Drogenhandel auf dem Kinderspielplatz: Drei Männer vor Gericht

Drogenhandel auf dem Kinderspielplatz: Drei Männer vor Gericht
Die Rue de Strasbourg gilt als einer der Drogenbrennpunkte in Luxemburg. Foto: Editpress

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Vor Gericht mussten sich gestern drei Männer im Alter zwischen 30 und 36 unter anderem wegen illegalem Rauschgifthandel verantworten. Sie sollen im Bahnhofsviertel Drogen verkauft haben. Vor allem in der hauptstädtischen rue Adolphe Fischer und der rue de Strasbourg sollen die Angeklagten aktiv gewesen sein. Auf der Kreuzung der beiden Straßen befindet sich ein Kinderspielplatz.

Die Fakten gehen auf das vergangene Jahr zurück. Zwei von ihnen sollen zwischen Anfang April und Ende Mai Drogen verkauft haben. Der dritte im Bunde soll bereits seit mehr als einem Jahr im Rauschgifthandel aktiv gewesen sein. Bei ihnen wurden etwas mehr als 100 Gramm Marihuana gefunden.

Rauschgift unterm Auto versteckt

Auch sollen sie an eine unbestimmte Zahl an Kunden das Rauschgift verkauft haben. Im Zeugenstand betonten zwei von ihnen, sie würden alle Taten abstreiten. Der dritte Mann, sagte, dass er sehr wohl Drogen ge- und verkauft habe, allerdings nicht die Quantitäten die die Staatsanwaltschaft ihm vorwirft. Darüber hinaus wurden unter einigen Autos die in den Straßen abgestellt waren, Rauschgift gefunden. Dies gehört laut den Polizeibeamten zur neuen Taktik der Dealer, denn so können keine Drogen auf ihnen vorgefunden werden. Auch unter Mülltonnen sollen angeblich die kleinen Päckchen mit Rauschgift oder sogar Geld versteckt werden.

Ein Zeuge, der im Besitz eines Blumenladens an der Ecke rue Adolphe Fischer und der rue de Strasbourg ist, behauptete im Zeugenstand, es komme des Öfteren vor, dass auf dem besagten Spielplatz Drogen verkauft werden. „Manchmal befinden sich zahlreiche Eltern mit ihren Kindern dort und die Dealer scheuen nicht zurück um das Rauschgift an ihre Kunden dort anzubieten“, so der Zeuge.

Dealer Tag und Nacht

Auf die Frage der Richterin, ob er an manchen Tagen beobachtet werden konnte ob es sich bei den Übergaben tatsächlich um Rauschgift handelte, erklärte der Mann, dass er dies nicht genau sagen könnte. Der Zeuge bestätigte allerdings, dass er alle drei Beschuldigten kennen würde, weil die sich während einer Zeit jeden Tag in der rue de Strasbourg aufgehalten haben. „Die Eltern der Kinder die in dem Bahnhofsviertel leben, wissen ebenfalls bescheid, dass die Dealer sich Tag und Nacht dort aufhalten. Die Kunden suchen die Dealer auf. Erst dann rufen diese eine dritte Person, die die Ware dann liefert“, so der Zeuge.

Die Ermittlerin, die für die Auswertung der Mobiltelefone zuständig war, bestätigte gestern, dass die Handys bereits mit anderen Sim-Karten im Ausland benutzt wurden. Darüber gab es angeblich Kontakte zu anderen Dealern und Kunden. „Wir haben auch über Interpol nachgefragt und dort bestätigte man uns, dass einer der Beschuldigten bereits wegen Kokainhandel in der Schweiz gesucht wurde“, so die Beamtin.

Der 36-jährige Beschuldigte gestand zwar, dass er einzelne Male Drogen ge- und verkauft habe allerdings nicht die Mengen, die die Staatsanwaltschaft ihn vorwirft. Die beiden anderen Angeklagten gaben zu Protokoll, dass sie nichts mit dem Rauschgifthandel zu tun haben. „Wir wollten nach Luxemburg kommen und nach Arbeit zu suchen, nicht um Drogen zu verkaufen“, so einer der beiden.

Die Staatsanwaltschaft beantragte 30 Monate Haft gegen alle drei Beschuldigten. Das Urteil wird am 20. Februar ergehen.