CannabisDarum ist Vorsicht beim „legalen High“ geboten

Cannabis / Darum ist Vorsicht beim „legalen High“ geboten
Die Wirkung von HHC-Gras hält beim Rauchen knapp eine gute Stunde an Foto: dpa/Philipp von Ditfurth

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Vor mehr als 80 Jahren wurde Hexahydrocannabinol (HHC) zum ersten Mal in der Hanfpflanze nachgewiesen. Da HHC immer mehr als legale Alternative zum THC gehandelt wird, hat sich in den vergangenen Monaten ein regelrechter Hype um dieses Cannabinoid gebildet. Experten warnen allerdings vor erheblichen Nebenwirkungen.

Eine Hanfpflanze enthält mehr als 100 unterschiedliche Cannabinoide, wie zum Beispiel die Wirkstoffe CBD oder THC. Auch Hexahydrocannabinol (HHC) gehört dazu. Allerdings kommt HHC in der Natur nur in astronomisch kleinen Mengen vor. Entdeckt wurde der Wirkstoff HHC 1940 von Roger Adams, einem amerikanischen Forscher.

Um den HHC-Gehalt in der Hanfpflanze zu erhöhen und um davon high zu werden, muss allerdings erst eine aufwendige Prozedur im Labor durchgeführt werden. Dazu werden CBD-Hanfextrakte benutzt, die in einem Druckbehälter mit Wasserstoffgas umgewandelt werden. Um diesen Vorgang chemisch zu beschleunigen, können z.B. Nickel oder Platin hinzugefügt werden. Genaue Angaben auf Produkten, welche Mengen an Chemikalien benutzt wurden, sucht der Konsument bislang allerdings vergebens.

Die Wirkung von HHC wird ähnlich beschrieben wie die von THC. Allerdings gilt HCC als weniger psychoaktiv. Zudem ist der Konsum in Luxemburg legal. Im Handel legal erhältliches Cannabis darf einen CBD-Gehalt von fünf bis 20 Prozent und einen Rest-THC-Gehalt von maximal 0,2 Prozent aufweisen. Vorgaben, was den HHC-Gehalt angeht, gibt es zum jetzigen Zeitpunkt keine. Händler nutzen dieses Schlupfloch, um ihre Produkte verkaufen zu dürfen.

Mögliche Nebenwirkungen

„Wir werden immer öfter nach solchen Produkten gefragt“, erklärt einer der Inhaber des Growshops „De grénge Léiw“ gegenüber dem Tageblatt. „Wir führen jedoch keine Produkte mit HHC-Gehalt in unserem Sortiment. Der Hype ist einfach noch zu neu und es gibt noch keine wissenschaftlichen Studien über die Nebenwirkungen oder die Langzeitfolgen von HHC-Konsum. Ich rate meinen Kunden deshalb auch, die Finger davon zu lassen.“ Auch die anderen CBD-Läden in Luxemburg haben zum jetzigen Zeitpunkt noch keine HHC-haltigen Produkte im Sortiment.

Anders sieht es im Internethandel aus. Hier können die Konsumenten HHC in Form von Ölen, Liquids für die E-Zigarette, sogenannten Edibles oder in reiner Blütenform erwerben. Zehn Gramm Amnesia oder Super Silver Haze mit einem Anteil von 25 Prozent HHC werden dort zwischen 70 und 100 Euro an jeden Volljährigen verkauft und nach Hause geliefert. Die Wirkung beim Konsum der Blüten via Vaporizer hält eine gute Stunde an. Beim Verzehr von Edibles, also mit Hanf versetzten Lebensmitteln, kann der Rausch sogar mehrere Stunden dauern. Laut Experten kann der Konsum Herzrasen, Schwindelanfälle, Schlaflosigkeit und Paranoia hervorrufen.

Tola
4. November 2022 - 13.09

"Laut Experten kann der Konsum Herzrasen, Schwindelanfälle, Schlaflosigkeit und Paranoia hervorrufen." Überflüssige Bemerkung.