FußballConference League: Swift-Neuzugang Maxime Electeur hat die erste Wahl gewonnen

Fußball / Conference League: Swift-Neuzugang Maxime Electeur hat die erste Wahl gewonnen
Maxime Electeur ist der neue Achter des Swift Hesperingen Foto: Luis Mangorrinha/Le Quotidien

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Nach der knappen 0:1-Niederlage in Slowenien steht Hesperingen am Donnerstag im Stade Josy Barthel (20.00 Uhr) unter Zugzwang. Für Mittelfeldspieler Maxime Electeur war das Conference-League-Hinspiel der erste Auftritt im Swift-Dress. Der Belgier kam im Vorfeld des Heimspiels aber nicht nur auf seine Hoffnungen im internationalen Geschäft zu sprechen. 

Swift-Neuzugang Maxime Electeur gehört nicht unbedingt zu den ausländischen Ankömmlingen, bei denen der Fokus auf dem Europapokal liegt. Für den 24-jährigen Belgier stellte die Teilnahme an der Conference League bei seiner Klubsuche lediglich „ein Plus“ dar. „Das Hinspiel war nichts Außergewöhnliches. Fast wie ein normales Ligaspiel, sieht man vom Flug und vom Training im Stadion der Gäste ab.“  Vielmehr will der Achter nach einer schweren Saison in Molenbeek einen Neustart in Luxemburg versuchen. 

Denn seine vergangenen Monate waren von zwei Rückschlägen geprägt, die große Auswirkungen auf seine Karrierepläne hatten. Beim belgischen Zweitligisten RWD Molenbeek hätte seine Saison kaum erfolgreicher beginnen können: Zehn Minuten Einsatzzeit reichten beim Derby gegen die Union St-Gilloise (und FLF-Torwart Anthony Moris), um sein Torkonto zu eröffnen. Eine Woche später schnuppert er Pokalluft. „In der Woche danach habe ich mir dann einen Sehnenriss im Knöchel zugezogen, weshalb ich zwei Monate komplett ausfiel.“

Zurück im Kader, schlägt das Schicksal ein weiteres Mal zu: „Nach meinem zweiten Bänderriss hat der Verein mir mitgeteilt, dass ich zwar noch bis zum Saisonende bleiben könnte, ich mich aber nach einem neuen Arbeitgeber umsehen müsste.“ Swift-Sportdirektor Sofian Benzouien nimmt zum richtigen Moment Kontakt zum Agenten auf, die Dinge kommen schnell „und problemlos“ in Bewegung.

Beim Swift wird Electeur zunächst gemeinsam mit 13 weiteren Neuzugängen präsentiert. Benzouien stellt ihn als „Mittelfeldspieler, der uns aufgrund seiner Größe, aber auch wegen seines Überblicks ins Auge gestochen ist“, vor. Der Sportdirektor ist sich damals bereits sicher: „Er ist technisch stark und wird sicherlich eine Unterstützung im Zentrum darstellen.“

Eigenverantwortung gefordert

Das stellte er bereits am vergangenen Donnerstag bei den Slowenen von Domzale unter Beweis. Große Aufregung herrschte nach der langen Zeit ohne Pflichtspiel nicht. 63 Minuten steht er bei seiner Swift-Premiere auf dem Platz, dann wechselt ihn der neue Coach Vincent Hognon aus. „Ich habe schon gemerkt, dass noch etwas Rhythmus fehlt. Da reichen drei Testspiele eben nicht.“ 

Gleiches gilt für die gesamten Automatismen im Swift-Kader. Vier Neuzugänge standen in der Startelf der Hesperinger. „Man merkt, dass sich das langsam, aber sicher alles in die richtige Richtung entwickelt“, analysierte Electeur, „obschon noch nicht jeder bei 100 Prozent angekommen ist.“ Der Ex-Metz-Trainer verlangt von seinen Spielern sehr viel Eigenverantwortung. „Jeder hat eine bestimmte Rolle.“ Beim Achter sei keine Nachsicht beim Stellungsspiel erlaubt. 

Jetzt heißt es weniger Kalkül und mehr Konkretes

Maxime Electeur, Swift Hesperingen

Electeur erklärte auch, dass Domzale genau die Art von Fußball spielte, auf die man sich eingestellt hatte. „Das Mittelfeld versucht, die Zonen aufzureißen, während die Flügelspieler mit ihren schnellen Antritten für Gefahr sorgen wollen. Wir haben eigentlich sehr gut dagegengehalten, auch wenn sie sich die eine oder andere Torgelegenheit herausgespielt haben.“

Das ist auch der Grund, warum der Becca-Klub eine Fortsetzung des Europapokals noch nicht abgehakt hat. Nach dem Auswärtsduell sind die Hoffnungen auf die zweite Runde groß. „Uns bleibt dabei eigentlich keine Wahl: Wir müssen nach dem 0:1 unser Heimspiel gewinnen. Wenn wir das schaffen wollen, müssen wir offensiver auftreten. Das gilt besonders für den letzten Pass oder den Abschluss. Das war am vergangenen Donnerstag unser Problem. Jetzt heißt es weniger Kalkül und mehr Konkretes.“

Obschon er erst 24 ist, spricht Electeur wie ein alter Hase. Auch das dürfte gute Gründe haben. Zu verfrühten Schlüssen lässt sich der Belgier jedenfalls nicht hinreißen, auch wenn Vincent Hognon gleich auf ihn setzte: „Es ist erst der Anfang. Gleich in der Startelf zu stehen, bedeutet nie, dass das auch so weitergeht. Ich bin jedenfalls mental bereit dafür, immerhin habe ich in meiner Karriere schon einige Tiefschläge kassiert.“ Klingt so, als würde das Rückspiel Electeur wohl nicht aus der Fassung bringen können. Die Hesperinger haben ihren neuen Ruhepol im Mittelfeld gefunden.

Steckbrief

Maxime Electeur
Geboren am
22. Oktober 1996 in Belgien
Position: Defensives Mittelfeld
Bisherige Vereine: Jet Wavre, RFC Liège, RWD Molenbeek (alle B), Swift Hesperingen
Statistiken: 2 Einsätze und 1 Tor in der 2. Liga in Belgien, 22 Einsätze und 1 Tor in der 3. Liga, 1 Einsatz in der Conference League