Retro 2019Danke Greta: Luxemburg mobilisiert gegen den Klimawandel

Retro 2019 / Danke Greta: Luxemburg mobilisiert gegen den Klimawandel
 Foto: Editpress/Julien Garroy

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„Bravo Jugend vun haut. Dir könnt stolz ob iech sin.“ Und: „Déi besser hätten an d’Schoul ze goen an ze léieren.“ Zwei Kommentare, die unter dem Artikel zur ersten Klimademonstration in Luxemburg im März dieses Jahres auf der Tageblatt-Internetseite zu finden sind. Zwei Kommentare, die belegen: Die mittlerweile globale Klimabewegung um die schwedische Aktivistin Greta Thunberg spaltet die Gesellschaft wie wohl sonst wenige Themen es im Jahr 2019 vermochten. Gut so, denn bei allgemein geltendem Konsens kann keine tief greifende Debatte geführt werden.

Zwischen 7.500 und 15.000 Schüler haben am Freitag, dem 15. März die Schule geschwänzt, um sich in der Hauptstadt für eine nachhaltigere Politik einzusetzen. Die weltweite Klimabewegung ist nicht unumstritten, nicht zuletzt wegen ihrer charismatischen Initiatorin Greta Thunberg. Doch auch in Luxemburg scheiden sich die Geister an der jungen Schwedin. Das, obwohl Greta Thunberg viel erreicht hat: Der Klimaschutz wird endlich ernst genommen und steht auf der politischen Agenda jeder Partei. Das Nischenthema und ehemalige Alleinstellungsmerkmal der Grünen ist in der breiten Öffentlichkeit angekommen.

Das an sich ist schon ein Erfolg. Ein Erfolg, der Greta Thunberg nicht vergönnt ist. Anlass der Hasstiraden gegen Greta scheinen auch weniger inhaltlicher Natur, sondern der Umstand, dass es sich um ein junges Mädchen handelt, das ernst genommen werden will. Inhaltlich bewegt sich die junge Aktivistin im Einklang mit den meisten Wissenschaftlern dieser Welt. Und es geht ihr nicht um ein Flugverbot oder die Ausrottung aller SUVs auf den Straßen dieser Welt. Vielmehr will sie ein Umdenken innerhalb der Gesellschaft erreichen und junge Menschen dazu inspirieren, sich für ihre Zukunft einzusetzen. Der Vorwurf, Jugendliche würden den Klimawandel in all seiner Komplexität nicht verstehen, gilt nicht. Denn: Wer außer den Klimatologen tut dies schon?

In Luxemburg wurde Gretas Ruf gehört: Wie in fast 160 Staaten weltweit wurde am 20. September zu Beginn der internationalen Streikwoche auch hierzulande erneut gestreikt. In Luxemburg haben sich die jugendlichen Organisatoren unter dem Namen „Youth for Climate“ zusammengetan. Mittlerweile setzen sie sich nicht nur für den Klimaschutz ein, sondern sympathisieren auch mit grunddemokratischen Prinzipien: Unter dem Motto „power to the people“ zeigte man Solidarität mit den jüngsten Demonstrationen des OGBL vor einer hiesigen Supermarktkette.

Die luxemburgische Regierung scheint den Schuss vor den Bug zumindest gehört zu haben: Im Dezember 2019 wurde ein nationaler Klimaplan vorgestellt und eine CO2-Steuer für 2021 eingeführt. Luxemburg will die Treibhausgase bis 2030 um 55 Prozent gegenüber 2005 senken, die Energieeffizienz um 40 bis 44 Prozent erhöhen und den Anteil an erneuerbaren Energien auf 25 Prozent steigern.

