LeichtathletikCMCM Indoor Meeting: Luxemburgs Elite gegen internationale Konkurrenz

Leichtathletik / CMCM Indoor Meeting: Luxemburgs Elite gegen internationale Konkurrenz
François Grailet ist einer von elf Luxemburgern, die morgen am CMCM Indoor Meeting teilnehmen Archivbild: Le Quotidien/Luis Mangorrinha

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Mit einigen Neuerungen und einem umfassenden Hygienekonzept findet morgen in der Coque der erste Höhepunkt im nationalen Leichtathletik-Jahr 2021 statt. Das CMCM Indoor Meeting des Leichtathletikverbands FLA wird erstmals im Rahmen der „World Athletics Indoor Tour Bronze“ ausgetragen, was es den Organisatoren erlaubt hat, internationale Topathleten nach Luxemburg zu locken.

Die Leichtathletik hat genau wie viele andere Sportarten in den vergangenen Monaten gelitten, umso wichtiger war es der FLA („Fédération Luxembourgeoise d’Athlétisme“), ihren Athleten die Möglichkeit zu bieten, sich nun wieder auf nationaler Bühne zu beweisen. Mit einigen Neuerungen findet der erste Höhepunkt des nationalen Leichtathletik-Jahrs 2021 am Samstag in der Coque statt. Die wohl wichtigste Neuerung vorab: Das CMCM Indoor Meeting wurde in die Reihen der „World Athletics Indoor Tour Bronze“ aufgenommen, für die Organisatoren die Garantie für die Teilnahme der internationalen Elite. Mit dem Bronze-Status dürfen nur die Topathleten der nationalen Verbände an dem Meeting teilnehmen.

Daneben bekommt die FLA Unterstützung vom renommierten Manager Marc Osenberg. Dieser ist eigentlich Veranstaltungschef des internationalen Meetings in Düsseldorf. Durch die Zusammenarbeit mit ihm erhielt der Leichtathletikverband die Zusagen einiger international bekannter Namen für das Meeting in Luxemburg. „Sein Bekanntheitsgrad und seine Erfahrung, was die Organisation eines großen Meetings betrifft, hat uns enorm weitergeholfen. Wir selbst haben uns aber auch durch ihn weiterentwickelt und konnten unsere eigenen Erfahrungen sammeln. Sein Team wird uns auch am Samstag unterstützen“, so FLA-Generaldirektor Jean-Sébastien Dauch: „Unser Ziel ist es, in Luxemburg auch ein solches Team aufzubauen, sodass wir in den kommenden Jahren selbstständig ein solches Meeting organisieren können.“

Umfassendes Hygienekonzept

Der Bronze-Status bringt aber auch höhere Kosten mit sich, erklärt Dauch. Neben den Reisekosten, die man den Athleten erstatten muss, fallen beispielsweise auch die Gewinnerprämien um einiges höher aus. „Diese haben sich im Vergleich zu den vorigen Jahren mehr als verdoppelt“, so Dauch. Die Veranstaltung soll so attraktiver für Sportler aus aller Welt werden. Die erstplatzierten Athleten bekommen beispielsweise ein Preisgeld von 500 Euro, für Platz zwei gibt es 300 Euro und der Dritte bekommt 200 Euro. Für die Plätze vier und fünf wird ein Preisgeld von 100 Euro ausgezahlt.

Dass das Event überhaupt stattfinden kann, ist aber an ein umfassendes Hygienekonzept gebunden. Die diesjährige Ausgabe findet zwar ohne Zuschauer statt, wird aber im Livestream auf livestreaming.cmcm.lu und Apart TV übertragen. Für die Teilnehmer, inklusive Athleten, Trainer, freiwillige Helfer, Presse, … ist unterdessen ein negativer Corona-Test Vorschrift. 

Das Hygienekonzept umfasst aber weitere organisatorische Maßnahmen: Jeder, der die Einrichtungen der Coque betritt, muss eine Maske tragen, Athleten dürfen diese nur für den Wettbewerb abnehmen. „Es gibt verschiedene Posten, die von freiwilligen Helfern besetzt werden. Sie achten darauf, dass die Hygienemaßnahmen eingehalten werden“, erklärt Dauch: „Es wird zehn Personen geben, die sich nur um das Einhalten der Regeln kümmern. Sie achten darauf, dass die Athleten sowie alle anderen Teilnehmer die Masken tragen und ihre Hände regelmäßig desinfizieren.“ Zudem musste die Teilnehmerzahl reduziert werden, um den Hygienevorschriften gerecht zu werden. In den vergangenen Jahren nahmen stets mehr als 150 Athleten teil, diesmal sind nur 87 Teilnehmer erlaubt.

Auch die Betreuung der internationalen Sportler ist Teil des Konzepts der FLA. Ungefähr die Hälfte der Teilnehmer reist bereits heute Morgen an und wird im Hotel der Coque untergebracht. Mahlzeiten werden auf dem Zimmer serviert, die Athleten dürfen dieses nur für das Training und den Wettbewerb verlassen. „Sie leben die Tage, die sie hier verbringen, in einer Bubble“, betont Dauch. Die zweite Hälfte der Athleten reist erst am Samstagmorgen an und am Abend nach dem Wettbewerb wieder ab.

