Das sagen die Escher dazu, dass sie bald Brot aus dem Automaten kaufen können

Das sagen die Escher dazu, dass sie bald Brot aus dem Automaten kaufen können

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Der Escher Gemeinderat hat am Mittwoch darüber abgestimmt, ob in Lallingen ein Brotautomat aufgestellt werden soll. Die Mehrheit hat grünes Licht gegeben. Der Selbstbedienungsautomat, der sieben Tage die Woche und 24 Stunden am Tag in Betrieb sein soll, könnte also schon bald am Parkplatz des Friedhofes, gegenüber dem Café „Le Pirate“, stehen. Wir haben die Escher nach ihrer Meinung dazu befragt.

Von Lisa Rock

Der Escher Gemeinderat hat am Mittwoch darüber abgestimmt, ob in Lallingen ein Brotautomat aufgestellt werden soll. Die Mehrheit gab grünes Licht dazu. Der Selbstbedienungsautomat, der sieben Tage die Woche und 24 Stunden am Tag in Betrieb sein soll, könnte also schon bald am Parkplatz des Friedhofes, gegenüber dem Café „Le Pirate“, stehen.Das Tageblatt hat die Escher nach ihrer Meinung dazu befragt.

Alice und Lucien finden die Idee originell

Solch ein Automat ist allerdings kein völliges Novum in Luxemburg. Denn in Mondorf ist bereits seit einigen Monaten ein Apparat vorhanden, der, obwohl er nur eine Bio-Baguette-Sorte anbietet, äußerst gut bei den Bewohnern ankommt. In Esch hingegen sollen demnächst drei verschiedene Brotsorten erhältlich sein.

Die Kapazität des Automaten liegt bei 120 Baguettes. Er wird mit der französischen Backware befüllt, die vorgebacken wird. Vor dem Verkauf werden die Baguettes zusätzlich zehn Sekunden lang aufgebacken, damit sie die Maschine warm und frisch duftend verlassen. Der Bäcker, der hinter dem Brotautomaten steckt, befindet sich allerdings nicht in Esch, sondern in Strassen. Welcher es genau ist, wurde in der Gemeinderatssitzung nicht verraten.

Bei den Bewohnern der Nachbarländer Luxemburgs würde die Ankündigung eines solchen Automaten wohl allenfalls ein Schulterzucken hervorrufen. Vor allem in Frankreich sind solche Maschinen, die Brot oder andere Waren zu jeder Tageszeit verkaufen, nämlich schon länger im Einsatz. Dort sind bereits über 150 solcher Apparate zu finden. Die Nachricht des neuen Selbstbedienungsautomaten für Backwaren ist bei den Eschern noch nicht so richtig angekommen. Die allerwenigsten scheinen bereits davon gehört zu haben.

Besser vom Bäcker

Die Luxemburgerin Nadine lebt nicht in Esch oder sonst irgendwo im Land, sondern in Belgien. Sie ist von dort die Brotautomaten bereits gewohnt. „Meiner Meinung nach sind solche Maschinen völliger Unsinn“, sagt sie offen. Nadine fragt sich vor allem, was abends mit den übrig gebliebenen Backwaren passiert. „Die werden mit Sicherheit weggeschmissen. Beim Bäcker landet schon genug in der Tonne.“ Zudem findet sie, dass diese Automaten eine Art Konkurrenz für die lokalen Bäcker sind.

Die Schülerin Barbara ist da anderer Meinung. Sie findet eine solche Maschine praktisch, da sie immer „geöffnet“ hat. Sie könnte jedoch eine kleine Konkurrenz für die lokalen Backstuben darstellen.

Suzette teilt wiederum die Meinung von Nadine. Sie findet die Idee ganz und gar nicht gut. „Baguette und Brot sollen nicht aus einem Automaten, sondern vom Bäcker kommen. Ich persönlich bevorzuge Bäcker, die ihr Brot traditionell backen“, sagt die Rentnerin.

Die Escherin Cora meint, dass für sie ein solcher Automat nützlich wäre, da sie sich abends öfters noch ein belegtes Brot machen möchte und dann leider feststellen muss, dass sie keinen Laib Brot mehr im Haus hat. „Das ist oft spät am Abend, wenn kein Bäcker oder Supermarkt mehr geöffnet hat“, erklärt sie. Dass der Automat eine Konkurrenz für die Bäcker Eschs darstellt, bezweifelt die junge Frau stark. „Auch wenn jetzt eine solche Maschine hier aufgestellt wird, werden die meisten Leute trotzdem ihr Brot und Baguette am Tag beim Bäcker kaufen. Ich glaube, der Automat wird eher als Notlösung fungieren“, meint sie.

