Eine gute Konjunktur, ein in den Augen des Stadtchefs „kleiner“ Zugewinn durch die Gemeindefinanzreform und vor allem eine vorsichtige Ausgabenpolitik sind die Gründe für ein relativ ausgewogenes Budget 2018. „Ich bin extrem geizig gewesen und habe genau geschaut, für was wo Geld ausgegeben wurde“, sagt Bürgermeister Roberto Traversini („déi gréng“). Im Ergebnis stehen erneut 22 Millionen Überschuss im ordinären Haushalt für 2018 nach 17 Millionen Euro im Jahr 2017 für die auf 26.180 Einwohner angewachsene Südgemeinde.
Kritiker haben da den Vorwurf parat, die Sparpolitik sei nicht der Weisheit letzter Schluss und ohne nachhaltigen Einfluss. Traversini konterte, dass in den letzten zehn Jahren 468 Millionen Euro investiert worden seien. 2.100 Euro beträgt die Pro-Kopf-Verschuldung bezogen auf das Budget 2018. Sie dürfte viel höher sein, was aber nicht gewollt ist.
Außerdem zeigen sich die Differdinger Verantwortlichen als Kämpfernaturen. Die drei Millionen Zuwendungen vom Staat für das 1535° Creative Hub wären nicht geflossen, wenn die Politiker sich nicht so kreativ dafür eingesetzt hätten. Da ist es gelungen, bei den Kulturausgaben zog die Stadt den Kürzeren. Dementsprechend heftige Kritik hagelte es vom zuständigen Schöffen des Bereichs. 3,7 Millionen Euro gibt die Stadt 2018 für Kultur aus, das Budget für den Blues Express wurde leicht erhöht, das Stadhaus“ kostet die Gemeinde rund 325.000 Euro mit allem Drum und Dran. Alles muss aus dem eigenen Säckel bestritten werden.
Strategie hinter Investitionen
„Wie hier im Land Zuschüsse vergeben werden, ist nicht nachvollziehbar“, schimpfte Schöffe Tom Ulveling (CSV). Beim „Stadhaus“ will das Ministerium Ende des Jahres noch einmal prüfen. „Wenn man weiß, was Ende des Jahres ist, kann ich nur sagen: Parole, Parole!“, ätzte Ulveling im Hinblick auf die Nationalwahlen weiter. Wie dem auch sei, die Investitionen werden weitergehen. Differdingen hat eine klare Strategie, was den Ankauf von Gelände und Gebäuden angeht. Zum ersten Mal steht dafür eine Summe von fünf Millionen Euro im Budget.
Ankäufe
Nachdem der Preis noch einmal ordentlich gesenkt wurde, hat der Gemeinderat den Ankauf des „Lommelshaff“ abgesegnet. Dabei handelt es sich um einen der letzten Bauernhöfe in Differdingen. Das Gebäude ist denkmalgeschützt, die Verwendung soll dem „Intérêt public“ zugutekommen. Kostenpunkt: 2 Millionen Euro.
Ebenfalls abgesegnet wurde der Ankauf der Räumlichkeiten des ehemaligen „Mammacita“, um das Café-Restaurant an zentraler Stelle am Marktplatz wiederzubeleben. Interessenten gibt es bereits, die das dann von der Gemeinde vermietete Lokal betreiben wollen. Kostenpunkt: 750.000 Euro.
Auch was Geschäftsflächen in der avenue Charlotte betrifft, gibt es bereits Interessenten aus unterschiedlichen Branchen. Kostenpunkt: 610.000 Euro.
In der rue Asca Rampini hat die Gemeinde sozusagen schlüsselfertig die in Zusammenarbeit mit der APEM betriebene inklusive „Crèche“ für rund 80 Kinder samt 37 Wohneinheiten für Studenten und Platz für betreutes Wohnen für Jugendliche eingekauft. Das Ganze schlägt mit 11 Millionen Euro zu Buche.
Einstimmig wurde auch die Überlassung von rund 180 Ar Gelände im Rahmen des PAP „Plateau du funiculaire“ angenommen.
Traversini will außerdem eine Million Euro in einen „Fonds de réserve“ überführen, um den Einfluss der Gemeinde im Falle eines interessanten Objekts noch vergrößern zu können.
14,3 Millionen Euro überwiegend aus dem außerordentlichen Haushalt wurden alleine gestern ausgegeben, als der Gemeinderat einstimmig fünf Ankäufe von Gelände samt geplanten Projekten darauf beschloss. Nachdem der „freie“ Markt es dann wohl doch nicht regeln konnte, wie die Vertreter von „déi Lénk“ und auch die KPL süffisant anmerkten, besinnt die öffentliche Hand sich auf die Aufgabe, Angebot und Nachfrage zu regeln.
Wie viele andere Gemeinden auch hat Differdingen mit Leerstand in den Geschäftszonen zu kämpfen. Das liegt oft an der Willkür der Vermieter der Gewerbezonen, die ungeniert mit den Mietpreisen in die Höhe fahren, sobald der Umsatz läuft. Bestes Beispiel: das „Mammacita“, Leerstand und Schandfleck am Marktplatz der Gemeinde. Ausgerechnet. Damit soll Schluss sein. Gestern hat die Gemeinde die Örtlichkeit gekauft. Mehr als einmal hatte Traversini das Wort „vernünftig“ im Mund, was die Mieten angeht, wenn die Gemeinde die Hoheit darüber hat. „déi Lénk“ begrüßt die Ankäufe als „Geschenke“ nach den eigentlichen Festtagen.
Mieteinnahmen jetzt schon hilfreich
Die Strategie, kaufen und dann zu angemessenem Preis vermieten, geht auf. Vier Millionen Euro nimmt die Stadt jetzt schon an Mieten jährlich ein. „Davon können wir unsere Schulden bezahlen“, so der Bürgermeister. Die sind trotz großer Ausgaben in den vergangenen Jahren aktuell auf 58 Millionen Euro geschrumpft.
Für Traversini war dies das 13. Budget, das er mitgestaltet hat, acht davon als Erster Schöffe, fünf als Bürgermeister. Am kommenden Mittwoch wird über das Zahlenwerk abgestimmt.
De Maart

Da kann sich Esch / Alzette mal ne Scheibe von abschneiden, hier wird nur geplempert und halbe Sachen
gemacht, selbst der neue will sich schon ein Denkmal setzen " Sportmuseum " in Lallange.
Man sollte vielleicht mal die Personalpolitik überdenken, dann würden endlich mal die kaputten Lampen repariert oder erneuert mehr Straßen saniert und die Stadt wäre sauberer.