Auch Dauch ist am Wochenende im Einsatz. Er überwacht neben den freiwilligen Helfern die Einhaltung der Hygienemaßnahmen, die bei der Organisation viel Aufwand erfordert haben. Dennoch hofft er, dass am Samstag die sportlichen Leistungen im Vordergrund stehen werden: „Ich hoffe, dass wir gute sportliche Leistungen zu sehen bekommen. Denn das Meeting ist für einige Athleten, die versuchen, die Qualifikation für die Olympischen Spiele zu schaffen, sehr wichtig.“

87 Athleten aus 19 Ländern

Durch die Aufnahmen in die „World Athletics Indoor Tour Bronze“ ist es der FLA gelungen, einige Topathleten nach Luxemburg zu locken. Maximal 87 Sportler dürfen morgen in der Coque an den Start gehen, dabei sind 19 verschiedene Nationen vertreten. Einer der bekanntesten Namen auf der Startliste ist die Deutsche Pamela Dutkiewicz. Sie gewann bei der WM 2017 in London die Bronzemedaille (100 m Hürden), bei der EM 2018 sicherte sie sich die Silbermedaille. Auch die französische Meisterin von 2017 (100 m Hürden), Pauline Lett, geht in der Coque an den Start. Gesa Krause aus Deutschland ist ebenfalls keine Unbekannte. Die Spezialdisziplin der Europameisterin von 2016 und 2018 ist der 3000-m-Hindernislauf. Morgen geht sie über 1.500 m an den Start. Paolo Dal Molin, Zweiter bei der EM 2013 und dreimaliger Landesmeister (60 m Hürden) ist einer der bekanntesten Athleten bei den Herren. Auch der Sieger der letztjährigen „World Indoor Tour“, Collins Kipruto (Kenia), ist gemeldet. Auch Kugelstoßer Bob Bertemes bekommt mit dem Schweden Wictor Petersson starke Konkurrenz.

Startliste mit elf Athleten aus Luxemburg

Neben der starken internationalen Konkurrenz nehmen auch elf Vertreter aus dem Großherzogtum am CMCM Indoor Meeting teil. Kugelstoßer Bob Bertemes versucht seinen Vorjahreserfolg zu wiederholen, Charel Grethen peilt unterdessen den Sieg über 1.500 m an. Zu Beginn des Jahres verbesserte er den Landesrekord über diese Strecke, an diesen Erfolg will er morgen anknüpfen. Für Vera Hoffmann geht es unterdessen darum, die Zeit von 4’17’’00 zu knacken und sich so für die Hallen-Europameisterschaft über 1.500 m zu qualifizieren. Gleiches Ziel hat Patrizia Van der Weken über 60 m. Sie versucht die Qualifikationsnorm von 7’’40 zu unterschreiten. Anaïs Bauer nimmt ebenfalls am Rennen über 60 m teil. Victoria Rausch befindet sich noch im Formaufbau und versucht über 60 m Hürden an die Leistungen vor ihrer Verletzungspause anzuknüpfen. Für Fanny Arendt (800 m) und Lena Kieffer (1.500 m) geht es darum, sich mit der internationalen Konkurrenz zu messen und Erfahrungen gegen internationale Topathleten zu sammeln. Beide versuchen ihre eigenen Rekorde zu verbessern. Hochspringer Charel Gaspar arbeitet unterdessen weiterhin daran, den Landesrekord zu brechen. Daneben sind auch François Grailet (60 m Hürden) und Bob Bertemes (1.500 m) für das CMCM Indoor Meeting gemeldet. Auf den Vorteil des Heimpublikums müssen die Athleten aus Luxemburg aber verzichten. Zuschauer sind morgen leider nicht erlaubt.

Programm

13.35 Uhr: Kugelstoßen Männer; 13.40 Uhr: 60 m (50 m) Frauen (H); 13.55 Uhr: 60 m Hürden Frauen (H); 14.05 Uhr: Hochsprung Männer; 14.09 Uhr: 60 m Hürden Männer (H); 14.18 Uhr: 800 m Frauen (H); 14.35 Uhr: 800 m Männer (H); 14.40 Uhr: Weitsprung Frauen; 14.45 Uhr: 60 m (50 m) Frauen (F), 15.00 Uhr: 60 m Hürden Männer (F), 15.12 Uhr: 60 m Hürden Frauen (F); 15.20: 1.500 m Frauen (H); 15.33 Uhr: 1.500 m Männer (H)

Das CMCM Indoor Meeting wurde in die Reihen der „World Athletics Indoor Tour Bronze“ aufgenommen
Das CMCM Indoor Meeting wurde in die Reihen der „World Athletics Indoor Tour Bronze“ aufgenommen