HandballDer Ballmagnet: Torhüter Tomas Van-Zeller bringt die Käerjeng-Gegner zum Verzweifeln

Handball / Der Ballmagnet: Torhüter Tomas Van-Zeller bringt die Käerjeng-Gegner zum Verzweifeln
Tomas Van-Zeller kam im Spiel gegen die Red Boys auf 18 Paraden Fotos: Fernand Konnen

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Seit diesem Sommer steht Torwart Tomas Van-Zeller beim HB Käerjeng unter Vertrag. Mit starken Paraden bringt der 25-jährige Portugiese, der bereits für Sporting Lissabon spielte, die HBK-Gegner zum Verzweifeln.

Tomas Van-Zeller. Diesen Namen werden die Red-Boys-Angreifer so schnell nicht vergessen. Der Käerjenger Torwart brachte die Differdinger am Samstag regelrecht zum Verzweifeln. Mit fünf Paraden in den ersten drei Minuten war er sofort in den Köpfen der Gegenspieler und diese bekamen ihn auch nicht mehr raus. Als Van-Zeller in der 49. dann auch noch zum 19:19 ins leere gegnerische Tor traf, avancierte er endgültig zum „Man of the Match“. Mit 18 Paraden war er der entscheidende Faktor beim Käerjenger 24:22-Sieg. Über seine Heldentaten zwischen den Pfosten spricht er selbst nicht gerne.

Der 25-jährige Portugiese bleibt bescheiden: „Ich rede nicht gerne über mich selbst“, sagt er: „Meine Teamkollegen haben eine tolle Leistung gebracht, das hat es mir leicht gemacht. Ich stehe zwar alleine im Tor, eine gute Defensive hilft mir aber, die Bälle zu parieren. Wenn sie nicht gut wäre, wäre es auch schwieriger für mich, meine Leistung zu bringen.“ Dabei schien Van-Zeller die Bälle wie ein Magnet anzuziehen. Er wehrte sie nicht nur ab, sondern hielt den Ball auch nach strammen Würfen immer wieder mit beiden Händen fest.

Besonderer Nervenkitzel

Der 25-Jährige feiert seine Paraden
Der 25-Jährige feiert seine Paraden

Der Schlussmann wechselte erst im Sommer nach Käerjeng, hat sich in den ersten Wochen bei seinem neuen Verein aber schon bestens in die Mannschaft integriert. Im Spiel ist er emotional und lautstark. Er ballt die Fäuste und feiert jede Parade. Er motiviert seine Mitspieler – beruhigt sie aber auch in hektischen Spielphasen. Torhüter ist er aus Leidenschaft. „Es ist eine Passion“, sagt er. Dass er gerade auf dieser Position landete, ist allerdings auf einen Zufall zurückzuführen. „Als ich noch jung war, liebte ich es, zu attackieren und Tore zu erzielen. In meinem Team fehlte aber ein Torhüter. Ich brachte die Voraussetzungen dafür mit, war groß und wurde gefragt, ob ich diesen Posten übernehmen möchte“, erinnert sich der 1,98-Meter-Mann: „Als ich dann nach und nach besser wurde, entwickelte sich eine wahre Leidenschaft.“

Auf die Frage, was er denn an seiner Position besonders mag, sagt er: „Den Nervenkitzel. Die Bälle fliegen mit hoher Geschwindigkeit auf dich zu und du musst standhaft bleiben. Man muss schon ein bisschen verrückt sein, um sich ins Tor zu stellen“, erzählt er mit einem breiten Grinsen im Gesicht: „Ein guter Torhüter ist einfach enorm wichtig für das Team – er kann Spiele mitentscheiden.“ Dass Van-Zeller in Käerjeng Spiele mitentscheiden kann, hat er am Samstag gegen die Red Boys schon bewiesen. Seine Leistung sprach Bände. „Dafür haben wir Tomas geholt“, sagt Trainer Zoran Radojevic.

Man muss schon ein bisschen verrückt sein, um sich ins Tor zu stellen

Tomas Van-Zeller, über die Torhüter-Position

Der Portugiese hat für zwei Jahre in Käerjeng unterschrieben. „Es gefällt mir sehr gut hier“, erzählt er: „Auch das Land. Ich liebe es, die Geschichte hier zu entdecken.“ Es ist einer der Gründe, warum er sich für den Wechsel nach Luxemburg entschied. Van-Zeller liebt es, neue Kulturen zu entdecken. Bevor er nach Käerjeng wechselte, spielte er für Maccabi Divona – es war seine erste Auslandsstation. „Ich habe in Israel Erfahrung gesammelt und eine neue Kultur entdeckt. Ich wollte jetzt wieder etwas Neues versuchen und eine andere Ecke der Welt kennenlernen“, erklärt er.

Das Niveau in Israel beschreibt er als „ähnlich wie jenes in Luxemburg. Allerdings sind dort die meisten Spieler Vollprofis. Besonders bei der Erholung zwischen den Spielen ist das ein Vorteil“, sagt er. In Luxemburg ist er zwar ebenfalls Profi, arbeitet aber noch als Minibus-Fahrer bei Sales-Lentz. Das tut seinem Fokus allerdings keinen Abbruch. Er will mit Käerjeng Titel gewinnen. „Unsere Mannschaft hat das Potenzial dazu. Gegen die Red Boys haben wir bewiesen, dass wir in jedem Wettbewerb um den Titel mitkämpfen können“, sagt er. Dabei helfen soll seine Erfahrung. Van-Zeller hat in seiner Jugend unter anderem für Porto gespielt. Zwischen 2019 und 2021 lief er in der ersten portugiesischen Liga für Sporting Lissabon auf. Zudem spielte er in der „Andebol 1“ für Boa-Hora und SC Horta.