Die Ergebnisse der vergangenen Monate ließen lange darauf schließen, dass der Südverein mit der Saison bereits abgeschlossen hat. Bis zum 9. Mai und dem Sieg im Derby gegen Lokalrivale Petingen, hatte Rodange in sieben aufeinanderfolgenden Spielen keinen dreifachen Punktgewinn geholt. In dieser Zeit kündigten die beiden Alverdi-Brüder Luca (Déifferdeng 03) und Sam (Käerjeng 97) ihren Abschied von ihrem Stammverein an. Außerdem setzte Trainer Nedzib Selimovic die drei Ramdedovic-Brüder Dino, Henid und Irwin vor die Tür. Es waren nicht die besten Voraussetzungen, um die Saison mit Anstand abschließen zu können.
„Es gab Turbulenzen und wir haben eine sehr schwierige Phase hinter uns. Die erfahrenen Spieler haben Verantwortung übernommen und mittlerweile fühlt sich jeder betroffen, wenn es darum geht, zusammen eine ordentliche und kompakte Abwehrleistung abzurufen. Deshalb haben wir es geschafft, das Teamgefüge wieder zu stabilisieren“, sagt Selimovic. Der 57-Jährige geht nicht davon aus, dass die neue Erfolgswelle auf den Rausschmiss der Ramdedovic-Brüder zurückzuführen ist: „Ich will mich nicht mehr zu diesem Thema äußern. Diese Situation hatte wohl einen gewissen Einfluss auf das Verhalten der Mannschaft, aber für uns alle war dieses Thema unglücklich. Doch manchmal müssen im Fußball klare Entscheidungen gefällt werden.“
Nach dem 1:0-Derbysieg gegen Petingen folgte ein Unentschieden gegen Europapokalanwärter Niederkorn und am Sonntag ein Sieg gegen Titelkandidat Fola. Am kommenden Sonntag trifft Rodange auf Hesperingen und kann den nächsten Titelkandidaten zum Wackeln bringen. „Es ist für jeden eine zusätzliche Motivation zu wissen, dass wir im Kampf um die Meisterschaft eine Rolle spielen können. Wir waren in den vergangenen drei Partien sehr solidarisch, haben dem Gegner den Ball überlassen und haben durch eine große Effizienz Punkte geholt. Das wollen wir auch gegen Hesperingen tun. Außerdem haben wir noch eine Rechnung aus dem Hinspiel offen stehen (Anm. d. Red.: das entscheidende Tor bei der 1:2-Niederlage fiel in der 86. Minute)“, sagt Selimovic.
Für den Bosnier, der vor allem in der serbischen Hauptstadt Belgrad als Fußballer aktiv war, ist der Swift der Kandidat Nummer eins auf den Titel: „Hesperingen verfügt über eine sehr erfahrene Mannschaft, das kann in der entscheidenden Phase den Unterschied machen. Die Fola hat noch eine sehr junge Truppe und ein schwieriges Restprogramm. Sie sind aber eine Mannschaft, die sehr schönen Fußball spielt. Düdelingen hat auch seine Chancen und kann dabei auch auf eine gewisse Reife setzen.“
Für Selimovic, der kürzlich seinen Vertrag in Rodange verlängert hat, geht es in kommenden Wochen vor allem darum, die kommende Saison vorzubereiten. „Bisher haben keine Spieler den Verein verlassen, die wir unbedingt halten wollten. Von daher sind die Abgänge kein Problem. Die Verpflichtung neuer Spieler wird aber nicht einfach werden. Viele Spieler haben wegen der Covid-Pause in dieser Saison keinen Fußball gespielt. Trotzdem bin ich zuversichtlich, dass ich mir die Mannschaft nach meinen Ideen zusammenbauen kann.“
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