Ambitionierte Ziele für ein Land, dessen CO2-Emissionen in diesem Jahr erneut um 3,7 Prozent gestiegen sind. Wie genau diese Ziele erreicht werden sollen, ist noch unklar. Und genau deswegen brauchen wir eine Greta Thunberg. Genau deswegen brauchen wir Jugendliche, die die Politiker und Erwachsenen dieser Welt antreiben, sich für eine nachhaltige Welt einzusetzen. Eine Welt, die auch dann noch lebenswert ist, wenn sich besagte Politiker schon längst im Ruhestand befinden. Für diese Ziele soll man sich einsetzen, für diese Ziele soll man auf die Straße gehen. Damit diese Absichtserklärungen nicht nur leere Versprechen bleiben, sondern in naher Zukunft tatsächlich umgesetzt werden.

de maulkuerf
1. Januar 2020 - 10.24

@J.Scholer ech fannen dat öt scho gud ass dat ons Jugend, an dobäi och Erwuessener fiir déi "Manifestatioune" fiir ons Ömwelt ze schützen op Strooss gaange sin awer, jo do ass schon en AWER öt geht leider nöt dur nemmen fiir ee puur Stonnen op d'Strooss ze goen an ze jäitzen wann een dann Heem könnt, um Handy oder um Computer hängt sech mam decke SUV an d'Schoul féiere lisst, an all Schoulvakanz mam Flieger an de Süden op eng Insel oder soss unzwou's an dat gölt och fiir déi Erwousen, am Iwwerfloss konsuméieren an dann zum Schein mat der Stofften-Tut römlaafen an dat war öt dann ech stelle mir wiirklech d'Frô, wou huele mer de Stroum hiir wann dat, wat ons Regierung fiirhuet Alles digitaliséieren = Stroum Alles E-Autoen = Stroum Alles Télé-Travail = Stroum Alles Google = Stroum mir gin do an Eppes ragedreckt wat mer Angscht mecht dat göt ee Kollaps an dann bezoulen, bezoulen, bezoulen dat mat de Militärflieger, dat ass jo déi grésste Farce aal, veknaschte Fliegeren déi gin dann restauréiert fiir Miliounen déi laachen sech jo freckt, a lecken sech Fanger iwwer esou eng Idii an do ass KEEN den do mol ee Piip seet ee schéint neit Joer - 'öt ka nömme nach besser gin' de maulkuerf

René Charles
31. Dezember 2019 - 20.24

Jo, schéin Här Scholer, ären Aufsatz. Ech riskéiren dass dat hei nët publizéiert gët well ët der "Aktivistin" hirem Halo kéint schueden ….well ech soen Doppelmoral vun déiwstem Niveau: G. fiert mat engem supermodernen Regatta-Boot mat der Haute Volée vu Monaco et Cie op New York. D'Konstruktioun vun deem Boot huet schon riesech Emissiounen verursaacht. Si huet natirlech een eegent Top-Team derbäi.--D'Schëff gët fir zeréck an ee Frachtfliger gelueden an reréckgeflunn.--Am Hambacher Forst léisst se sech mat potentiellen Gewalttäter photograféiren déi immensen Dreck verursaacht hun.-- Selwer kritt se vun sech, eleng, aus nàischt op eng Rei, wéi een aus hirem kommentarlosen Besuch beim Kuelekraaftwierk konnt gesin. Ganz anescht as ët wan se vum Blat erofliest wou steet wéini se sech soll opreegen….. Kanner sollen weider Schoul schwänzen anstatt Physik a Chimie an Geo ze léiren?.... Vun haut op mar muss eppes Totales geschéien, wou all normale Mensch weess dass alles mindestens 20 Joer bräicht fir vläicht eppes ze bewierken….. An da wier just de mënschgemaachten Klimawandel vläicht ofgebremst….an deen natirlechen géif virulaafen. Wie gehabt. Mir si schliesslech an der Endphas vum Enn vun enger Äiszäit.

J.Scholer
31. Dezember 2019 - 13.07

Wie ernst kann man die Politik nehmen die dem Bürger hohe Steuern betreffend den CO2 Ausstoss aufhalsen, dann aber eine Million Euro in ein Militärflugzeug investieren oder wohlbewusst , dass Digitalisierung und Google&co nicht CO2 neutral sind, dies enorm fördern? Wie ernst kann man eine einerseits schreiende Jugend nehmen, die weder gegen diese enorme Militärinvestition aufschreit oder selber , trotz Bewusstsein der hohen CO2 Belastung durch Internet&co, auf dieses nicht verzichten will oder merklich einschränkt?