Corona und SchuleBei einzelnem Positivfall: Klassenkameraden sollen in soziale Distanz – Sonderurlaub für Eltern

Corona und Schule / Bei einzelnem Positivfall: Klassenkameraden sollen in soziale Distanz – Sonderurlaub für Eltern
 Archivfoto: Editpress

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Zum bisher unklaren Umgang mit Corona-Infektionen in der Schule gibt es jetzt einen verlässlicheren Rahmen. Den hat Bildungsminister Claude Meisch am Mittwoch in einer Pressekonferenz umrissen. Wichtige Neuerung: Weil Klassenkameraden von erkrankten Schülern in starke soziale Distanz gehen sollen, können Eltern für deren Betreuung „Congé pour raisons familiales“ beantragen.

In den Luxemburger Schulen arbeitet man aktuell mit einem Plan von drei Szenarien. Diese stellte Bildungsminister Claude Meisch bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Gesundheitsministerin Paulette Lenert am Mittwochnachmittag vor.

In Szenario eins wird nur ein Schüler positiv auf das Coronavirus getestet. Er muss zu Hause in Quarantäne, seine Klassenkameraden aber nicht. Das Ministerium empfehle allerdings, dass sie ihre sozialen Kontakte reduzieren – also etwa nicht mehr an Vereinsaktivitäten teilnehmen oder Freunde treffen. Sie können aber weiter normal in die Schule gehen, müssen dort aber jederzeit ihre Maske anhaben, selbst im Unterricht. Damit Eltern ihre Kinder in ihrer Freizeit betreuen können, soll der „Congé pour raisons familiales“ in diesem Fall greifen, sagte Meisch. Die Mitschüler müssen sich am sechsten Tag testen lassen. Sind alle Tests negativ, könne der Regelbetrieb wieder aufgenommen werden.

Szenario zwei tritt ein, wenn sich mehrere Schüler in einer Klasse mit dem Virus angesteckt haben. Dann werde die ganze Klasse unter Quarantäne gestellt. Meisch räumt aber ein, dass dies nicht automatisch bedeute, dass alle Lehrer der Klasse gleich mit in Quarantäne gesetzt werden. Das entscheide man individuell, je nachdem, wie viel Kontakt der Lehrer mit den Schülern hatte.

Szenario drei tritt ein, wenn sich gleich mehrere zusammenhängende Infektionen in einer Klasse zeigen und die Schule als Infektionsquelle nicht ausgeschlossen werden kann. Dann würde das Bildungsministerium zusammen mit dem Gesundheitsministerium besondere Maßnahmen für die betroffene Schule ausarbeiten.

Der Bildungsminister teilte auch die vorläufigen Infektionszahlen seit dem Schulbeginn mit:

Vom 15. bis zum 25. September habe es in der Grundschule 60 einzelne infizierte Schüler gegeben, also nach Szenario 1. Dreimal gab es einen Fall des Szenario 2.

Im Lyzeum habe es 31 Corona-Fälle des Szenario 1 gegeben, und zweimal sei es zu einem Szenario 2 gekommen.  In den privaten Grundschulen gab es 13 Schüler aus dem Szenario 1.

In einem privaten Lyzeum habe es einen Fall entsprechend Szenario 3 gegeben, nämlich vier positiv getestete Schüler.

In den Wochen vor dem Schulbeginn, vom 1. September bis zum 15. September waren 139 Tests der 3- bis 20-Jährigen positiv. Somit gehe man davon aus, sagte Meisch, dass die Schule keinen besonderen Einfluss auf die Entwicklung des Infektionsgeschehens bei Kindern und Jugendlichen habe.