Die Marke „Éislek“

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Seit dreieinhalb Jahren ist Jean Zeches Direktor des Tourist Center Clerf. Während der Saison beschäftigt das Zentrum rund 50 Mitarbeiter. Das Thema „Bild“ spielt eine große Rolle. „Family of Man“, Unesco-Weltkulturerbe, legt dies nahe. Ein Gespräch über die Bedeutung des Wortes „Éislek“ und die Anziehungskraft von Clerf als Reiseziel.

Tageblatt: Bürgermeister Emile Eicher (CSV) sagte in einem Interview, die Gemeinde Clerf hat als Touristenziel Erfolg. Was ist denn die begehrteste Touristenattraktion in Clerf?
Jean Zeches: Der stärkste Magnet in Clerf ist ganz klar die Fotoausstellung „Family of Man“. Sie findet internationale Beachtung. Durchschnittlich 20.000 Besucher im Jahr sprechen für sich. Der zweite ist das Cube 521 in Marnach. Die Veranstaltungen dort sind wirklich auf Topniveau.

Tourist Center Clerf

Das Tourist Center Clerf hat drei Aufgaben. An erster Stelle steht die Vermarktung aller Akteure, die im Tourismus in der Gemeinde mit 17 Ortschaften tätig sind.
Die zweite Aufgabe ist die Organisation der Veranstaltungen in Clerf, zu denen beispielsweise der Oster- und der Weihnachtsmarkt oder der „Tag der Ardennerpferde“ gehören.
Die dritte ist der Betrieb der gemeindeeigenen Einrichtungen wie die „Robbesscheier“ mit sechs Hektar, der Campingplatz in Clerf, der „Cornelyshaff“ und die „Rackésmillen“.

Welche anderen Themen gibt es noch?
Wandern. Wir wollen Qualitätswanderregion werden und sind dabei, das Netz zu überarbeiten – nicht mehr Wege sollen entstehen, sondern qualitativ hochwertigere. Das geschieht zusammen mit allen anderen Akteuren aus den Luxemburger Ardennen und es beginnt beim Namen. Wir wollen, dass das luxemburgische Wort „Éislek“ benutzt und als Marke aufgebaut wird, die für Qualitätswandern steht.

Wie sieht der typische Clerfer Tourist aus? Was sucht er?
Ruhe und Erholung in der Natur, Kultur, gute Übernachtungsangebote von Fünf-Sterne-Hotels bis Camping oder „Gîtes“, gute Gastronomie von gehobener Küche bis zu einfachem Essen.

Clerf versucht ja aber auch, sich im Kongresstourismus zu etablieren …
Ja. Bei „Rent a City“ stehen 250 Betten, Konferenzräume für bis zu 350 Teilnehmer und 800 Quadratmeter Wellnessfläche mit Sauna, Pool und Fitnesseinrichtungen auf Anhieb bereit. Damit sind wir, glaube ich, ganz gut aufgestellt.

Jean Zeches, Direktor des Tourist Center Clerf.

Wo kommen die Touristen her?
Den größten Teil stellen Luxemburger, gefolgt von den Holländern, dann Belgier und Deutsche.

Wie profitiert Clerf vom Naturpark Our?
In Zukunft immer mehr. Wir wollen uns vom Allerlei anderer Reiseziele dadurch abheben, dass wir unsere regionalen Produkte fördern. Die „Robbesscheier“ nimmt an einem Pilotprojekt teil, wo wir in Richtung Selbstversorgung über unseren Gemüsegarten gehen, der sich später als Teil des Menüs auf dem Tisch wiederfinden soll. Eigenes Fleisch und Produkte aus dem Naturpark gehören dazu. Ab 1. Juni soll es den „Naturparkteller“ geben.

Klingt nach einem richtig guten ökologischen Fußabdruck …
Ja, das ist das Ziel. Das wollen wir auch den Besuchern kommunizieren.

Das Projekt zum Schutz der heimischen Schafwolle und dem Ausbau der Verarbeitung (DEFI) gehört in diesen Rahmen, nehme ich mal an?
Ja. Wir haben ja eigene Schafe und versuchen, die Wolle vor Ort weiterzuverarbeiten. Am Ende stehen Produkte, die hier in der Region geschaffen wurden und verkauft werden. Dabei arbeiten wir mit der luxemburgischen Schäfergenossenschaft zusammen. Die Richtung ist Kreislaufwirtschaft.

Clerf startete mit dem Ostermarkt in die neue Saison. Wie sieht es mit Buchungen aus?
Wir sind praktisch ausgebucht.

Was für Verbesserungen wünschen Sie sich im Bereich Tourismus?
Ganz klar in der Vermarktung. Sie ist das A und O.

Jetzt dürfen Sie träumen …
Zusammenarbeit auf allen Ebenen, um die Region voranzubringen und sie gut zu vermarkten – auch mit dem ORT und dem ONT, das ist mein größter Wunsch. Eine Touristendestination ist ein Puzzle und alle Teile müssen sich zu einem Ganzen zusammenfügen. Sie müssen die Stärke definieren und diese nach außen zeigen. Da müssen wir viel Energie hineinstecken.