Doch kein Neymar-Wechsel?

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Nicht akzeptiert: Spanische Liga überweist Neymar-Ablösesumme zurück.

Die spanische Liga hat die Überweisung der Ablösesumme für den Rekordtransfer von Fußball-Star Neymar vom FC Barcelona zu Paris Saint-Germain nicht akzeptiert. Die 222 Millionen Euro sind ohne weitere Angabe von Gründen am Donnerstag zurücküberwiesen worden. Das bestätigte Quellen aus LaLiga der dpa. Zunächst hatte die Sportzeitung „Marca“ darüber berichtet.

Zuvor waren bereits Warnungen laut geworden, dass PSG mit dem Rekordtransfer gegen die Richtlinien des Financial Fairplays verstoßen würden.

Für den 25 Jahre alten Neymar wird eine festgeschriebene Ablösesumme von 222 Millionen Euro fällig. Der Brasilianer hatte sich bereits tags zuvor von seinen Teamkollegen des FC Barcelona verabschiedet.

Er war 2013 für 83,5 Millionen Euro vom FC Santos zu den Katalanen gewechselt. Die Bestätigung des Transfers durch PSG stand am Donnerstag bis zur Mittagszeit weiter aus.

Der angekündigte Wechsel sorgte auch für zahlreiche Kritik. So sieht der Sportphilosoph Dr. Elk Franke die Moral im modernen Fußball auf dem Rückzug. „Wenn nicht ein Hedgefond, sondern die begrenzte Fähigkeit eines Menschen für 222 Millionen verlagert wird, kann das nicht mehr rational erklärt werden. Das ist pathologisch“, sagte der Philosoph und Sportwissenschaftler dem SID.

Für den Fan seien solche Summen „nicht greifbar und auch nicht vorstellbar. Sie können nur noch mit Summen verglichen werden, die wir aus dem Bankensektor kennen“, sagte Franke weiter. Nicht nur er frage sich, „ob diese Relationen noch zu rechtfertigen“ seien.

Aber: „Der Markt scheint es herzugeben, und somit läuft das Karussell immer schneller. Und wir stehen mit Tränen in den Augen am Rand und fragen uns: Wo soll das mal hinführen?“ Auf Dauer schade die Entwicklung dem Fußball aber.

„Solche Entwicklungen entziehen dem Sport mittelfristig das Fundament“, sagte Franke, auch weil den Zuschauern die Identifikation mit den Spielern immer schwerer falle. Sein Fazit: „Ich sehe die traditionellen moralgeprägten Vorstellungen eines rekordbestimmten Wettkampfsports immer mehr auf dem Rückzug.“

dpa/SID

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