Esch2022Das Kulturjahr und die Nachhaltigkeit: Eine Charta und fünf Projekte

Esch2022 / Das Kulturjahr und die Nachhaltigkeit: Eine Charta und fünf Projekte
Das „Centre Formida“ in der „Hiel“ ist mit dem Projekt „Créer et reconnecter“ Teil von Esch2022   Foto: Editpress/Julien Garroy

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Ist das Kunst oder kann das weg? Geht es nach den Organisatoren von Esch2022, dann kann nichts weg. Zumindest standen eine Charta für Nachhaltigkeit und die Vorstellung von fünf Projekten in diesem Sinne im Mittelpunkt des letzten Pressefrühstücks in diesem Jahr. 

Thema des (Online-)Pressefrühstücks zu Esch2022 war am Donnerstag die Nachhaltigkeit. Esch2022 sieht sich bekanntlich nicht als ein auf das Jahr 2022 beschränktes kulturelles Großereignis, sondern vielmehr als der Auftakt zu etwas, das die Region idealerweise über mehrere Jahre prägen soll. Und so befolgt man bei Esch2022 die Agenda 2030, in der sich die Weltgemeinschaft 17 Ziele im Sinne der nachhaltigen Entwicklung gesteckt hat. Die Kultur sieht sich dabei als Vektor für alle Akteure, sagte einleitend Thierry Kruchten, Leiter Tourismus, Mobilität und nachhaltige Entwicklung bei Esch2022. Deshalb habe man sich eine Charta für nachhaltige Entwicklung gegeben, die bereits Ende Januar den beteiligten Gemeinden vorgestellt wurde. 

„Die Charta soll Vorbildcharakter haben für alle zukünftigen Veranstaltungen in Luxemburg. Große und kleine“, präzisierte Marguy Kohnen vom Ministerium für Umwelt, Klima und nachhaltige Entwicklung, mit dem Esch2022 eine Konvention unterschrieben hat. Ziel ist es, die Verantwortlichen der 140 für das Kulturjahr ausgewählten Projekte bei der Umsetzung der Charta aktiv zu unterstützen. Ihnen eine Werkzeugkiste in Sachen Nachhaltigkeit mitzugeben, wie der Projektbeauftragte für nachhaltige Entwicklung bei Esch2022,  Matthieu Gillieron, präzisierte. Man wolle die Tragweite der Veranstaltung nutzen, um „nachhaltiges Denken zu verwurzeln“. 

Die Charta für Nachhaltigkeit lässt sich in sechs Kategorien einteilen: Tourismus, Restauration/Ernährung,  Synergien/Austausch der lokalen Wirtschaft, Abfallwirtschaft, Mobilität/Zugänglichkeit sowie Kommunikation/Merchandising. So ist zum Beispiel das Ziel in der Abfallwirtschaft, die Veranstaltungsorte sauberer zu hinterlassen, als sie im Vorfeld waren. Die lokale Wirtschaft soll derweil zum Teilen, zum Austausch von Material und Infrastruktur animiert werden. Dafür wird mit der Initiative „Flécken a Léinen“ der „Superdreckskëscht“ zusammengearbeitet, genau wie mit dem Escher „Centre Formida“. Bei der Restauration sollen nachhaltige lokale Lösungen unterstützt und Nahrungsmittelverschwendung verhindert werden. Die regionalen Produkte und Spezialitäten sollen zum Beispiel mithilfe von Logos auf Menüs identifizierbar sein. 

Fünf Projekte vorgestellt

Von insgesamt 600 Bewerbungen für Esch2022 wurden 140 Projekte ausgewählt. Vier von ihnen wurden am Donnerstag umrissen und eins vorgestellt. Details gab es beim Projekt „Habitat ’22“, das seinen Mittelpunkt in der Kulturfabrik haben wird. Dabei geht es um Beispiele für „gemeinsames, innovatives Wohnen“ im Hintergrund der Wohnungsnot in Luxemburg, aber auch um das Entstehen neuer Stadtviertel wie „Metzeschmelz“ in unmittelbarer Nachbarschaft zur Kufa. Dort werden die Ergebnisse ausgestellt. Zehn bis zwölf Erfolgsmodelle des „Atlas du logement collectif“, genauso viele Interviews von Einwohnern und Entscheidungsträger sowie ein Dutzend Vorzeigeprojekte für die Esch2022 umschließende Südregion sollen präsentiert werden, erklärte Co-Projektleiter Peter Swinnen.

Angerissen wurden derweil vier weitere Esch2022-Projekte rund um das Thema Nachhaltigkeit. „1.001 Tonnen“ der Luxemburger Fotografin Jessica Theis prangert die Wegwerfgesellschaft an. Theis fotografierte zu diesem Zweck illegal abgelegten Müll in der Natur. „Créer et reconnecter“ ist ein Projekt des „Centre Formida“ im Escher Viertel „Hiel“. Das Zentrum wurde 2018 mit dem Ziel gegründet, Kindern und Jugendlichen neue schulische und berufliche Perspektiven aufzuzeigen, wobei ein bewusster Umgang mit den Ressourcen im Mittelpunkt steht. 

Die Gemeinde Sanem ist für das Projekt „Urban Gardening on the move“ zuständig. Es ist eine virtuelle Reise durch die vier Ortschaften der Gemeinde. Auf der „grünen“ Route können die bestehenden und neu angelegten Grünflächen und Gärten von Beles, Ehleringen, Sanem und Zolver erkundet werden. Das Projekt kann als Teil der Aktion „Suessem schmaacht“ betrachtet werden. Die zielt seit 2016 darauf ab, die Bewohner mit lokalen Lebensmitteln zu versorgen. Auch Monnerich ist bei Esch2022 am Start, wobei das Projekt den doch sperrigen Titel „Esch2022-Mondercange 2022-ECO-Design-Le Village Pop-Up“ trägt. Beim Kulturzentrum „Beim Nëssert“ entsteht ein Dorf, das sich der Nachhaltigkeit verschrieben hat. Unter anderem werden dort Reparatur-Workshops für Haushaltsgeräte angeboten.

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 Archivbild: Editpress/Julien Garroy
Baerchen
18. Dezember 2020 - 14.20

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