Der neue Schachkönig wird gekrönt – und eine Luxemburgerin ist live dabei

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Luxemburg ist ebenfalls bei der Weltmeisterschaft vertreten. Und zwar in Person von Fiona Steil-Antoni. Die Spielerin von Beles ist dabei in offizieller Mission für den internationalen Schachverband FIDE mit dem Titel „deputy press officer“ unterwegs. Dabei ist die Nationalspielerin für die Reportagen und Interviews im VIP-Raum zuständig und hatte deshalb kurioserweise noch keinen Kontakt mit den Spielern. Sie stand uns für einige Fragen zur Verfügung. 

Wie wird die Schach-WM entschieden? Lesen Sie zu den Partien am Mittwoch auch unseren Bericht „Tiebreak-Krimi soll Entscheidung herbeiführen“.

Von Christian Jeltz

Tageblatt: Wer war Ihr Favorit vor dem WM-Duell?
Fiona Steil-Antoni: Für mich war es ein 50:50-Spiel mit einer leichten Tendenz zu Carlsen wegen seiner größeren Erfahrung und weil ich ihn als Favorit im Tiebreak sehe.

Sind Sie enttäuscht von den vielen Unentschieden?
Überhaupt nicht. Seit Kasparow gegen Karpow stehen sich erstmals wieder die beiden stärksten Spieler gegenüber, die sich auf allerhöchstem Niveau begegnen und zudem beinahe die gleiche Wertungszahl haben. Die Distanz über zwölf Partien ist doch kurz und die Spieler sind nicht bereit, das komplette Risiko einzugehen.

Bemerkt man den steigenden Druck der Spieler zum Ende hin?
Man spürt förmlich, dass die Spannung sich im Spielsaal erhöht. Die Pressekonferenzen nach den Spielen sind nun deutlich seriöser, während es am Anfang noch viele Späßchen gab.

Wie ist die Begeisterung für den Wettkampf in der Weltmetropole London?
Ich muss mich leider der Meinung von vielen Beteiligten anschließen, dass der Wettkampf eine verpasste Chance ist. Da ich selber in London gewohnt und hier viel Schach gespielt habe, weiß ich, dass die Leute hier durchaus schachbegeistert sind. Bei nur 150 Zuschauerplätzen und sehr wenig Werbung ist allerdings nie das richtige Schachfieber aufgekommen.

Was ist Ihre Geschichte des Wettkampfs?
Bei der Eröffnungspressekonferenz wurden beide Spieler gefragt, ob sie auch auf weibliche Unterstützung zählen können. Während Caruana sich auf seine Mutter und einige Freundinnen berufen konnte, folgte Carlsens Antwort großes Gelächter im Saal „Ich denke nicht. Frauen hassen mich, ich stoße sie ab.“

Schach-WM: Tiebreak-Krimi soll Entscheidung herbeiführen