ModelleisenbahnbörseWälder, Dörfer und kilometerlange Gleise – 600 Miniatureisenbahn-Liebhaber treffen sich in Steinsel

Modelleisenbahnbörse / Wälder, Dörfer und kilometerlange Gleise – 600 Miniatureisenbahn-Liebhaber treffen sich in Steinsel
Miniatureisenbahn-Liebhaber kamen in Steinsel auf ihre Kosten

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Sie bauen das Ösling mit Gebirgsmassiven, vollständige Dörfer, Wälder mit einer Vielzahl von Bäumen, lange Tunnels, kilometerlange Gleisanlagen. Für den Auftrag ihres Lebens reisten am Sonntag knapp 600 Miniatureisenbahn-Experten nach Steinsel. Ihr Ziel: die 29. Modelleisenbahnbörse.

Die Modelleisenbahn ist ein diskretes Hobby. Die Modellbauer werkeln oftmals im stillen Kämmerlein. Dabei schaffen sie Welten, die die breite Öffentlichkeit und insbesondere Kinder zum Träumen einladen.

60 Händler boten am Sonntag Lokomotiven, Züge, Landschaften, Gebäude und Kleinzubehör wie Schotter, Moos, Bäume, Tiere und noch viel mehr an. Die Einzelteile an sich nehmen kaum Platz ein. Sie benötigen oftmals nur ein paar Millimeter bis hin zu 20 cm. Mit dem Zusammenbau aller Einzelteile zu einer vollständigen Eisenbahnlandschaft, möglichst original- und maßstabsgetreu, wächst der Platzbedarf schnell auf die Fläche eines Zimmers oder Kellers an. Es sei denn, man greift wegen Platzmangel zur Spur Z mit lediglich 6,5 mm Spurweite und einem Maßstab von 1:220. Die meisten Modelleisenbahner bevorzugen die Spur H0, dennoch hielten die Verkäufer für jeden Sammler die begehrten Modelle bereit.

Nach einer aus bekannten Gründen auferlegten Zwangspause bot der Module Club Steinsel dieses Jahr zwei besondere Exklusivitäten an. Zum einen handelte es sich um die Lokomotive USA TC Klasse S100, zum anderen um Luxemburger Eisenbahnsignale.

Luxemburger Signale

Von 1942 bis 1944 produzierten die US-Unternehmen Porter, Vulcan Iron Works und Devenport 382 kohlenbetriebene Lokomotiven mit der Bezeichnung TC Klasse S100. Ausgeliefert wurden sie an die United States Army Transportation Corps, eine Einheit der US-Streitkräfte, welche mit dem Eisenbahntransport ihrer Truppen und ihres Materials beauftragt war.

Ab Januar 1943 wurden die meisten Maschinen nach Großbritannien verschifft, um den Streitkräften für die Befreiung Europas zur Verfügung zu stehen.

Von 1945 bis August 1946 mietete die damals mit dem Eisenbahnverkehr beauftragte Kommission (die CFL wurde erst 1946 gegründet) zehn solcher Maschinen bei der US-Armee. Eine davon, die S100, trug die Nummer 1981 und war dem Bahnhof Ulflingen zugewiesen. Mit dem Ablaufen des Mietvertrages ging die S100 wieder zurück an die US-Armee. Über den späteren Verbleib ist bis heute nichts bekannt. Archive existieren kaum, so Buchautor Ed. Federmeyer.

Eine weitere Exklusivität des Module Club Steinsel sind Luxemburger Signale. Diese unterscheiden sich wesentlich von ausländischen Signalen, so der Präsident Robert Eiffes. Bisher hatte kein Hersteller diese Signale im Angebot. Nach entsprechender Vorarbeit und Marktforschung stellte sich heraus, dass viele Modelleisenbahner Interesse an den landesspezifischen Signalen und Ampelanlagen hatten. Also entschied sich der Vereinsvorsitz für eine entsprechende Zusammenarbeit mit einem Modelleisenbahnhersteller und konnte am Sonntag erstmals die typischen CFL-Signale anlässlich einer Börse vorstellen.