Das Fahrradnetz der grünen Träume„déi gréng“ stellen Plan für mehr Zweiradwege vor

Das Fahrradnetz der grünen Träume / „déi gréng“ stellen Plan für mehr Zweiradwege vor
Luxemburg-Stadt braucht ein sicheres, hochwertiges und lückenloses Fahrradnetz Foto: déi gréng

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„Sécher Stater Vëlosreseau: elo!“ – so heißt das neue Projekt der Grünen zum Ausbau der Fahrradinfrastruktur der Stadt Luxemburg. Das Tageblatt hat mit dem Abgeordneten und Fraktionsvorsitzenden der städtischen „déi gréng“, François Benoy, über die grünen Pläne für das Fahrradnetz gesprochen. Die Partei will, dass die Hauptverkehrsachsen und städtischen Viertel durch ein praktisches Radwegnetz verbunden werden. Denn Fahrradwege würden zur Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer beitragen – und einen weiteren Schritt in Richtung Klimaneutralität bedeuten. 

Ab aufs Fahrrad – das soll bald das Motto in der Hauptstadt sein. Zumindest wenn es nach dem Willen der Lokalsektion von „déi gréng“ geht. Sie haben am Dienstag ihr Projekt „Sécher Stater Vëlosreseau: elo!“ in einer Pressemitteilung vorgestellt. Das städtische Radwegenetz soll nach dem Willen der Partei ausgebaut werden, um so alle Hauptverkehrsachsen und die verschiedenen Stadtviertel miteinander zu verbinden. Der Ausbau würde zudem zu einer Beruhigung des Verkehrs innerhalb der Viertel führen. Dafür müssten hochqualitative Fahrradstrecken in der rue du Fossé und am boulevard Prince Henri errichtet werden. Autofahrer, Fahrradfahrer und Fußgänger sollten so gut es geht voneinander getrennt werden, meinte François Benoy („déi gréng“) im Gespräch mit dem Tageblatt. Das trage zur Sicherheit aller Verkehrsakteure bei. Benoy sieht einen Ausbau des Fahrradnetzes als „einen weiteren Schritt der Stadt in Richtung Klimaneutralität“.

Durch die Fertigstellung der Fahrradinfrastruktur entlang der Tram in der avenue de la Liberté sei man der Vervollständigung der Hauptfahrradstrecken bereits einen Schritt näher gekommen. Es müsse aber noch so einiges getan werden, heißt es in der Pressemitteilung der Grünen. Die rue du Fossé werde in beide Richtungen für den Fahrradverkehr geöffnet. Der Verkehr in dieser Straße sei jedoch nur „halbherzig beruhigt“ worden. Darum verlangen „déi gréng“ nun eine konsequente Unterbindung des Straßenverkehrs – zum Beispiel durch Poller. Zudem sei eine abgesicherte, in zwei Richtungen verlaufende Fahrradstrecke auf dem boulevard Prince Henri notwendig. Dafür sollten die Parkstreifen einer Straßenseite entfernt werden. „Das ist ohne große Probleme einzurichten und führt außerdem zu mehr Sicherheit für Fußgänger“, schreiben die Grünen. Benoy meinte im Gespräch mit dem Tageblatt auch, dass es „in der Stadt mehr als genug Parkplätze gibt“. Zahlen würden zeigen, dass die städtischen Parkhäuser selten komplett belegt seien.

Anschließen der Stadtviertel

Laut Mitteilung hätten die Grünen bereits vor Jahren vorgeschlagen, den Verkehr in der avenue Pasteur zu drosseln. Damit werde der Limpertsberg attraktiv für den Fahrradverkehr und könnte an das Zentrum angeschlossen werden. Die Grünen gedenken auch, die anderen Stadtviertel durch sichere und hochwertige Fahrradwege an das Zentrum anzubinden: Merl und Hollerich über die avenue Marie Thérèse und die avenue Guillaume, Gasperich und Cessingen über die rue de Nassau und die rue Emile Lavandier oder den Pont Büchler, Bonneweg über die rue des Gaulois. Belair und die im Westen angrenzenden Gemeinden könnten über den Val Sainte-Croix oder die allée Léopold Goebel mit der place de l’Etoile verbunden werden. Zur Errichtung dieses Fahrradwegnetzes müsse an manchen Stellen der Verkehr „beruhigt“, Fahrspuren umwunden und Parkstreifen aufgegeben werden. 