Das Ehepaar Alice und Lucien (Foto) ist einer Meinung: Sie finden die Idee eigentlich originell, doch sie glauben, dass sich das Aufstellen der Maschine negativ auf den Verkauf der Backstuben auswirken könnte.

Tanja hatte es eilig, doch sie findet das Konzept eher absurd. „Die Leute können doch tagsüber ihre Baguette kaufen. Warum ist so ein Automat nötig?“, fragt sie sich.

Marie findet die Tatsache, dass die Baguettes aus Strassen und nicht aus Esch kommen, eher kontraproduktiv. „Warum einen Automaten hier in Esch auf stellen und ihn dann mit Backwaren aus Strassen befüllen? So werden die lokalen Bäcker doch nicht unterstützt. Kämen die Baguettes aus Esch selbst, würde ich vielleicht manchmal welche kaufen“, unterstreicht sie.

Die Schülerinnen Patricia und Lara denken vor allem an die Leute, die tagsüber viel zu tun haben und gewöhnlich nicht dazu kommen, beim Bäcker einzukaufen. Ihrer Meinung nach könnte der Automat für solch vielbeschäftigte Menschen interessant sein. Jedoch finden auch die Freundinnen, dass er eine Konkurrenz für die lokalen Bäcker darstellt.

Jacques Zeyen
25. November 2018 - 19.25

Alice und Lucien sind jetzt in den Medien und sagen deshalb "wie toll diese Idee ist". Dem Foto nach scheinen sie aber in einem Alter zu sein in dem sie sich noch vielleicht an Brot erinnern können das auch noch nach drei Stunden genießbar war, mit Kruste und innen feucht.Nein?? Ich wünsche dem Escher Gemeinderat noch viele andere "innovative"Ideeen welche das "Handwerk" auf die Straße setzt. Bravo.

René Charles
24. November 2018 - 15.27

Hoffentlech gët dat Brout nët och hallef geback importéiert vun engem "Opwiem"-Bäcker aus engem Nopeschland, hei just opgewiemt an spéider an den Apparat geluecht. Opgewiemt Brout hu mer zur Nout och an onsen Tankstellen, aus L.-Produktio'un. Virun e puer Joer huet an Ost-Däitschland ee Bäcker sou een Apparat a senger Fassad abaue gelooss, an dann bei Feierowend voll gemaach, och nach eng Kéier virum Schlofegoen. D'Leit hun am selwechten Haus gewunnt an deem se d'Bäckerei haten. Per Apparat war och Bréidercher a Miel ze kréien, souguer Sonndes.

Vert solitaire
24. November 2018 - 13.29

Esou e Broudautomat direkt niewent dem Kiirfecht? Tjo Time is money. An hautzudags soll een effizient denken. ;-)

Nomi
24. November 2018 - 13.27

Daat fei'ert zu emmer mei' an mei' Malbouffe ! An Geiz is geil !

Luussert
24. November 2018 - 13.18

Et get alles emmer méi onperséinlech, keesen an de grousse geschäfter, wou kee méi setzt, lo broutautomaten.... Geschwenn schwätzt kee méi mat deem aaneren, et ass dach awer flott, wann ee bei de bäcker geet, an een do mat aanere leit an d’gespréich kennt...traureg welt

Laird Glenmore
24. November 2018 - 12.20

Ich bin grundsätzlich gegen jeder Art von Automaten die dem Einzelhandel die Existenz streitig machen, in der heutigen Zeit haben es die kleinen Geschäfte schon schwer genug sich gegen die großen Mall´s durch zu setzen und dann bekommen sie auch noch Automaten vor die Nase gesetzt, warum soll dann ein Bäcker noch Nachts um 3,°° h aufstehen um ein paar Brötchen oder Brote zu backen. Die Gemeinde Esch will mit der Zeit gehen, OK aber dann sollen sie erst einmal den alten Mißstand beseitigen und nicht durch Neuerungen verdrängen. Warum versucht man mit alles Gewalt die kleinen kaputt zu machen, die Zahlen auch ihre Steuern und wenn wir mal ehrlich sind handgemachte Brote schmecken doch besser als die Fließband Laibe mit Zusatzstoffen zur Haltbarkeit.