Umwelt / Hundsgemein: Im Naturschutzgebiet gelten keine gleichen Regeln für alle
Die 63 nationalen Naturschutzgebiete des Landes dienen dem Erhalt der Biodiversität. Deshalb gelten strenge Regeln. Zum Beispiel, dass Hunde nicht immer und überall frei herumlaufen dürfen, was Hundebesitzern selten gefällt. Alle Bestimmungen aber sind laut Umweltverwaltung sinnvoll, nämlich dann, wenn es darum geht, die Natur auch für zukünftige Generationen zu bewahren.
Irisz und Quincy lieben es, in der freien Natur zu sein. Wirklich frei sind die beiden dabei aber nicht immer. Naturschutzgebiete halten die Ungarische Bracke und den Zwerggriffon nämlich oft an der Leine. Zumindest zwischen März und September.
Karin Boullung Gaub, Hundehalterin aus Kayl, ist darüber nicht gerade begeistert. „Inwiefern ist dieser Leinenzwang vereinbar mit dem Tierschutzgesetz, in dem der Hundehalter für das Wohlbefinden seines Tieres zur artgerechten Haltung aufgefordert ist?“, fragt sie in einem Schreiben ans Tageblatt.
Und wenn der Hund in Sicht- und Rufweite seines Frauchens nicht frei herumlaufen darf, weil er anscheinend Vegetation zerstört, warum dürfen dann Rad- und Mountainbikefahrer oder Fußgänger in diesen Gebieten unterwegs sein, gibt sie zu bedenken.
Andere Tiere schützen
Dr. Laurent Schley, Diplombiologe und beigeordneter Direktor, arbeitet seit 20 Jahren bei der Naturverwaltung Luxemburgs („Administration de la nature et des forêts“). Er erklärt, dass Hunde in verschiedenen Naturschutzgebieten zwischen dem 1. März und dem 30. September an die Leine müssen, vor allem um Tiere zu schützen, die während dieser Zeit am Wegesrand oder im Gebüsch brüten, wie zum Beispiel Bodenbrüter, also Vogelarten, die ihre Nester am Erdboden anlegen.
„Dass an manchen Orten, zum Beispiel in den alten Tagebaugebieten im Süden des Landes, der Hund an die Leine muss, hängt auch mit Wanderschaftsherden (oft Schafe) zusammen, die in diesen Naturschutzgebieten zum Grasen eingesetzt werden. Mit frei laufenden Hunden gibt es regelmäßig Probleme, wenn sie Schafe jagen und oft sogar totbeißen“, so Laurent Schley.
Radfahrer, Jogger und Spaziergänger sind auf den vorgegebenen Wegen erlaubt, weil davon ausgegangen wird, dass sie die Vorschriften beachten und auf ebendiesen Wegen bleiben.
Es handle sich also nicht um eine Diskriminierung der Hunde, sondern es gehe um den Schutz wildlebender Tiere. Obendrein dürfen die an vielen Stellen frei laufen bzw. zwischen Anfang Oktober und Ende Februar ihre Bewegungsfreiheit genießen.
Bewahrung der Biodiversität
Dass es in den verschiedenen Naturschutzgebieten des Landes unterschiedliche Gebote oder Verbote gibt, lässt sich laut Laurent Schley auch recht einfach erklären. Naturschutzgebiete beherbergen besonders herausragende Elemente der Biodiversität einer Region, sei es bedrohte Arten oder seltene Lebensräume. Es hänge also mit der unterschiedlichen Beschaffenheit des Naturschutzgebietes zusammen, dass hie und da verboten ist, was andernorts erlaubt ist. Radfahren ist zum Beispiel dort nicht gestattet, wo seltene Schlangen den Weg kreuzen oder sich im Sommer auf dem Weg sonnen. Drohnen, so kann man nachlesen, dürfen dort fliegen, wo sie keine Vögel stören, wobei allerdings zu betonen ist, dass die Rechtslage von Drohnen noch genauer geklärt werden muss.
Frau Karin Boullong Gaub aus Kayl begrüßt die Erklärungen. Trotzdem findet sie es schade, dass sie in der abwechslungsreichen Minettegegend nicht überall oder nicht zu jeder Jahreszeit entspannt mit ihren Hunden durch die Natur spazieren kann. Sie und ihre Hunde würden sich an die Regeln halten, was sie nicht von allen Fußgängern oder Fahrradfahrern behaupten könne. Trotzdem will sie sich weiterhin dafür einsetzen, dass in den Schutzgebieten alle miteinander klarkommen und sich gemeinsam an der Natur erfreuen können. Genau das ist auch das Anliegen des Umweltministeriums und der Naturverwaltung, nämlich die naturbelassenen Landschaften und ihre Biodiversität auch für zukünftige Generationen zu erhalten.
Weitere Zonen geplant
Die Bestimmungen, die den ausgewiesenen Gebieten zugrunde liegen, sind übrigens nicht neu. Auch wenn die grünen Schilder „Zone protégée/Naturschutzgebiet“ mit den vielen weißen Piktogrammen erst im vergangenen Jahr entlang der Wege aufgestellt wurden (das Tageblatt berichtete), gehen sie auf Verordnungen zurück, die teils sehr viel älter sind. Die älteste stammt aus dem Jahr 1987 und regelt die Nutzung des Gebietes „Fënsterdall“ bei Böwingen.
Es gibt aktuell insgesamt 63 nationale Naturschutzgebiete. Es handelt sich um rund 8.000 Hektar – ungefähr 3 Prozent der Landesfläche. Die genaue Liste inklusive Landkarte und genauen Gebots- und Verbotsangaben ist unter emwelt.lu zu finden.
