Vogelgrippe H5N8 Die Geflügelpest ist noch nicht in Luxemburg aufgetreten

Vogelgrippe H5N8  / Die Geflügelpest ist noch nicht in Luxemburg aufgetreten
Hühner, Enten und anderes Geflügel sollen derzeit wegen der Geflügelpest nicht ins Freie gelassen werden, rät die Luxemburger Veterinärverwaltung Foto: dpa/Christophe Gateau

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Luxemburg ist bisher vom hochpathogenen Vogelgrippevirus H5 verschont geblieben. Noch wurde kein Fall im Großherzogtum festgestellt, wie das Landwirtschaftsministerium mitteilt. Nach mehreren Geflügelpest-Fällen in den Nachbarstaaten wollen die nationalen Behörden im Großherzogtum aber weiter ein wachsames Auge auf die aktuellen Entwicklungen werfen.

Neben Covid-19 bereitet derzeit noch ein weiteres Virus den europäischen Gesundheitsbehörden Sorgen. Tatsächlich wurde das hochansteckende Vogelgrippevirus des Typs H5 in den letzten Wochen gleich in mehreren Ländern festgestellt. Betroffen waren unter anderem die Luxemburger Nachbarstaaten Frankreich, Deutschland und Belgien sowie auch die Niederlande. Nachgewiesen wurde das Virus nicht nur in Wildbeständen und Zugvögeln, sondern auch in Geflügelbetrieben.

Allein in Südwestfrankreich mussten wegen eines Ausbruchs in den letzten Tagen mehr als 400.000 Enten getötet werden. Hunderttausende weitere würden folgen, so Frankreichs Landwirtschaftsminister Julien Denormandie gegenüber lokalen Medien. Es sei notwendig, schnell zu handeln, so der Politiker. Tatsächlich handelt es sich bei der sogenannten Geflügelpest, auch aviäre Influenza genannt, um ein hochgradig ansteckendes Virus. Sie tritt bei gehaltenen Vögeln und bei Wildvögeln auf und führt nach meist sehr schweren Erkrankungsverläufen zu einem massenhaften Verenden der Tiere. Die größte Gefahr für gehaltenes Geflügel geht von einem direkten oder indirekten Kontakt mit infizierten Wildvögeln aus.

Im Großherzogtum wurde das Virus bis heute noch nicht nachgewiesen. Das geht aus einer Mitteilung des Luxemburger Landwirtschaftsministeriums hervor. „Luxemburg ist bisher vom hochpathogenen Virus verschont geblieben“, heißt es in dem Schreiben. Seit Herbst 2020 habe sich das Virus wieder in Europa verbreitet. In dieser Zeit habe das veterinärmedizinische Staatslaboratorium in Luxemburg 118 Proben entnommen, die allesamt negativ ausgefallen seien.

Dennoch rät die Veterinärverwaltung sämtlichen Vogel- und Geflügelhaltern, weiterhin Vorsicht walten zu lassen. Um die einheimischen Bestände vor der Seuche zu schützen, sollten die Halter ihre Tiere unbedingt vor dem Kontakt mit Wildtieren schützen. Wildvögel dürfen auf keinen Fall Zugang zum Gehege oder Stall erhalten. Deshalb raten die Behörden, Freigehege auf jeden Fall mit Netzen zu sichern. Überhaupt sollten die Tiere, soweit möglich, nur im Stall gehalten und nicht ins Freie gelassen werden. Dies gilt insbesondere für die Nahrungsaufnahme: Die Tiere sollen nur an Stellen gefüttert werden, die für Wildvögel unzugänglich sind. Auch sollte das Geflügel nicht mit Oberflächenwasser versorgt werden, an das auch Wildvögel herankommen. Wasserbehälter müssen demnach abgedeckt werden.

Beim geringsten Verdacht muss sofort ein Tierarzt verständigt werden. Im Fall eines Imports von Vögeln und Geflügel nach Luxemburg muss das Tier unbedingt von einem Tierarzt im Herkunftsland zertifiziert werden. Dies gelte auch bei Tieren, die auf einem Markt erworben wurden, so das Veterinäramt weiter.

Strenge Maßnahmen in den Nachbarstaaten

Frankreich will den betroffenen Betrieben indessen finanzielle Entschädigungen auszahlen lassen. Allein im Departement Landes, das für die Zucht von Wasservögeln zur Herstellung des beliebten Foie gras bekannt ist, sind 119 Unternehmen betroffen. Die meisten Enten mussten aus Sicherheitsgründen gekeult werden.

Nach mehreren Geflügelpest-Fällen hat in den letzten Tagen auch Deutschland seine Maßnahmen gegen die Ausbreitung der Tierseuche weiter verschärft. In Risikogebieten muss Federvieh nun in den Stall. Besonders betroffen ist das Bundesland Sachsen. Dort wurde das Vogelgrippevirus erstmals am 19. November bei einer Wildente im Landkreis Nordsachsen amtlich festgestellt. In Deutschland gibt es rund 170 Millionen Geflügeltiere. 105 Millionen werden davon allein in Niedersachsen gehalten. Das Bundesland ist damit das Geflügelland Nummer eins.

In Belgien wurde das Virus erstmals Ende November in einem Geflügelbetrieb nachgewiesen. Inzwischen ist noch ein weiteres Unternehmen betroffen. Darüber hinaus wurde das Virus auch bei 20 Wildvögeln entdeckt. Aus diesem Grund bleibt in Belgien die Stallpflicht für Geflügel und in Gefangenschaft gehaltenen Vögel bestehen. Eine Lockerung werde nicht in Betracht gezogen, solange die Gefahr einer Ansteckung durch Wildvögel hoch bleibt, so die belgischen Behörden.

Im Gegensatz zu Belgien und Deutschland wurde in Luxemburg bis dato noch keine Stallpflicht ausgerufen. Die Behörden haben diesbezüglich im Großherzogtum lediglich Empfehlungen ausgesprochen. Für den Menschen ist das in mehreren EU-Staaten nachgewiesene Virus H5N8 ungefährlich. Auch der Verzehr von Eiern oder Fleisch infizierter Tiere ist unbedenklich.

de spëtzbouf
18. Januar 2021 - 15.47

Vläicht verdreift Vullepescht de Corona Virus. Wie weess? Da wier ët wéi fréier mat der Pescht an der Cholera. Spaass bei Säit, mir si geplot genuch mat dëser Pandemie.

Kier
18. Januar 2021 - 13.01

Vogelpest und Schweinepest dann bekommen wir vielleicht endlich eine Konsolidation bei unseren Hobbybauern.