InvestitionenDiekirch will einen autofreien Stadtkern: Diese Projekte sind im neuen Budget vorgesehen

Investitionen / Diekirch will einen autofreien Stadtkern: Diese Projekte sind im neuen Budget vorgesehen
Die neue „Maison relais“ soll im September 2023 ihre Türen öffnen Foto: Roger Infalt

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54,8 Millionen an Ausgaben, 55,3 Millionen an Einnahmen und der Überschuss von 14,9 Millionen Euro vom Vorjahr bewirken, dass der Haushalt der Gemeinde Diekirch für das anstehende Jahr wohl mit einem Bonus von 15,5 Millionen Euro schließen wird. „Seit elf Jahren brauchen wir keine Anleihe und die Gemeindeschuld konnte gleichzeitig um fast die Hälfte gesenkt werden“, fügte Noch-Bürgermeister Claude Haagen hinzu.

Stand heute wird Claude Haagen (LSAP) wohl am kommenden 5. Januar als Minister für Landwirtschaft und Weinbau sowie für soziale Sicherheit vereidigt. Dann übernimmt Schöffe Claude Thill das Bürgermeisteramt, Rat Claude Daleiden rückt in den Schöffenrat und Fränk Link in den Gemeinderat nach.

Anfang Dezember stellten Haagen und Thill (als Finanzschöffe) die Eckdaten des Haushaltes 2022 vor: Ordentlichen Einnahmen in Höhe von 43.869.658,77 Euro stehen Ausgaben von 35.287.537,09 Euro gegenüber, was einen Überschuss von 8.582.121,68 Euro ergibt. Im außerordentlichen Bereich findet man Einnahmen von 11.577.276,30 Euro und Ausgaben von 19.526.485,86 Euro, unter dem Strich also ein Defizit von 7.949.209,56 Euro.

„Parking résidentiel“ ab März

Anfang 2022 soll mit dem Bau des Parkhauses neben dem Diekircher Bahnhofsgebäude begonnen werden. Hier sollen 468 Stellplätze geschaffen werden. „Dieses Projekt fügt sich in ein Gesamtkonzept ein, mit dem wir einen autofreien Stadtkern anstreben“, so Claude Haagen dieser Tage im Gespräch mit dem Tageblatt.

Im gleichen Atemzug erwähnte er die Einführung des „Parking résidentiel“ im März 2022, dies auf fast 90 Prozent der Stadtfläche, sowie die Erneuerungen der rue du Pont (fertiggestellt), der rue de la Croix (soll im März beendet sein) und der rue du Palais (Arbeiten sollen im Frühjahr beginnen). Zu letztgenannter Straße sei erwähnt, dass die heute beidseitig parkenden Fahrzeuge nun Radwegen weichen müssen. „Anstatt dass hier Dauerparker die Straße belagern, sollen unsere Kinder nun die Möglichkeit bekommen, sicher mit dem Rad zur Schule fahren zu können“, erklärte Haagen.

In das gleiche Gesamtkonzept fügt sich die Neugestaltung der place Bech („Bottermaart“) ein. Die zehn Parkplätze werden verschwinden, der Platz an sich wird komplett neugestaltet. Dieser Platz sowie die impasse St-Antoine werden mit hydraulischen Pollern abgeriegelt.

Schule, Freizeit, Wohnen

Weitere kurz- bis mittelfristige Projekte sind unter anderem die Erweiterung des „Conservatoire national de véhicules historiques“ (die Arbeiten werden demnächst ausgeschrieben), eine neue „Maison relais“, die im September 2023 ihre Türen öffnen soll, eine dritte Kindertagesstätte in der Blumenstraße (Pläne werden zurzeit fertiggestellt), ein zweiter Schulcampus in der „Sauerwiss“ (auf dem früheren Gelände der Firma Schou), sozialer Wohnungsbau (z.B. in der rue Clairefontaine), die Erneuerung des Spielplatzes der Kindertagesstätte „Dikricher Däbbessen“, die Erweiterung (sprich Neubau) des Musikkonservatoriums und die Umgestaltung der place Wirtgen. Zudem sind im Haushalt 2022 rund 600.000 Euro für ein Parkleitsystem vorgesehen.

Was den Wohnungsbau anbelangt, sei erwähnt, dass mit den beiden von privaten bzw. staatlichen Bauherren geplanten Projekten „Cité militaire“ und „Dräieck Dikrech“ in etwa 450 bis 500 Wohneinheiten geschaffen werden. Die Abrissarbeiten an den heutigen Gebäuden der „Cité militaire“ werden voraussichtlich im kommenden Frühjahr beginnen, die einstige Infrastruktur der Diekircher Brauerei an der Bahnhofsstraße soll Ende des Jahres dem Projekt „Dräieck Dikrech“ weichen (mit Ausnahme der historisch wertvollen Gebäude).