Mudam-Direktorin Cotter zum Abbau der „Chapelle“

Mudam-Direktorin Cotter zum Abbau der „Chapelle“

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In einem Gespräch mit einigen* Journalisten heute Mittag stellte die neue Mudam-Direktorin Suzanne Cotter (nach mehrfachem Nachfragen der anwesenden Medien) klar: Die Entscheidung, Wim Delvoyes „Chapelle“ abzubauen, hat sie selbst getroffen.

Jedoch betonte Cotter, dies sei auch auf Gespräche mit ihrem Personal zurückzuführen, das von sich aus vorschlug, an dieser Stelle Raum zu schaffen und zudem anderen Werken aus der Sammlung Aufmerksamkeit zu schenken. In diesem Kontext erwähnte Cotter u.a. die sogenannten „médiateurs“, welche im Museum Kinder beim Entdecken der Kunst begleiten. Sie selbst habe übrigens anfangs nicht gewusst, dass die „Chapelle“ abbaubar sei.

Auf die Frage hin, warum die Kommunikation diesbezüglich stockend verlief oder gar ganz ausblieb in den vergangenen zwei Wochen, reagierte die Museumsdirektorin ausweichend. Sie sei zum einen mit ihrem Umzug von Portugal nach Luxemburg beschäftigt gewesen und habe das Geschehen daher nur aus der Ferne mitverfolgen können, hieß es heute Mittag. Zum anderen habe sie nicht gewusst, dass eine derartige kuratorische Entscheidung zum Politikum werden könne. Sie sei sich der Sensibilität der Angelegenheit nicht bewusst gewesen und habe die Berichterstattung aufgrund von Sprachbarrieren nicht gänzlich verstanden.

(Hier sei die Anmerkung erlaubt, dass ein Großteil der bisherigen Artikel und Interviews zum Thema auf Französisch verfasst wurden, also in einer Sprache, die Cotter vollends beherrscht, wie sie während des heutigen Gesprächs bewies. Zudem findet man seit über einem Monat die vollständigen Übersetzungen der deutschsprachigen Pressetexte zur sogenannten „Lunghi-Affäre“ in Catherine Gaengs Buch „Lynchage médiatique et abus de pouvoir. Chronique de l’affaire Lunghi-RTL-Bettel„.)

Suzanne Cotter wird am Freitag, auf Anfrage der CSV, bei der Kulturkommission vorstellig.  „Das ist einschüchternd, aber ich habe keine Angst“, erklärt Cotter, die unablässig betonte, keine „personne politique“ zu sein. Man habe bei der Einladung beteuert, das Treffen ziele lediglich darauf ab, dass sie ihre Visionen und künftige Projekte vorstelle. Übrigens erfolgte benannte Anfrage am selben Tag wie Kulturminister Bettels kurze Antwort auf die parlamentarische Anfrage des ADR-Politikers Fernand Kartheiser bezüglich des Abbaus der Kapelle.

Mehr Informationen erhalten Sie in der morgigen Printausgabe des Tageblatt.

*Wie sich nach dem Gespräch herausstellte, waren nicht alle Medien eingeladen worden.

duscholux
25. April 2018 - 10.09

Personal? Wer? Anderswo haben schon Putzfrauen umstrittene Kunstwerke auf den Müll geworfen.

Pit Senninger
24. April 2018 - 19.40

Wou as den Problem? Huet iergendwelchen Könschter en Recht dass sein Wierk op all Eiwegkeet op der selweschter Platz ausgestallt get? Jeje...

weit
24. April 2018 - 18.56

Mudam muss lebendig bleiben .Einheimische sollen nicht ewig das selbe sehen.

jang_eli
24. April 2018 - 18.00

och wann ech méng Bedenken zum Oofbau hunn, mee eng directrice an d'Chamberkommissioun ze zitéieren, daat gett et jhust am provinziellen Letzebuerg. Alt rem blaméiert a guer net nation branding oder dach, mee grad an déi falsch Richtung. Schudder