Freizeitschwimmer„Dicker Batzen“ – Kunden der „Escher Schwemm“ über die erhöhten Eintrittspreise

Freizeitschwimmer / „Dicker Batzen“ – Kunden der „Escher Schwemm“ über die erhöhten Eintrittspreise
 Fotos: Editpress/Fabrizio Pizzolante

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Der Besuch im öffentlichen Schwimmbad in Esch wird in Zukunft mehr kosten. Die Preiserhöhung wurde am Freitag im Gemeinderat verabschiedet. Die Entscheidung der Mehrheitsparteien sorgte für laute Kritik der Opposition. Doch wie denken die, die von der Tarifänderung tatsächlich betroffen sind? Wir haben die Besucher des Schwimmbads gefragt. 

Die Erhöhung der Preise der „Escher Schwemm“ ist für viele Wasserfreunde eine Überraschung. Am Freitag wurde die Tarifänderung im Gemeinderat beschlossen. Laut dem Escher Bürgermeister Georges Mischo (CSV) sei dies eine Reaktion auf die Investitionen der jüngsten Zeit und auf die gestiegenen Gehälter. Die Oppositionspartei LSAP ist mit den neuen Preisen nicht einverstanden. „Das Schwimmbad ist öffentlich, also kann die Gemeinde die Preise selbst bestimmen“, sagt LSAP-Mann Jeff Dax. „Eine leichte Anhebung hätten wir ja noch verstanden, aber wir reden hier von über 30 Prozent.“ Laut Catarina Simoes (CSV) ist die Erhöhung im Grunde nur die „Anwendung des Index“.

Für Erwachsene sollen drei Stunden Badespaß nun 6 Euro kosten – und nicht mehr 4. Der Einzeleintrittspreis für Kinder erhöht sich von 2 auf 3 Euro. Für einen ganzen Tag bezahlt eine erwachsene Person in Zukunft 10,50 Euro – vorher waren es 7; Kinder müssen dafür 6 Euro ihres Taschengelds auf den Tisch legen, anstatt 4 Euro. Auch die Preise von Abos und Kursen werden erhöht. Die Kombi einer Monatskarte von Schwimmbad und dem neuen Fitnessbereich schlägt gar mit 70 Euro zu Buche. Kommt die Sauna hinzu, sind 100 Euro fällig. Die angebotenen Wassersportkurse wie Aqua-Gym oder Babyschwimmen werden ebenfalls teurer. 

Das Escher Schwimmbad erhöht seine Eintrittspreise
Das Escher Schwimmbad erhöht seine Eintrittspreise Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

Aber wie sehen die betroffenen Kunden eigentlich diese Preiserhöhung? Viele der regelmäßigen Badegäste stehen der Ankündigung mit gemischten Gefühlen entgegen. „4 Euro ja – 6 Euro sind jedoch etwas teuer“, antwortet Georges Nunes Teixeira auf die Frage, ob er die Tarifanpassung gerechtfertigt findet. Der Index sei zwar in die Höhe gegangen, aber jetzt würden die Preise nachziehen.

Auch Vincent schließt sich dieser Meinung an: Die Erhöhung könne er verstehen, „aber nicht so viel“. Immerhin sei Schwimmen gesundheitsfördernd und müsse unterstützt werden. Enzo Bartolini aus Kayl sagt dazu: „Die Menschen werden sich beklagen, aber ändern wird sich dadurch nichts.“ Er sei dreimal die Woche hier, und das soll trotz Preiserhöhung auch so bleiben. Sein Jahresabo habe er gerade erst erneuert, also genau zum richtigen Zeitpunkt.

Kritischer wird der aus Esch stammende Marc Hermes: „Ich musste viel drüber nachdenken, ob es sich überhaupt noch lohnt. Ist das wirklich noch das bessere Schwimmbad?“ Luxemburg sei klein, wenn man bereit sei, ein Stück mit dem Auto zu fahren, könne man prinzipiell jedes Schwimmbad besuchen. Zum Vergleich nennt er den Eintrittspreis für ein Monatsabo in der Coque, das ihm um einige Euro günstiger erscheint. Normalerweise gehe er nämlich zweimal die Woche schwimmen. Wenn er ein Monatsabonnement nehme und ein paar Mal nicht schwimmen gehen könne, bezahle er zum Beispiel 12 Euro zu viel. „Eine kleine Erhöhung ist in Ordnung, aber ein so dicker Batzen ist nicht gerechtfertigt“, sagt Hermes. Es sei, wie „déi Lénk“ im Gemeinderat moniert habe, schade für die vielen Jugendlichen, die das Schwimmbad gerne besucht hätten, und nun wegen der starken Preiserhöhung vielleicht nicht mehr kommen würden.

Die 25-jährige Martine vertritt eine weitaus positivere Meinung. Die Preiserhöhung sei zwar nicht „cool“, aber nachvollziehbar. Durch Corona hätte das Schwimmbad viel Geld verloren und das solle nun ausgeglichen werden. „Aber ich glaube nicht, dass ich aufhören werde, schwimmen zu gehen“, sagt sie lachend. Dafür besuche sie das Schwimmbad viel zu gerne.

Josée aus Foetz ist ebenfalls eine regelmäßige Besucherin der „Escher Schwemm“. Sie komme in der Regel einmal die Woche hierher. Die Tarifänderung sieht sie eher kritisch: Sie selbst könne die Preiserhöhung zwar bezahlen, aber „es gibt eine Menge Leute, denen das wehtut“, sagt sie. Man nehme, nur als Beispiel, eine Familie mit zwei Kindern im Alter von sechs und zwölf Jahren. Mit beiden Elternteilen als Begleitung bezahle man jetzt dreimal 6 Euro und noch mal drei für das jüngere Kind. „Das sind 21 Euro und dazu kommt noch das Geld fürs Parken, was ja in Esch auch nicht unbedingt billig ist“ – und das gerade mal für zwei bis drei Stunden Schwimmen. Vorher seien das 14 Euro gewesen. Die Löhne oder Renten seien durch den Index etwas erhöht worden – aber nicht um 30 Prozent. Es sei einfach zu teuer, das sei keine Frage. Sie sagt: „Für die meisten war das Schwimmbad erschwinglich – aber jetzt nicht mehr.“

Die neuen Tarife

Schwimmbad:
Einzeleintritt:
Erwachsene: 6 Euro (3 Stunden – bisher 4 Euro) und 10,50 Euro (ganzer Tag – bisher 7 Euro)
Kinder (4-11 Jahre): 3 Euro (bisher 2 Euro) und 6 Euro (bisher 4 Euro)
Monatsabo:
Erwachsene: 37,50 Euro (bisher 25 Euro)
Kinder: 18 Euro (bisher 12 Euro)
Sauna:
Einzeleintritt: 12 Euro (bisher 8 Euro)
Monatsabo: 65 Euro (bisher 50 Euro)
Kurse:
Babyschwimmen:
80 Euro/Trimester (bisher 100 Euro/Jahr)
Schwimmen (10 Kurse):
80 Euro (bisher 70 Euro)
Aqua-Gym oder -Cycling (10 Kurse):
80 Euro (bisher 55 Euro) 

(PM)

schroeder guillajme
6. Oktober 2021 - 16.05

fazit: ech gin an aaner Schwëmmen !!!!!

Realist
6. Oktober 2021 - 10.03

De FB Bürgermeister Wees net mei Wouen Hier kennt Deguelace Armt Esch mat. dem Um Ruder Amen