„Die Visite ist gut gelaufen“

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Ob Esch 2022 Kulturhauptstadt wird, entscheidet eine dreiköpfige Jury, die sich heute die Region angesehen hat.

Manchmal muss man einfach nur Geduld haben – so wie die vielen Interessierten, vor allem aus der Kulturszene, die am Donnerstagabend vor der Kulturfabrik in Esch auf die Rückkehr der Jury gewartet haben. Das Gremium entscheidet darüber, ob die Stadt und die umgebende Region 2022 Europäische Kulturhauptstadt werden.

Die dreiköpfige Jury – bestehend aus dem luxemburgischen Kunstexperten Robert Philippart, dem tschechischen Klang- und Medienkünstler Jiri Suchanek und dem Beauftragten der Brüsseler Regierung Alain Hutchinson – ist am Donnerstagabend von der künstlerischen Leiterin von Esch 2022, Janina Strötgen, und Generalkoordinator Andreas Wagner auf eine Rundreise durch den Süden Luxemburgs mitgenommen worden (das Tageblatt berichtete).

An zwölf Stationen – wie etwa dem Escher Brillplatz oder Belval – sollte der Jury schon einmal gezeigt werden, welches Potenzial in der Region steckt.

Visite dauert länger als geplant

Es gab offensichtlich viel zu sehen: Jedenfalls dauerte die Tour, von der die Öffentlichkeit und die Presse ausgeschlossen war, länger als geplant – sodass zum öffentlichen Get-Together vor der Kulturfabrik zwar viele Interessierte da waren, aber erst mal keine Jury.

Kulturfabrik-Chef Serge Basso freute sich aber, dass so viele Menschen gekommen waren: Das sende ja auch ein wichtiges Signal aus. Der Schauspieler Fabio Godinho sieht das Rennen ohnehin schon gelaufen – im positiven Sinne: Schon weil es gar keine Mitbewerber gibt, könne die Jury wohl kaum nein sagen.

Am Freitag fällt die Entscheidung

Als der schnuckelige Oldtimerbus mit Organisatoren und Jury dann doch auf den Platz zieht, zeigen sich auch dessen Insassen angetan von den vielen Leuten, die vor der Kulturfabrik ausgeharrt haben. „Die Visite ist jedenfalls gut gelaufen“, sagt Andreas Wagner und erklärt das weitere Vorgehen. Morgen (Freitag) um zehn Uhr geht es los: Dann gibt es eine detaillierte Präsentation, um die Jury endgültig zu überzeugen. Danach stellt man sich 75 Minuten lang den Fragen der Entscheider. Dann zieht sich die Jury zur Beratung zurück – und wird noch am Freitag ihre Entscheidung bekanntgeben.

Mit Material von Jeff Schinker