Gemeinderat SchifflingenDie Lydie-Schmit-Schule und der sichere Schulweg

Gemeinderat Schifflingen / Die Lydie-Schmit-Schule und der sichere Schulweg
Die Lydie-Schmit-Schule soll unter Denkmalschutz gestellt werden, was die beschlossenen Renovierungs- und Erweiterungsarbeiten gefährdet Foto: Editpress/Julien Garroy

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Der Schifflinger Gemeinderat stand am Freitag ganz im Zeichen der Lydie-Schmit-Schule, des sicheren Schulwegs und einer kleinen Feierstunde.

Ehre, wem Ehre gebührt: Der Schifflinger Gemeinderat bedankte sich am Freitag in einer kleinen Feierstunde bei Jacques Welter, dem „Vater“ des Jugendhauses. Dieses öffnete am 15. Januar 2005 unter Welters Impuls seine Türen und macht momentan durch einige interessante Projekte auf sich aufmerksam (mehr dazu: nächste Woche im Tageblatt). Gleichzeitig stellten die Gemeindeverantwortlichen neue Schutzmasken vor, die zum Anlass der „Luxembourg Pride“ (3.-11. Juli) hergestellt wurden und auf denen neben dem Logo der Gemeinde die Aufschrift „Tolerance“ auf einem Untergrund in Regenbogenfarben prangt.

Bürgermeister Paul Weimerskirch (l.) und Jacques Welter 
Bürgermeister Paul Weimerskirch (l.) und Jacques Welter  Foto: Philip Michel

Die Sitzung selbst war geprägt von einer langen Diskussion über die Lydie-Schmit-Schule. Zur Erinnerung: Die 1913 eröffnete Schule sollte im Rahmen des Aufbaus der Schifflinger Bildungslandschaft modernisiert und vergrößert werden. Ein Vorhaben, das nun infrage gestellt ist. Dies, weil beim zuständigen Kulturministerium ein Antrag auf Denkmalschutz für die Schule eingegangen ist und dieser dem Antrag positiv gegenübersteht.  Dass es Sinn ergebe, die über der Ortschaft thronende Schule unter Schutz zu stellen, darüber gab es gestern einen parteiübergreifenden Konsens.

Allerdings nicht zu jedem Preis, wie Bürgermeister Paul Weimerskirch (CSV) bemerkte. Sein Parteikollege Yves Marchi bekräftigte das und merkte an, dass man sich auch früher um den Denkmalschutz hätte bemühen können. Jedenfalls könne es nicht sein, dass ein Einzelner über das Wohl von so vielen Schülern bestimme, so Marchi. Camille Schütz („déi gréng“) zeigte sich nach wie vor überzeugt vom Renovierungskonzept. Wenn das nun durch den Denkmalschutz nicht umsetzbar wäre, dann müsse das Gebäude wohl oder übel außer Betrieb genommen werden. Jérôme Courtoy (LSAP) bezeichnete das als Trotzreaktion und Rizo Agovic (LSAP) wunderte sich genau wie Marc Spautz (CSV) über die Diskussion. Beide erinnerten daran, dass es hier nicht um das Umsetzen eines Schulkonzepts, sondern um die vom Ministerium verlangte Stellungnahme der Gemeinde zum Denkmalschutz für die Lydie-Schmit-Schule gehe. Bürgermeister Weimerskirch beruhigte die Gemüter ein wenig. Von einer Außerbetriebnahme könne keine Rede sein. Der Schöffenrat werde versuchen, mit den Architekten eine Lösung zu finden, die mit dem Denkmalschutz vereinbar sei. Schlussendlich verabschiedeten die Gemeinderäte die zustimmende Stellungnahme einstimmig.

Starkes Zeichen: die Masken der Gemeinde
Starkes Zeichen: die Masken der Gemeinde Foto: Philip Michel

Mit dem Projekt „Séchere Schoulwee“ geht die Gemeinde neue Wege. Sie ließ mithilfe eines Expertenbüros so ziemlich alles analysieren, was mit dem Schulweg zu tun hat. Die Resultate liegen nun vor, eine ganze Reihe von Verbesserungsvorschlägen inklusive. Sie wurden dem Gemeinderat vorstellt und sollen nun auf ihre Machbarkeit geprüft werden. Ziel ist es, bis zur „Rentrée“ im September so viel wie möglich umzusetzen. Immerhin, so fand die Studie heraus, gehen zwei Drittel der Schifflinger Kinder zu Fuß in die Schule, was weit über dem Landesdurchschnitt liegt.

Längere Diskussionen gab es zum Abschluss noch bei den Konventionen, wobei es in erster Linie um den bezahlbaren Wohnraum in der neuen Siedlung „Op de gielen Geieren“, wo 66 Einfamilienhäuser entstehen sollen, ging. Der Punkt wurde zwecks weiterer Prüfung auf die nächste Sitzung am 16. Juli verschoben.

Der Rest fällt unter die Kategorie Routine, wobei hervorzuheben bleibt, dass sich Schifflingen in Sachen Straßennamen den Empfehlungen des nationalen Frauenrats anschließt. Die beiden neuen Straßen am Rande des chemin de Bergem werden rue Anne Beffort und rue Lily Unden heißen. Der Park an der rue de Drusenheim „Parc Léonie Koullen“.    

Der Gemeinderat mitsamt der neuen Masken im Gruppenbild
Der Gemeinderat mitsamt der neuen Masken im Gruppenbild Foto: Philip Michel