Der nationale Naturschutzplan sieht übrigens vor, dass noch 75 weitere Gebiete ausgewiesen werden sollen. Zudem gibt es in Luxemburg noch europäisch geschützte Gebiete, die „Natura 2000“ genannt werden. Diese umfassen größere Gebiete, begnügen sich dafür aber mit der rechtlichen Festlegung von verschiedenen Naturschutzzielen.
Die Hunde sind in Sachen Naturschutz kein Problem, man sollte sie frei laufen lassen können denn sie gehören zur Natur und richten keine Umweltschäden an wie die Menschen..
a ganz Europa, a weltwéit
geséit een an de Naturgebidder
ee Scheld stoen
‚Hunde an der Leine führen“
‚Chiens tenir en laisse‘
oder an de Naturparken
‚Hunde nicht erlaubt‘
‚Chiens interdit‘
et geet heibéi net öm d’Beem oder Planzen
et geet em d’Déieren déi do liewen
déi gi protegéiert
well, wann d’Henn doremmer rennen
stéirern a perturbéieren se d’Faune a d’Flore an hiirem Rithmus
an engem Naturpark- Gebid
soll och de Mensch sech dem-entsprechend verhaalen
keen Dreck hannerloossen
kee Feier maachen
net femmen
keng Planzen zerstéieren oder plecken
net zelten
nemmen sech op de baliséierte Wee’er bewegen
keng Déieren mat Heem huelen
asw
de maulkuerf
Hunde haben nun mal einen Jagdinstinkt und neigen dazu, andere Tiere zu verfolgen, ob Naturschutzgebiet oder nicht. Wer seinen Hund nicht geschult perfekt unter Kontrolle und bei Fuss halten kann, sollte zur Leinennutzung verplfichtet werden.
Leider sind viele Fahrradwege ausserhalb des Stadtgebietes auch beliebte Spazierwege für Hundebesitzer. Dort gehören Hunde aus Sicherheitsgründen immer an eine KURZE Leine.
Républicain: Frei laufende und im Frühling hinter jedem Rehkitz und jedem Junghasen hinterherhechelnde Haushunde als Teil der Natur, dh der Wildfauna? Interessantes Naturverständnis das Sie da offenbaren.
Für den Waldweg gibt es die „lange Leine“ und auf einer großen Wiese kann der Hund ohne Leine so richtig Gas geben. Es ist also eine Alternative möglich die für alle gut ist.
jeder Hirni darf einen Hund halten, vielleicht wird es Zeit das zu ändern.
d’Gesetz ass kloer
Art. 2.
(1)Tout chien doit être tenu en laisse:
• à l’intérieur des agglomérations, sous réserve du paragraphe (3) ci-après;
• dans les transports en commun, dans les parties communes des immeubles collectifs, sur les parkings ouverts au public, sur les stations de service et pendant les manifestations publiques;
• sur les terrains de sport, les pistes cyclables et les parcours sportifs.
(2)Dans tout autre endroit, les détenteurs des chiens sont obligés de garder leur chien sous contrôle et de le reprendre en laisse en cas de besoin.
(3)A titre exceptionnel, chaque commune peut déterminer, à l’intérieur des agglomérations, des zones de liberté à l’intérieur desquelles les chiens sont dispensés d’être tenus en laisse. Dans ces zones, les détenteurs des chiens sont également obligés de garder leur chien sous contrôle et de le reprendre en laisse en cas de besoin.
@ Maulkuerf: jo, kloër, awer gin do och Cyclo Cross Coursen, Red Rock Challenge, Motocross … organiséiert wéi hei am Minette? Fauna a Flora nët stéieren???
Ech hun nach a kéngem aneren Naturschutzgebid erliewt, datt Cyclo Cross Coursen, Red Rock Challenge, Motocross, … organiséiert gëtt, wéi dat hei am Minette de Fall ass. Fauna a Flora nët stéieren???
@Bill,
4) sauf les chasseurs qui peuvent laisser courir leurs meute de chiens pour aller déchiqueter renards ou autre gibier à volonté.
Steet zwar net am Gesetz,stëmmt awer esou.
Auf dem Gaalgebierg in Esch laufen viele Hunde frei rum trotz mehrerer Schilder „Chiens en laisse“! Durch die Blumenbeete, ganz egal! Macht echt Freude, dort zu spazieren …
Et mellen sech vill Hondshaasser zu Wuert. Wa mir net wëllen, datt nach méi Aggressioun a Beissbereetschaft bei den Hënn entsteet, missten mir eisen Hënn eng artgerecht Haltung erlaben kënnen. Fir muench Hondsrassen ass dat net den Spazéiergang un der Léngt!
Vill Leit provozéieren awer och ausserhalb vun den protegéierten Zonen. Respektlosen Mountainbiker soll op der Sekonn Plaz gemaach ginn – gutt datt d’Hondsbesëtzer alleguerten Aen um Rëck hunn.
– Wou sinn dann déi Plazen wou d’Hënn därfen Hond sinn?
– D’Hënn sinn et awer schonns ginn iercht d’Velosfuerer an de Bësch komm sinn.
– Wien mécht dann eis Wéer futti am Bësch – dat sinn definitif net d’Hënn.
– Et sinn och net d’Hënn déi deen gréissten Drëck – Bëcksen an Plastiksfläschen – an der Natur hannerloossen.
– An déi Autofuerer déi duerch de Bësch gefuer kommen – wee këmmert et datt do Déieren ugestouss ginn an stierwen.
– Datt d’Mountainbikeren kënnen iwwert d’Wëer „rasen“, an d’Leit esou wéi Déieren zu Douds erféieren – ass awer ok.
– Provokatioun an Aggressioun bréngen eis esou Reglementer.
Ech fannen et traureg an e sou enger hondsfeindlecher Gesellschaft ze liewen!