NationalfeiertagDer Fackelzug: So bereiten sich die „Centser Guiden a Scouten“ vor  „Eine Fackel zu tragen, ist immer cool“

Nationalfeiertag / Der Fackelzug: So bereiten sich die „Centser Guiden a Scouten“ vor 

„Eine Fackel zu tragen, ist immer cool“
So sah der Fackelzug 2019 aus  Archivfoto: Editpress/Julien Garroy

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Die „Guiden a Scouten Cents Grupp Hellege Franz vun Assisi“ machen dieses Jahr beim Fackelzug am 22. Juni, Vortag des Nationalfeiertags, mit. Das Tageblatt hat mit zwei Scout-Chefs gesprochen und ihnen Fragen zu den „Guiden a Scouten“ im Allgemeinen und dem Fackelzug im Besonderen gestellt.

Die unterschiedlichsten Organisationen machen beim Fackelzug am Vorabend des Nationalfeiertags mit – ob Sportvereine, Musik- oder Folkloregruppen. Besonders viele Fackeln werden aber von den Luxemburger Pfadfindern getragen. Eine der Pfadfindergruppen, die bei dem Event am Mittwoch mitmacht: die „Guiden a Scouten Cents Grupp Hellege Franz vun Assisi“. Das Tageblatt hat mit den zwei Scout-Chefs Paul und Valérie gesprochen. Sie sind die Gruppenleiter der „Wölfchen“, also der Acht- bis Elfjährigen. 

Die Altersgruppen bei den „Lëtzebuerger Guiden a Scouten“ 

Biber: 6-8 Jahre
Wëllefcher:  8-11 Jahre
AvEx (Aventuren an Explorer): 11-14 Jahre 
CaraPio (Caravellen a Pionéier): 14-17 Jahre 
RaRo (Ranger a Rover): 17-23 Jahre

Die Altersgruppen der Wölfe, AvEx, CaraPio, RaRo und die Scouts-Chefs der „Lëtzebuerger Guiden a Scouten“ aus dem Stadtteil Cents machen in diesem Jahr beim Fackelzug mit, erklären Valérie Maquil und Paul Kersten. Paul ist seit diesem Jahr Scout-Chef bei den Wölfen und Valérie schon seit zwei Jahren. Somit seien die Biber die einzige „Branche“, die dieses Jahr nicht mitmache. Eines der Kinder werde beim Fackelzug die Fahne mit dem Namen der Gruppe und dem Pfadfinderzeichen der heraldischen Lilie (Fleur de lys) tragen. Die anderen tragen entweder eine Fackel oder einen Lampion. Ungefähr ab dem Alter von zehn Jahren könne ein Kind so eine Fackel tragen, sagt Valérie. Das hinge auch immer vom Verantwortungsbewusstsein des jeweiligen Kindes ab. 

Die letzten zwei Fackelzüge waren aufgrund der Pandemie ausgefallen. Doch die Jahre zuvor haben die „Centser Guiden a Scouten“ immer mitgemacht, sagen die beiden Scout-Chefs. Allerdings sei es das erste Jahr – oder zumindest das erste Jahr seit langem –, in dem auch die Wölfe vom Cents mitmachen. Die Jahre zuvor waren weniger „Guiden a Scouten“ mitgelaufen. Damals waren die AvEx die jüngste Gruppe, insgesamt hatten ungefähr zehn Kinder am Fackelzug teilgenommen. Das könnten in diesem Jahr einige mehr werden: Insgesamt rechnen Valérie und Paul mit 50 Teilnehmern, darunter 30 Wölfe und 20 AvEx. Die Fackeln selbst bekommen sie kurz vorher von der Gemeinde ausgehändigt. Sie werden dann von den Scouts mit in die Innenstadt getragen. Dort angekommen, werden sie mit einem Bunsenbrenner angezündet.

