.

ArcelorMittal gab am Freitag bekannt, ein bindendes Angebot für die zum Verkauf stehenden Stahlwerke in Düdelingen und Lüttich von Liberty Haus erhalten zu haben. Für das Unternehmen ist dies der finale Part bei der Übernahme der italienischen Ilva und diese damit vollständig abgeschlossen.

Schon Mitte Oktober meldete das Unternehmen, dass die anderen Werke aus diesem Paket an Liberty House veräußert würden. Dass andere Bieter, wie z.B. Salzgitter, leer ausgingen, stört ArcelorMittal nicht. „Durch unser Einverständnis, dass Liberty House den Zuschlag für alle Werke erhielt, hat ArcelorMittal den Wunsch der EU-Kommission für einen einzelnen Käufer entsprochen“, so der Konzern.

„Hochqualifizierte und erfahrene Belegschaft“

Die 700 Mitarbeiter in Lüttich und die 300 Beschäftigten in Düdelingen werden also in Zukunft bei Liberty House angestellt sein. Sanjeev Gupta, der Gründer von Liberty House, freute sich in einer Pressemitteilung, diese „hochqualifizierte und erfahrene Belegschaft“ in seinem Unternehmen begrüßen zu können. „Unsere Absicht ist ein enges Arbeitsverhältnis mit den Regierungen und den Gewerkschaften zu entwickeln“, so Gupta.

Die Gewerkschaften in Luxemburg sehen dies anders, sie wurden in die Verhandlungen nicht einbezogen und stehen dem neuen Besitzer skeptisch gegenüber. Im Gegensatz zu dem Traditionsunternehmen Salzgitter ist Liberty House ein Newcomer im Stahlgeschäft und muss erst zeigen, dass es moderne Stahlwerke nachhaltig führen kann. Auch die Fragen nach der Belieferung mit Rohstahl und dem Absatz der fertigen Produkte sind noch nicht abschließend geklärt.

Die nun verkauften Stahlwerke sind sogar älter als das Unternehmen Liberty House selbst. Dessen war sich Sanjeev Gupta bewusst, als er meinte, dass diese „historischen Werke sehr wichtig für die regionalen und nationalen Volkswirtschaften sind“. Der CIO von Liberty House, Jay Hambro, sieht nun die Position seines Unternehmens gestärkt. „Wir freuen uns, diese Fabriken zu unserer Flotte hinzuzufügen und unser Geschäftsmodell ausbauen zu können.“ Liberty House wurde im Jahr 1992 gegründet und ist seither zu einem der größten Stahl- und Aluminiumhersteller auf den britischen Inseln geworden. In Australien verfügt das Unternehmen über Produktionskapazitäten für Stahl, genauso wie in den USA. Nun startet das Unternehmen auch auf Kontinental-Europa durch.

Mitte Oktober wurde bekannt, dass die ebenfalls zum Verkauf stehenden ArcelorMittal-Werke in Ostrava (Tschechische Republik), Galati (Rumänien), Skopje (Mazedonien) und Piombino (Italien) an Liberty House gingen. Die Zustimmung der Europäischen Kommission für die beiden Transaktionen steht noch aus. Liberty House ist seit Längerem auf Einkaufstour quer durch Europa. Vor Kurzem hat es Frankreichs letzten Aluminium-Rad-Hersteller gekauft und zugesagt, die größte Aluminium-Hütte Europas in Dunkerque kaufen zu wollen.

Grober J-P.
3. November 2018 - 21.10

Politiker sin wéi Kirchhinnercher. Beispiller gin ët genuch, z.B. de Jeannot oder?

Nomi
3. November 2018 - 11.40

Wees nach een vun eisen Politiker waat de Mittal 2006 alles versprach haat ??? Eis Politiker vergiessen schnell !! Vill ze schnell !!

Grober J-P.
3. November 2018 - 9.57

Frage mich immer wo das viele Geld plötzlich herkommt. Man kann offensichtlich zaubern in der Welt der „Schrotthändler“. Michel hat dem Etienne versichert, dass der Belegschaft nichts passiert, und alle glauben an den Nikolaus.