BGL LigueDer Petinger Alexander Laukart ist nach schweren Zeiten wieder hungrig

BGL Ligue / Der Petinger Alexander Laukart ist nach schweren Zeiten wieder hungrig
Alexander Laukart hat mit 22 bereits fünf Operationen hinter sich Foto: Mélanie Maps/Le Quotidien

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Die letzte Saison wollte man in Petingen schleunigst vergessen und machte im Sommer „tabula rasa“. Mit jungen Talenten beginnt ein neues Zeitalter. Einer von ihnen ist Alexander Laukart, der mit seinem neuen Verein wieder „oben anklopfen” möchte. Die ersten Ergebnisse sind positiv. Am Sonntag soll RM Hamm Benfica die neue Petinger Stärke zu spüren bekommen.

Die UT Petingen ist im Aufschwung, angeführt von jungen Wilden. Mit seinen 22 Jahren lag Alexander Laukart über dem Durchschnittsalter (21,0) der Startelf, die am Montag das Kordall-Derby mit 3:0 gewann. Laukart ist einer von sechs deutschen Neuzugängen, die zusammen mit jungen einheimischen Spielern dem Verein eine neue Identität geben sollen.

Schon in jungen Jahren machte der Mittelfeldspieler Schlagzeilen, als Felix Magath ihn als 13-Jährigen vom FC St. Pauli zum VfL Wolfsburg lotste. Die Empörung war groß, die Bild-Zeitung bezeichnete es derzeit als „Kinder-Klau“. Die ganze Affäre beruhigte sich, als Laukart nach einem Jahr wieder zum Kultklub zurückwechselte. Interessante Erfahrungen blieben jedoch Teil seiner Karriere. Ein Angebot von Chelsea wurde abgelehnt, mit Dortmund wurde er dreimal Juniorenmeister, bevor er sein Profitum mit 18 bei Twente Enschede begann.

„Schwere Zeit hinter mir“ 

Über Den Bosch und Türkgücü München führte sein Weg jetzt nach Petingen. „Ich habe mir zwar immer Rat von meinem Vater geholt, aber schon im Alter von 13 hatte ich das letzte Wort, wo ich spiele. Erfahrungen machen ist wichtig und ich habe nie einen Schritt bereut“, erklärt Laukart. Es gab andere Optionen, aber der gebürtige Hamburger möchte nach einer Operation am Sprunggelenk endlich wieder „in einen Spielrhythmus kommen“ und mit Toren und Vorlagen „dem Verein helfen“. Es war schon die fünfte OP in der Laufbahn des jungen Deutschen. „Ich habe eine schwere Zeit hinter mir, ich war fast zwei Jahre verletzt und wurde zudem dreimal am rechten Knie und einmal am linken Knie operiert. Viele hätten schon aufgehört, aber ich liebe diesen Sport, es gibt nichts Schöneres im Leben.“

Im Spielsystem von Nicolas Grézault bekleidet Laukart die zentrale Mittelfeldposition, wo der Trainer flexible Spieler bevorzugt. „Er lässt ein 5-4-1 mit zwei Sechsern spielen, erwartet aber, dass man variabel ist und auch auf die 8 oder die 10 laufen kann.“ Es ist ein intensives System, das Laukart aber keine Probleme bereitet. Grézault bezeichnet ihn als „intelligenten, zweikampfstarken Spieler, der das Spiel aufbauen und gut antizipieren kann, dazu ein hervorragendes Pass- und Kopfballspiel besitzt“.

Laukart hat die Philosophie von Grézault auch schon intus: „Wir wollen ruhigen und schlauen Fußball spielen, nehmen jeden Gegner ernst und dürfen keinen unterschätzen.“ Am Sonntag auf Cents passt dieser Ansatz wie die Faust aufs Auge. RM Hamm Benfica unternimmt momentan einen noch größeren Umbau als die UTP und hat finanzielle Sorgen obendrauf. Aber Laukart warnt: „Es könnte das schwierigste Spiel der Saison werden, wenn wir nicht aufpassen. Wir müssen den Kopf frei haben.“

Steckbrief

Alexander Laukart
Geboren am
25. Oktober 1998 in Hamburg, Deutscher
Position: offensives Mittelfeld
Bisherige Vereine: St. Pauli, Wolfsburg, St. Pauli, Borussia Dortmund (Jugend/alle D), Twente FC, FC Den Bosch (beide NL), Türkgücü München (D), Union Titus Petingen