Nach Asselborn-InterventionDeutsch-luxemburgische Grenzübergänge Vianden und Dasbourg-Pont bleiben offen

Nach Asselborn-Intervention / Deutsch-luxemburgische Grenzübergänge Vianden und Dasbourg-Pont bleiben offen
Vergangenen Montag fingen die Kontrollen an Deutschlands Grenzen an – auch zu Nachbarstaaten, die wie Luxemburg bereits strengere Einschränkungen als Deutschland wegen der Coronakrise erlassen haben Foto: AFP/Sébastien Bozon

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Nachdem die deutsche Regierung am Donnerstag angekündigt hatte, nur noch sieben Grenzübergänge nach Luxemburg für Berufspendler und Frachtverkehr offenzulassen, stand Luxemburg vor dem nächsten Problem in dieser Coronakrise – nördlich von Echternach schien das Land abgeschnitten von Deutschland. Vianden und Dasburg bleiben jetzt trotzdem passierbar. Das bestätigte Jean Asselborn gegenüber dem Tageblatt. Luxemburgs Außenminister musste sich dafür an einen alten Freund wenden.

Die Meldung kam am vergangenen Sonntagabend wie ein Schock. Keiner hatte damit gerechnet, niemand war vorab informiert: Deutschland schließt seine Grenzen zum Großherzogtum. Eiligst wurden vom Außenministerium Laissez-passer-Scheine für Berufspendler bereitgestellt. Um wenigstens sicherzustellen, dass Menschen, die in Deutschland wohnen, noch nach Luxemburg arbeiten kommen können. Trotzdem kam es zu massiven Staus. Und am Donnerstag zu einer weiteren Einschränkung aus Berlin.

Die deutsche Bundesregierung hatte Orte festgelegt, an denen ein Grenzübertritt aus Frankreich, Luxemburg, Österreich, Dänemark und der Schweiz noch möglich sein soll. Alle weiteren Grenzübergänge sollten dagegen von diesem Freitag an wegen der Coronakrise geschlossen bleiben.

Für Luxemburg blieben einstweilen sieben Grenzübergänge passierbar, und auch das nur mit Einschränkungen – und dem Hauptproblem, dass Echternach der nördlichst gelegene offene Übergang bleiben sollte. Was für Berufspendler, die etwa aus der Eifel nach Ettelbrück ins Krankenhaus müssen, stundenlange Umwege bedeutet hätte. Auch wären Bauern so teilweise von ihren Feldern abgeschnitten gewesen.

Nach zähen Verhandlungen mit den deutschen Stellen werden die Grenzen in Vianden und Dasburg nun wieder geöffnet, wie Jean Asselborn am Freitag gegenüber dem Tageblatt sagte. Luxemburgs Außenminister habe sich demnach an den deutschen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier wenden müssen, um seinem Verlangen Gehör zu verschaffen. SPD-Politiker Steinmeier, zweimaliger Außenminister Deutschlands, und Asselborn sind auch privat befreundet.

In Gesprächen am Freitag mit dem zuständigen Staatssekretär im deutschen Innenministerium, Helmut Teichmann, sei schließlich der Durchbruch gelungen. Die Grenzübergänge Vianden und Dasburg bleiben passierbar. Es könnten die ersten innereuropäischen Grenzen sein, die nach den plötzlichen Schließungen infolge der Coronaviruskrise quer durch die Europäische Union geschlossen wurden.

Wie schützt man sich am besten vor einer Ansteckung?

Die Schutzmaßnahmen sind die gleichen wie bei anderen Infektionen der Atemwege: Hände regelmäßig und gründlich waschen, in den Ellbogen oder in ein Papiertaschentuch niesen und das Taschentuch sofort in einem abgedeckten Mülleimer entsorgen, Händeschütteln und Küssen vermeiden, von engem Kontakt mit kranken Menschen absehen, zu Hause bleiben, wenn man krank ist, und es unterlassen, das Gesicht mit den Händen zu berühren.

Seit dem 2. März 2020 ist eine Hotline für die Öffentlichkeit unter der Nummer 80 02 80 80 in Betrieb.

Menschen mit Symptomen einer Infektion oder solche, die aus einem Risikogebiet zurückkehren, sollen nicht zum Arzt oder in die Notaufnahme gehen, sondern die Nummer 80 02 80 80 (oder im Notfall 112) anrufen. Darüber hinaus sollten sie von Besuchen bei gefährdeten Personen absehen.

Das Coronavirus im Steckbrief

– Name: Coronavirus, Covid-19
– Übertragungsweg: Tröpfcheninfektion
– Am meisten betroffene Körperregion: Lungen
– Symptome: trockener Husten, Fieber, Atemnot
– Inkubationszeit: bis zu 14 Tagen
– Gefährlich besonders für ältere Menschen oder Personen, die schon (schwere) gesundheitliche Probleme haben

John Pierre
22. März 2020 - 13.58

Danke Herr Asselborn für die deutschen Tanktouristen,die nur nach Vianden tanken kommen u zurückfahren u keine Kontrollen. Grossartige Leistung

Claude Oswald
20. März 2020 - 21.27

Zwischen Körperich und Vianden liegen laut Google Maps 6,1 Straßenkilometer. Beim Umweg über Echternacherbrück steigert das sich auf 54,4 Kilometer. Für die betroffenen Pendler wäre dies echt eine Zumutung. Deshalb sei es Herrn Asselborn gedankt, dass er sich eingesetzt hat.