Um 19.45 Uhr geht es am Mittwoch für die „Guiden a Scouten“ vom Cents los. Dann treffen sie sich bei der Kirche in ihrem Stadtteil, erklären Paul und Valérie. Von dort ziehen sie als Gruppe in die Stadt. Für den Fackelzug selbst stellen sich die Kinder in Viererreihen auf. Es soll schon „irgendwie strukturiert und sauber“ aussehen, sagt Valérie. Es kämen ja auch viele Leute, die zuschauten. Startschuss für den Fackelzug ist beim „Puits rouge“ in der Grand-rue – und zwar um 21.20 Uhr, wie im Pressedossier zum Nationalfeiertag der Stadt erklärt wird. Dann marschiert der Zug durch die rue du Fossé, die rue Notre-Dame und die rue de l’Ancien Athénée in Richtung Boulevard F.D. Roosevelt. Dort steht die Tribüne, auf der Großherzog Henri, Erbgroßherzog Guillaume und weitere Mitglieder der großherzoglichen Familie sowie der Premierminister dem Fackelzug beiwohnen. Der Fackelzug endet vor der „al Bréck“. 

Eine Fackel zu tragen, ist immer cool

Valérie, Scout-Chefin

„Viele wissen nicht, was der Fackelzug ist“, antwortet Scout-Chefin Valérie auf die Frage, ob sich die Kinder auf den Fackelzug freuen. „Aber eine Fackel zu tragen, ist immer cool.“ Drei erhobene Finger, das ist das Zeichen der „Guiden a Scouten“, das sie auch stolz vor dem Großherzog präsentieren wollen. Auch haben sie spezielle Sprüche, mit denen sie viel Lärm machen werden – und in den vorherigen Jahren schon gemacht haben. Mit diesen sogenannten „Banden“ wolle man jemandem „Bravo“ oder „Merci“ sagen, in diesem Fall dem Großherzog.

Wieder mehr Events

Es sei schön, jetzt wieder bei solchen Events mitmachen zu können, meint Valérie. Immerhin habe es in den vergangenen Jahren viele Einschränkungen gegeben und das Programm habe immer wieder angepasst werden müssen. Sie seien auch in kleinere Gruppen aufgeteilt worden, was schade sei, immerhin seien die Pfadfinder ja eine große Gemeinschaft, die es nicht nur im ganzen Land, sondern auf der ganzen Welt gebe. Mit den Events, die jetzt anrollten, bekomme man wieder das Gefühl, eine große Gemeinschaft zu bilden. Die Pandemie habe jedoch auch ihre positive Seite gehabt – die Kinder seien immer draußen gewesen. „Unsere Kinder kommen nicht sauber heim“, sagt Paul lachend.

Die „Centser Guiden a Scouten“ machen schon lange bei dem „Fakelzuch“ mit – ungefähr seit ihrer Gründung  1981. Die Einladungen kommen von der Gemeinde. Und die Centser Pfadfinder sind immer dabei, immerhin werden sie ja auch von der Stadt Luxemburg unterstützt. Und auch für die Gemeinde sei es schlussendlich toll, zu zeigen, wie viele unterschiedliche Organisationen es gibt.

Wie groß die Vorfreude bei den „Guiden a Scouten“ ist, zeigt auch ein kleines Wolfs-Mädchen. Ob sie sich auf den Fackelzug freue? Mit einem strahlenden Lächeln antwortet es: „Ja!“ Auch der elfjährige Nicolas freut sich auf den Fackelzug. Es sei sein erster Fackelzug, nervös sei er aber nicht. Immerhin komme er mit Nervosität nicht klar – deswegen sei er einfach nicht nervös. Sein 13-jähriger Bruder Mateo – ein AvEx – hat allerdings schon einen Fackelzug beim „Buergbrennen“ mitgemacht. Sie seien immerhin zu mehreren Pfadfindern – und so sei das Ganze schon nicht mehr so dramatisch. 

JJ
22. Juni 2022 - 22.23

Well indoctrinated people.That's how it should be.Amen.