Dienstag9. Dezember 2025

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Statec-PrognoseDer Wirtschaft geht es besser, aber noch nicht gut

Statec-Prognose / Der Wirtschaft geht es besser, aber noch nicht gut
„Keine Boom-Jahre“: Statec-Direktor Tom Haas präsentiert die neusten Wirtschaftsprognosen des Statistik-Instituts Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

Statec veröffentlicht seine halbjährliche Konjunkturprognose. Obwohl die Erwartungen an das Wachstum im kommenden Jahr leicht nach unten korrigiert werden müssen, geht das Statistik-Institut weiter von einer langsamen Erholung der wirtschaftlichen Lage aus.

„Die Unsicherheiten sind heute noch immer groß, aber das Katastrophenszenario ist nicht eingetroffen.“ Mit diesen Worten präsentiert Statec-Direktor Tom Haas die neue „Note de conjoncture 2-25“. Der Handelskonflikt zwischen der EU und den USA, der im Juni noch einen bedrohlichen Schatten auf die Konjunkturprognosen geworfen hatte, scheint vorerst gelöst, die Vorhersagen für die Eurozone hätten sich stabilisiert, so Haas. Die Unsicherheit über die Auswirkungen der Erhöhung der US-Zölle ist jedoch nach wie vor groß, was Auswirkungen auf die Entwicklung der Weltwirtschaft hat.

Für Luxemburg sieht Statec positivere Signale für die jüngste Konjunkturentwicklung. Das Großherzogtum habe drei Jahre wirtschaftliche Stagnation erlebt, so Haas, die Konjunktur habe sich im ersten Halbjahr 2025 jedoch wieder belebt. „Es geht der Wirtschaft zwar nicht gut, aber es geht ihr besser“, sagt der Direktor. Während Statec seine Prognose für das Wirtschaftswachstum 2025 aus dem Sommer bei einem Prozentpunkt beibehält, korrigiert das statistische Institut die Erwartungen für 2026 von zwei Prozent auf 1,7 Prozent nach unten. Für das Jahr 2027 rechnet Statec mit einem Wachstum von 2,1 Prozent.

Dieses moderate Wachstum basiert laut Statec auf der Annahme, dass ein Rückgang der Zinssätze in den kommenden Quartalen die Investitionen und die Konjunktur im Immobilien- und Bausektor ankurbeln dürfte. „Wir erleben keine Boom-Jahre, es bleibt sehr bescheiden“, sagt Statec-Experte Bastien Larue.

Für die angespannte Lage auf dem Arbeitsmarkt, der 2024 und 2025 historisch schlechte Jahre erlebt, gibt das Institut leichte Entwarnung. Der Beschäftigungsanstieg dürfte sich 2026 wieder verstärken, so Larue. Positive (oder weniger negative) Impulse kämen aus dem Baugewerbe, wo der Beschäftigungsrückgang zum Stillstand gekommen ist, heißt es im Konjunkturbericht von Statec. Für 2026 rechnen die Statistiker mit einem Zuwachs von 1,6 Prozent bei der Beschäftigung, 0,1 Prozentpunkte mehr als bei der letzten Prognose im Sommer. Entsprechend leicht nach unten korrigiert wird auch die Entwicklung der Arbeitslosenquote von 5,9 auf 5,8 Prozent.

Die Schere geht auf bei den Staatsfinanzen

Nach vier Jahren starken Wachstums verlangsame sich das Wachstum der öffentlichen Einnahmen im Jahr 2025 und dürfte in den nächsten zwei Jahren weiterhin moderat ausfallen, so die Analyse von Statec. Bis 2027 werden somit die Ausgaben des Zentralstaats stärker steigen als die Einnahmen, was zu einer Verschlechterung der öffentlichen Finanzen führt. Positive Auswirkungen werden hier jedoch die Pensionsreform und die Erhöhung der Sozialbeiträge zeigen. Diese würden 2026 etwa 370 Millionen Euro höher ausfallen als ohne Reform, so die Statistiker.

Was die Preissteigerungsrate angeht, so hat Statec seine Prognosen vom Sommer von niedrigen 1,9 Prozent für 2025 leicht auf 2,2 Prozent nach oben korrigieren müssen. Für das kommende Jahr rechnet das Institut hingegen mit einer niedrigeren Inflation von 1,5 Prozent statt 1,9 Prozent, wie noch im Juni angenommen. Dies liege vor allem am erwarteten Rückgang der Energiepreise, insbesondere der Strompreise. Die nächste Indexanpassung ist weiterhin für das dritte Quartal 2026 vorgesehen, eine weitere Tranche soll dann im dritten Quartal 2027 fallen.