Benoy meinte im Gespräch mit dem Tageblatt, dass es sich hierbei um „relativ überschaubare Arbeiten“ handelt. „Am Geld wird es nicht liegen, nur am politischen Willen.“ Eine Einschätzung der Kosten sei zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht möglich.

In Grün sind bereits abgeschlossene Arbeiten eingezeichnet, in Rot laut „déi gréng“ noch notwendige Ausbauarbeiten des Radwegnetzes
In Grün sind bereits abgeschlossene Arbeiten eingezeichnet, in Rot laut „déi gréng“ noch notwendige Ausbauarbeiten des Radwegnetzes Foto: déi gréng

Mehr Sicherheit für alle

Auf die Frage des Tageblatt, ob es nicht einfacher wäre, das von den Grünen präsentierte Fahrradnetz zumindest teilweise durch die städtischen Parks laufen zu lassen, antwortete Benoy: „Es geht nicht immer darum, die einfachste Methode zu wählen, sondern die richtige.“ Ziel sei es, bestehende Konflikte zwischen Fußgängern und Fahrradfahrern zu beseitigen. Dafür müssten die Fahrräder weitgehend aus den Parks verschwinden. Die Fahrräder brauchen eine eigene Spur, „damit die Fußgänger sicher sind“, so der Abgeordnete.

Aus der Pressemitteilung geht hervor, dass es in der Planung des Fahrradnetzes nicht nur um die Sicherheit der Fußgänger geht, sondern auch um jene der Fahrradfahrer. Das Aufstellen von Tempo-30-Schildern allein reiche nicht aus, um ein Viertel rad- oder fußgängerfreundlich zu machen. „Es gibt im Moment viele Tempo-30-Zonen, durch die die Autos durchbrettern“, sagt Benoy. Die Viertel müssten „konsequent von überflüssigem Durchgangsverkehr“ befreit werden. Die Autos sollten dafür über die Hauptstraßen von einem Viertel in die anderen weitergeleitet werden. Der direkte Weg durch die Innenstadt oder die Viertel solle den Fußgängern und Radfahrern vorbehalten bleiben.

Der „Vëlosummer“ 2020 sei ein Erfolg gewesen, es gebe attraktive Fahrradprämien und die Bevölkerung wünsche sich sichere und lückenlose Fahrradwege. Dennoch habe der DP-CSV-Schöffenrat der Stadt Luxemburg es bisher versäumt, in ein sicheres, praktisches und komplettes Radwegnetz zu investieren. Der von Luxtram errichtete bidirektionale Fahrradweg in der avenue de la Liberté habe dafür die wesentlichen Voraussetzungen geschaffen.

Arm
8. April 2021 - 11.27

What a waste of good money! En Majoritéit muss deier bezuelen vir dass eng Minoritéit sech kënnen opgéilen. Just déi déi weder eng Strossesteier nach soss aner, vir Autofuerer, imposéiert Schikanen kennen. Back to the future, that's the name of the game.

Jemp
7. April 2021 - 19.17

Die können sich auf den Kopf stellen, aber deswegen fährt doch fast niemand mit dem Fahrrad.

Wou sin d‘ Pünäsen an der Reklam??
7. April 2021 - 17.18

Und wenn im Sommer die beste Zeit für Oldtimer Touren ist, werden die 3 Schreckgespenste wieder stolz auf RTL die gesperrten Stassen für Radfahrer vorstellen. ??

Realist
7. April 2021 - 6.33

Wieder mal an der Realität vorbei geplant. 1. Hat Luxemburg trotz Klimawandel über einen grossen Teil des Jahres immer noch kein Fahrradwetter. 2. liegt der gefühlte Altersdurchschnitt der Autochtonen bei fast 50 Jahren und 3. stammen junge Einwanderer in der Regel aus Kulturen, in denen Fahrradfahrer im Strassenverkehr zu den Verlierern gehören. Fazit: Macht mal besser etwas für den Autoverkehr und schafft mehr Parkplätze.

Blücher
6. April 2021 - 20.16

Auto eraus,Velo an d‘Staad, d‘Geschäefter zou. Den groussen Deel vun den Clienten fiert net Velo fir ankaafen ze goen.