Sonntag2. November 2025

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EttelbrückDie LUGA-Wurst: So schmeckt Luxemburgs Landwirtschaft

Ettelbrück / Die LUGA-Wurst: So schmeckt Luxemburgs Landwirtschaft
Wo kommt die Milch her? Rund 3.000 Kinder und Jugendliche besuchen am Freitag Ettelbrück und erhalten bei der „Foire agricole“ und LUGA einen breiten Einblick in Luxemburgs Landwirtschaft. Foto: Editpress-Archiv/Alain Rischard

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Einmal mehr steht Ettelbrück vom 4. bis zum 6. Juli im Zeichen der Landwirtschaft. Die „Foire agricole“ ist gewachsen, denn sie wird diesmal von der Luxembourg Urban Garden (LUGA) flankiert.

Rund 50.000 Gäste waren im Vorjahr dabei. Die Messe gilt als Hotspot für alle, die sich für Lebensmittelproduktion, Agrikultur und Nutztierhaltung interessieren. Mehr als 330 Aussteller und Partner aus dem gesamten Sektor zeigen in den „Däichwisen“ auf 12 Hektar die Vielfalt der Luxemburger Landwirtschaft. „Die beste Vitrine für unsere Landwirtschaft“, wie Landwirtschaftsministerin Martine Hansen bei der Vorstellung des Programms betonte. Ein Besuch lohnt sich, meint auch Gilles Schmit, einer der Organisatoren der Messe, im Gespräch mit dem Tageblatt.

Tageblatt: Ist die Verknüpfung von klassischer Landwirtschaftsmesse und urbaner Gartenbauausstellung mehr als nur räumliches Nebeneinander?

Gilles Schmit: Ja, auf jeden Fall. Eigentlich ist es das Doppelevent des Jahres. Die Verantwortlichen der Messe und der LUGA-Ettelbrück arbeiten seit Langem gemeinsam darauf hin. Der Fokus der LUGA liegt ja auch auf Landwirtschaft. Beide Events gehören zusammen, sie sind komplementär und miteinander verzahnt. Inmitten der Schaupflanzungen, wo gezeigt wird, was hierzulande wächst und wie es gedeiht, befinden sich zum Beispiel einige Messestände, also eine räumliche Durchmischung. Das Maislabyrinth ist ein weiteres gutes Beispiel für das Zusammenwirken.

Klimawandel, Bodenschutz, steigende Betriebskosten sind einige der Herausforderungen der Landwirtschaft. Zeigt sich das auf der Messe?

Diese Themen und andere betreffen ganz klar die Zukunft der Landwirtschaft und sie werden auch auf der Messe diskutiert. Das Landwirtschaftsministerium ist präsent, Ministerin Martine Hansen ebenfalls. Auch die Landwirtschaftskammer und die Vertretung der Europäischen Kommission sind vor Ort. Kommissar Christophe Hansen wird bestimmt zum Thema Betriebsübernahme etwas sagen können. Zudem sind das Umweltministerium, das Wasserwirtschaftsamt, Meteolux und verschiedene Bauernverbände dabei. Die Problematiken werden sicher angesprochen und wer Fragen hat, soll einfach auf die Leute zugehen.

Gibt es auf der Messe Programme, die gezielt junge Menschen für Berufe in der Landwirtschaft begeistern sollen?

Die ganze Veranstaltung soll Lust auf Landwirtschaft machen und natürlich besonders bei jungen Menschen, die auf der Suche nach einer beruflichen Orientierung sind. Durch die enge Verbindung zur Landwirtschaftsschule („Lycée Agricole“) ist der pädagogische Ansatz ohnehin gegeben. Am Stand der Schule gibt es Infos über das gesamte schulische Angebot. Bildung und Landwirtschaft gehören für uns zusammen. Am Freitag erwarten wir rund 3.000 Schüler, die sich über Tierhaltung, Wasserwirtschaft und vieles mehr informieren können. An allen drei Tagen besteht die Möglichkeit, sich über Berufe im landwirtschaftlichen Bereich schlau zu machen.

Regionale Produkte erleben Aufwind. Wie zeigt die Messe den Spagat zwischen bäuerlicher Authentizität und marktfähiger Inszenierung?

Wir versuchen auf der Messe, regionale und saisonale Produkte nicht nur zu zeigen, sondern auch anzubieten. Das ist uns wichtig. Ein Beispiel ist die LUGA-Wurst, die mit Fleisch und Kräutern aus Luxemburg hergestellt wird. Wir arbeiten eng mit der Landwirtschaftskammer und dem Label „Sou schmaacht Lëtzebuerg“ zusammen, um zu zeigen, was es in Luxemburg von großen und kleineren Produzenten gibt.

Die Luxemburger Landwirtschaft wird politisch stark unterstützt. Ist da auf der Messe auch Raum für Kritik oder stille Proteste?

Die Landwirtschaftsmesse versucht stets, unpolitisch zu bleiben. Jede Stimme soll gehört werden, aber es ist nicht so, dass eine bestimmte Richtung vonseiten der Organisatoren bevorzugt wird.

Programm und Informationen: fae.lu.