Delta-Variante dominiertCovid-Taskforce und LNS melden weiterhin Stabilisierung des Pandemiegeschehens

Delta-Variante dominiert / Covid-Taskforce und LNS melden weiterhin Stabilisierung des Pandemiegeschehens
Der Bedarf an Krankenhausbetten sei an das Alter der Infizierten und den Impfstatus der Bevölkerung geknüpft Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

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Luxemburgs Covid-19-Taskforce spricht in ihrem jüngsten Bericht von „einer Stabilisierung“ des Pandemiegeschehens. Die Positivrate liegt nach Ende des Large Scale Testing bei 3,5 Prozent. Laut dem Nationalen Gesundheitslabor (LNS) ist Delta weiterhin die in Luxemburg dominierende Virusvariante.

„Die Entwicklung in der laufenden Woche zeigt eine Stabilisierung der epidemischen Dynamik nach dem in den letzten Tagen der Vorwoche beobachteten Aufwärtstrend“, berichtet die Luxemburger Covid-Taskforce in ihrer jüngsten Analyse vom Freitag. Damit befinde sich die Infektionslage „auf einem ähnlichen Niveau
wie Anfang September“.

So habe sich der Sieben-Tage-Durchschnitt der täglichen Fälle in der vergangenen Woche laut der bis zum 29. September verfügbaren Daten auf 76 Fälle pro Tag verringert – verglichen mit 84 Fällen pro Tag in der Vorwoche. Der Wochendurchschnitt der Reproduktionszahl, also die Zahl der Personen, die ein Infizierter im Durchschnitt ansteckt, blieb mit 1,01 im Vergleich zu 1,0 in der vergangenen Woche „stabil“.

„Die Gesamtpositivitätsrate ist auf etwa 3,5 Prozent gesunken, nachdem sie in der letzten Woche aufgrund des Auslaufens des LST und des anschließenden Rückgangs der Testzahlen stark auf über 4 Prozent gestiegen war“, heißt es in dem Bericht. Die Gesamtzahl der geschätzten aktiven Infektionen sei allerdings mit 1.153 Fällen in dieser Woche „relativ konstant geblieben“, gegenüber 1.169 Fällen in der letzten Woche.

Der Sieben-Tage-Durchschnitt der Krankenhausaufenthalte in der Normalversorgung sei „weiter zurückgegangen“ – 15 waren es in der vergangenen Woche, 19 in der Woche davor. Die durchschnittliche Belegung der Intensivstationen blieb mit acht „ziemlich konstant“ (neun in der Vorwoche). Projektionen des Krankenhausbedarfs deuteten im Vergleich zur Projektion der letzten Woche für die normale Versorgung auf eine leichte Entspannung – sowie einen „ziemlich konstanten Bedarf für die Intensivstationen in den nächsten Wochen mit anschließendem Abwärtstrend“.

Die Taskforce-Forscher betonen in ihrem Bericht, dass der Bedarf an Krankenhausbetten eng an das Alter der Infizierten und den Impfstatus der Bevölkerung geknüpft sei. Daher sei es wichtig, dass Vulnerable sich impfen lassen und mit ihren sozialen Kontakten vorsichtig bleiben.

Taskforce-Prognosen

Die mittelfristigen Prognosen für die täglichen Infektionsfälle spiegelten eine „leichte Entspannung der Epidemiedynamik im Vergleich zu den Projektionen der letzten Woche“ wider, die vor allem auf die hohen Fallzahlen gegen Ende der Woche zurückzuführen seien. Somit deute die derzeitige Lage laut Corona-Taskforce „nicht auf eine zu erwartende Zunahme der Epidemiedynamik hin, die auf verstärkte soziale Interaktionen und mehr Aktivitäten in Innenräumen nach der Sommerperiode“ zurückgehen würden.

„Nichtsdestotrotz sind anhaltende Anstrengungen zur sozialen Distanzierung und zur Einhaltung von Hygienemaßnahmen weiterhin unerlässlich, um die Seuchensituation zu stabilisieren, bis die Herdenimmunität erreicht ist“, heißt es in dem Bericht. Das sei besonders wichtig im Hinblick auf mögliche „Ausbruchsvarianten“, gegen die die vorhandenen Impfstoffe weniger wirksam sein könnten.

Trotz der „relativ stabilen Situation“ bleibe die Epidemie auf einem unbeständigen Niveau. „Kleine Veränderungen bei den sozialen Interaktionen können erhebliche Auswirkungen haben“, schreiben die Taskforce-Mitglieder. Demnach könnte eine Zunahme der sozialen Interaktionen um 15 Prozent sogar einen Höchststand von fast 300 täglichen Neuinfektionen im November auslösen.

Delta-Variante weiterhin dominant

Sämtliche Infektionsfälle in der Woche vom 13. bis zum 19. September (37. Kalenderwoche) sind auf die Delta-Variante zurückzuführen – darunter weiterhin neun Delta-Subtypen. Das geht aus dem dieswöchigen Revilux-Bericht des Nationalen Gesundheitslabors (LNS) hervor. Die meisten Neuinfektionen gehen auf die ursprüngliche Delta-Variante B.1.617.2 zurück. Somit ist der Anteil der ursprünglichen Delta-Variante im Vergleich zur Vorwoche leicht gestiegen, von 77,1 auf 81,4 Prozent.

An zweiter Stelle steht der Subtyp AY.4 mit 4,6 Prozent. Vergangene Woche waren es 4,2 Prozent. Der AY.12-Subtyp hingegen ist in der Woche vom 13. September mit 3,9 Prozent deutlich weniger vertreten als noch in der Vorwoche (11,1 Prozent). Insgesamt wurden Delta-Abstammungen des Typs AY bei 29,5 Prozent der Impfdurchbrüche vorgefunden, eine Steigerung von 3,7 Prozent im Vergleich zur 36. Kalenderwoche.

Laut LNS wurden 360 Proben von insgesamt 542 Infektionsfällen analysiert. Die analysierten Proben stammten alle von Einwohnern Luxemburgs. Damit wurden 66,4 Prozent der Ansteckungen untersucht – weitaus mehr, als mindestens vorgesehen ist (10 Prozent). Somit konnte auch die vom Europäischen Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) empfohlene minimale Probenmenge von 285 eingehalten werden. 

Das LNS hat in der Referenzwoche keine weiteren Fälle einer grippeartigen Erkrankung feststellen können.

Die Verteilung des Coronavirus, das in der für Luxemburg repräsentativen Probe der 36. und 37. Kalenderwoche nachgewiesen wurde
Die Verteilung des Coronavirus, das in der für Luxemburg repräsentativen Probe der 36. und 37. Kalenderwoche nachgewiesen wurde Screenshot: LNS

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