Im Sommer 2015 erreichten viele Flüchtende Europa. Als fremdenfeindliche Gesinnungen lauter wurden, beschlossen Michel und Amandine, zu handeln. Kurzerhand riefen sie eine private Kleidersammelaktion ins Leben.

Der Enthusiasmus von über 200 Freiwilligen, die sich damals an der Verteilung der Spenden beteiligten, führte zur Gründung der „Association Narin“. Seither setzt sich die Vereinigung mit ihren Aktionen für bedürftige Menschen ein.

So wie am vergangenen Samstag. Mehr als ein Dutzend Ehrenamtliche trafen sich in Petingen, um Geschenke für bedürftige Kinder zu verpacken. Ausgestattet mit Geschenkpapier, Schere, Klebeband und Schleifen ging es los. Eine Menge Arbeit stand vor den freiwilligen Helfern, denn rund 300 Geschenke wurden in Papier mit weihnachtlichen Mustern gehüllt. Die Aussicht, dass am Ende viele bedürftige Kinder vom Kleeschen beschenkt werden können, trieb die fleißigen Helfer an.

Die Devise der Vereinigung: Am Nikolaustag soll jedes Kind die Möglichkeit haben, ein Geschenk zu empfangen, insbesondere jene, die in Heimen, Pflegefamilien oder Krankenhäuser leben müssen. Aktuell leben in Luxemburg etwa 1.400 Kinder in Heimen oder Pflegefamilien. Sie sind nicht die Einzigen, die von ihren Eltern oder Familienangehörigen getrennt sind. Dazu kommen noch viele Flüchtlingskinder oder etwa schwerkranke Kinder, die über lange Monate in Krankenhäusern leben.

Seit 2016 erfüllt die „Association Narin“ den betroffenen Kindern einen Wunsch. Etliche Wochen vor dem Nikolaustag wählen die Kinder aus einem Katalog ein Geschenk aus. Mittels Spendengeldern erwirbt die Hilfsorganisation vorwiegend beim Spielzeughändler Feidt in Petingen das gewählte Spielzeug und unterstützt mit dem Projekt „Smile“ zusätzlich den lokalen Handel

921 Kinder haben sich dieses Jahr eingeschrieben. Die kleinsten von ihnen, etwa 300, erhalten das aus dem Katalog gewählte Geschenk. Beliebt sind Puppen, Playmobil, Lego, DVDs, Autos und Gesellschaftsspiele. Doch auch Wünsche wie etwa ein Bobbycar oder Kicker werden erfüllt. Lieferengpässe gibt es eigentlich keine, lediglich die Beschaffung der Galileo-Experimentierkasten erweist sich als etwas schwieriger, verrät Projektleiterin Lynn Majerus.

Die älteren Kinder erhalten vom Nikolaus Einkaufsgutscheine. Die Vereinigung hat sich ein Budget von rund 25 Euro pro Kind gesetzt. Bisher kamen etwa 14.000 Euro an Spendengeldern an.

Nach dem Verpacken der Geschenke belieferten die Ehrenamtlichen am Samstagnachmittag die ersten Heime. Am 2 und 4. Dezember wird der Nikolaus die Kinder dann besuchen.