Fête de la musiqueDie (zu) langsame Rückkehr zur Norm

Fête de la musique / Die (zu) langsame Rückkehr zur Norm
Die Band Klein tritt am 18. Juni im Park Mansfeld auf Foto: by Eric Engel (c) fentemennes

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Mit 37 Venues, 11 Veranstaltern und über 130 Konzerten leitet die Fête de la Musique eine langsame Rückkehr zur Normalität ein. Ein Wermutstropfen: Die Anzahl der erlaubten Besucher bleibt trotz voraussichtlicher Lockerungen der Maßnahmen in den meisten Gemeinden stark eingeschränkt.

Die Vorfreude im Live-Sektor ist groß: Wenn alles nach Plan läuft – und die neuen Maßnahmen in der Abgeordnetenkammer abgesegnet werden – dürfen bald entweder 50 Menschen mit Maske stehend oder 300 mit Maske sitzend wieder Live-Musik hören. Sogar bis zu 2.000 Menschen könne man wieder für Live-Konzerte zulassen – unter der Bedingung, dass man ein Gesundheitskonzept auf Lager hat, das von der „Santé“ abgesegnet wird, so Joé Haas vom Kulturministerium, der sich allerdings freuen würde, wenn man mit dem Ausloten dieser obersten Grenze noch etwas warten würde. Ein Gesundheitskonzept benötige man auch, falls man wieder Essens- und Trinkstände anzubieten gedenke – ganz gleich, ob man jetzt 50 oder 2.000 Menschen einplane.

Was dies für die kommende Fête de la Musique ändern wird? Leider sehr wenig. Einige der großen mitwirkenden Gemeinden wie Mamer und Luxemburg-Stadt werden sich an die jetzigen Bestimmungen halten und das Besucherkontingent pro Konzert auf 150 beschränken, in Düdelingen unter dem Wasserturm werden sich jedoch immerhin 500 Musikfans versammeln dürfen. Der Grund: Das Festival wurde schon vor langer Zeit geplant, die neuen Lockerungen kommen wohl einen Tick zu spät.

Vom 11. bis zum 21. Juni werden Konzertgänger dennoch ausreichend Gelegenheit haben, sich Konzerte anzuschauen: Am 18. Juni treten Lata Gouveia & Band, Fred Barreto Group, Teleport und Klein im hauptstädtischen Park Mansfeld auf, am Tag danach kann der Musik-Aficionado dann Live-Musik in Ettelbrück genießen (es gibt u.a. Konzerte im CAPE und die Biergerbühn im neuen Hariko), noch einen Tag später präsentiert Echternach einen bunten Genre-Mix. In Düdelingen wird die Venue beim Wasserturm gleich vier Tage bespielt – vom 17. Bis zum 29. Juni kann man hier nationale (u.a. Tuys und Zero Point Five) und internationale Bands wie Cali sehen.

Neu im Bunde sind die Gemeinde Mamer und die ASTI, die ein mobiles Konzert der Band Afrobeathoven organisieren – die Band fährt in einem Minibus durch Dommeldingen, Eich, Beggen, Weimerskirch und Mühlenbach, was es auch jenen Menschen, die wegen der Pandemie nicht vor die Tür gehen können, erlauben wird, ein Konzert zu erleben. Mamer bietet mit Konzerten von Remo Cavallini, Pleasing, Tuys und Maxime Bender während seiner drei Festivaltage (vom 18. bis zum 20. Juni) auf der place de l’Indépendance wohl eines der interessanteren Line-ups der diesjährigen „Fête“.

Den spontanen DIY-Esprit, der dem ursprünglichen Konzept der von Jack Lang ins Leben gerufenen Fête de la Musique zugrunde liegt, wird man, Pandemie oblige, dieses Jahr nicht verspüren, dafür sorgt die Sacem aber dafür, dass den Musikern Autorenrechte ausgezahlt werden – eine Initiative, die das große Einkommensloch der letzten 16 Monate zumindest ansatzweise füllen soll.

Sepp
6. Juni 2021 - 22.40

Und schon wird wieder veranstaltet und es ist jetzt schon alles überfüllt. Lasst euch mal 'ne Alternative für das Bevölkerungswachstum einfallen. Es ist echt 'ne harte Zeit für Leute mit Platzangst und Misanthropie und die Zukunft (wenn man Luxemburg mit anderen Grossstädten vergleicht) sieht nicht rosig aus. Wisst ihr wieso es eine harte Zeit wird? Weil Provokationen zunehmen und man keinen Platz mehr zum flüchten hat.

Blücher
6. Juni 2021 - 8.10

Noch immer scheint die Spaßgesellschaft nicht verstanden das Virus noch nicht gebannt, sonst wäre das Wort der Normalität nicht in ihrem Munde und man glauben tue als gehe es weiter wie vor der Pandemie. Weniger ist mehr, der Qualität wegen, im Kulturgeschehen sollte man sich auferlegen , um nicht mehr dem „Massenkonsumierungswahn“ der Vor-Pandemie-Zeit zu verfallen.