Freitag14. November 2025

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BogenschießenDarum fühlen sich die besten Schützen der Welt in Strassen pudelwohl

Bogenschießen / Darum fühlen sich die besten Schützen der Welt in Strassen pudelwohl
In diesem Jahr werden 458 Schützen in Strassen vor den Scheiben stehen Foto: Editpress-Archiv/Julien Garroy

Zum elften Mal finden ab Freitag die GT Open in Strassen satt. Ein Wettkampf, der sich inzwischen im Kreis der wichtigsten Hallenturniere der Welt etabliert hat und jedes Jahr viele der stärksten Bogenschützen der Welt anlockt.

Wenig zu tun hatte Jeff Henckels in den letzten Monaten nicht. Wie jedes Jahr beginnt ein Großteil der Vorbereitung auf die GT Open bereits im Sommer, wenn die Einschreibungen öffnen. Doch beim Olympioniken hat sich in den letzten Jahren auch bereits eine gewisse Routine eingeschlichen. 

Die GT Open sind inzwischen nämlich seit 2018 fester Bestandteil der „Indoor World Series“ und gehören damit zu den wichtigsten Hallenturnieren der Welt. Kontinuierlich ist der Wettkampf in Luxemburg in den letzten Jahren dann auch angewachsen. Von 320 vor sieben Jahren bis zu 458 Teilnehmern, die sich für die diesjährige Auflage angemeldet haben. Unter ihnen sind einmal mehr viele große Namen, vor allem bei den Compound-Herren, bei denen gleich fünf Schützen aus den Top sieben der Welt angemeldet sind. Unter ihnen die Nummer eins Mathias Fullerton (DK), die Nummer zwei Nicolas Girard (F) und die Nummer drei Mike Schloesser (NL), seinerseits Weltrekordhalter. „In welcher anderen Sportart sieht man so etwas schon hier in Luxemburg?“, betont Henckels, der stolz darauf ist, dass sein Turnier so viel positive Resonanz erhält. Auch in den restlichen Kategorien werden viele Schützen aus den Top 20 zu sehen sein. 

Warum das so ist, das wurde bereits bei den letzten Auflagen deutlich, denn immer wieder wurde von diversen Sportlern die familiäre Atmosphäre hervorgehoben. „Alle sagen, dass es bei uns einfach anders sei und das scheint ihnen zu gefallen“, erklärt Henckels, der darauf hinweist, dass zum Beispiel die Teilnahmegebühren von allen „World Series“-Turnieren in Luxemburg am geringsten sind. In Strassen fällt dann auch alles eine Nummer kleiner aus, doch vor allem das scheint gut anzukommen. „Bei uns bekommt der Gewinner zwar weniger Geld, doch das Preisgeld verteilt sich dann mehr auf die anderen Schützen. Viele sagen, dass sie bei uns nicht das Gefühl hätten, nur einer von vielen zu sein und das scheint gut anzukommen.“ 

Familiäre Atmosphäre

In den sozialen Medien schwärmen frühere Teilnehmer zudem vom Essen, das bei keinem anderen Turnier so gut ist – etwas, worauf die Organisatoren des Guillaume Tell sehr viel Wert legen und sich somit auch ordentlich ins Zeug legen. „In Nîmes bekommt man ein trockenes Brötchen für sechs Euro. Wir bereiten Lasagne für 300 Leute zu. Es gibt selbstgemachte Gulaschsuppe oder auch ‚Gromperekichelcher’. Jeden Tag wechselt das Menü.“ Umso dankbarer ist der 41-Jährige, dass in diesen Tagen viele Leute vom Verein eine Hand mitanpacken. 

Alle sagen, dass es bei uns einfach anders sei und das scheint ihnen zu gefallen

Jeff Henckels

Worauf freut sich der Organisator, der während der GT Open nicht selbst zum Bogen greifen wird, denn in den kommenden Tagen am meisten? „Die Südkoreanerinnen, denn rein von der Technik her ist das beeindruckend, schöner schießt niemand auf der Welt.“ Doch auch darüber, dass sich viele luxemburgische Schützen angemeldet haben, freut sich der dreifache Olympionike sehr. „30 Teilnehmer hier aus dem Land, auch das ist ein neuer Rekord.“ 

Besonders im Blick sollte man aus nationaler Sicht dann auch die beiden jungen Compound-Schützinnen Lea Tonus (Flèche d’Or) und Kenza Pop (Guillaume Tell) behalten. Tonus hat bekanntlich im letzten Jahr die Gesamtwertung der „World Indoor Series“ bei den U21-Compound-Damen gewonnen und dabei auch in Luxemburg triumphiert. Pop startete ihrerseits stark in die diesjährige Hallensaison und sicherte sich beim Auftakt vor zwei Wochen in Lausanne in der gleichen Kategorie den zweiten Platz.