Chamber-Anhörung: „Wann d’Cannabis grouss sinn“

Chamber-Anhörung: „Wann d’Cannabis grouss sinn“

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Am letzten Tag vor der Sommerpause hat sich das Parlament mit dem Cannabiskonsum beschäftigt. Und in der Anhörung wurde klar: Eigentlich spricht wenig gegen eine Legalisierung.

Mars di Bartolomeo hat es noch nie gemacht. Bei Martine Mergen ist es „50 Jahre her“. Gefallen hat es ihr nicht. Und David Wagner hat es nur selten getan, denn eigentlich bevorzugt er Bier. Die Rede geht vom Kiffen – vom Cannabiskonsum.

Die Petition von Joé Schmit zur Legalisierung der Droge hat innerhalb weniger Stunden, und damit in Rekordzeit, das nötige Quorum von über 4.500 Unterschriften erreicht, damit das Anliegen in der Chamber debattiert wird.

Joé Schmit hatte sich am Donnerstag für die Anhörung im Parlament fachmännische Unterstützung von Guy Munhowen und Christopher Zimmer geholt, beide Geschäftsführer des „Placebo“, eines Zubehörgeschäfts für den Konsum von Cannabis.

Und gleich zu Beginn erklärte Munhowen, dass es eigentlich nicht um „Legalisierung“ des Cannabiskonsums gehe, sondern um eine „Regulierung“ nach kanadischem Modell. Denn bis jetzt würde der Staat die Augen gegenüber einer gesellschaftlichen Realität verschließen. Seit 48 Jahren ignoriere die Politik den Cannabiskonsum und kriminalisiere mit der restriktiven Verbotspolitik die Hälfte aller Jugendlichen.
Die Kosten der Repression seien etwa doppelt so hoch wie der Umsatz mit Drogen. Kurz: Der Staat hat in der Drogenpolitik versagt, die Kontrolle verloren und Wildwuchs auf dem Schwarzmarkt erlaubt. „Es ist eine Frage der Glaubwürdigkeit des Rechtsstaates“, so Munhowen.

Ja, aber …

Die Parteien gaben Munhowen grundsätzlich recht: Die Drogenpolitik sollte überdacht, der Cannabiskonsum reguliert werden, sagten etwa Abgeordnete von LSAP, DP, „déi gréng“ und „déi Lénk“. Die CSV konnte sich mit den Argumenten der Befürworter anfreunden, will aber noch lieber etwas abwarten. David Wagner („déi Lénk“) argumentierte wirtschaftsliberal – er könne nicht nachvollziehen, warum dieser Markt der Mafia überlassen werde. Und Gast Gibéryen (ADR) will keinen Luxemburger Alleingang, sondern plädierte für eine gemeinsame europäische Lösung. Gesundheitsministern Lydia Mutsch (LSAP) stellte die grundsätzliche Frage, ob unsere Gesellschaft noch eine weitere Droge vertrage. Zudem verwies sie auf gesundheitliche Schäden vor allem bei Jugendlichen im kognitiven Bereich. Justizminister Felix Braz wollte die Analyse der Petitionäre und der Mehrheit der Abgeordneten nicht teilen. „Im Gesetz gibt es keine Hypokrisie: Alles ist verboten.“ Punkt.

Und während man sich darauf einigte, im September weiterzudiskutieren, empfahl Munhowen den Abgeordneten, sich „das kanadische Modell über den Sommer reinzuziehen“.

Jacques Zeyen
3. August 2018 - 22.50

Die gefährlichsten legalen Drogen sind Alkohol und Nikotin. Die gefährlichsten illegalen Drogen sind Heroin und Christal. Woran sterben wohl die meisten Menschen????? (und der Staat verdient noch daran..)

Yves
28. Juli 2018 - 19.24

Dei wëssenschaftlesch Etuden interesseieren mech. Kënnt Dir w.e.g. Quellen uginn?

Sibi
28. Juli 2018 - 3.02

Hei geht et em eis an net em Macron an CO

Guyt
28. Juli 2018 - 2.06

Fragen sie doch mal einen Junkie!

René Charles
27. Juli 2018 - 18.07

Dat mecht ëmmer méi den Drogemix: Alkohol an THC.

Luxi
27. Juli 2018 - 17.06

D’Parlament soll sech och objektiv Meenungen vun Fachleit(Dokteren, Suchtexperten,Psychologen,...) an betraffen Leit an hieren Familjen unhéieren. Et gin vill wessenschaftlech Etuden iwer d’negativ Auswirkungen vum Cannabis ob d’Psyche.

Jimbo
27. Juli 2018 - 15.06

Ech kënne vill Leit dei kiffen! (bis zu 4 Joints den Daag) An dovun war nach keen mei domm wei een, deen e Sixpack Béier gedronkt hat!! Kloer, maer hun all Angscht virun de Kiffer... Mee wann e kuckt, wat haut sou dorueter lass ass, dat kennt net vun de Kiffer mee vum Alkohol. All Joers Doudeger a Verletzer bei Autosaccidenter a Messerpickereien etc. Dat meescht duerch Alkohol, net duerch kiffen! Mee de Stadt verdingt ebe mei um Alkohol, dofir ass Alkohol accepteiert an dKiffen ebe net.

knujhel
27. Juli 2018 - 14.30

An hei an Europa sinn di meeschten Junkien och nach bal all gedeeft. Das ass eng Korrelatioun, a keen Argument.

fluppes
27. Juli 2018 - 13.54

@GuyT Falsch: Der „Junkie“ hat sicherlich auch Alkohol getrunken, möglicherweise Tabak geraucht und mit grosser Wahrscheinlichkeit auch Medikamente missbraucht...

René Charles
27. Juli 2018 - 13.12

Richtech Kee Minister a keen Dokter (m/f) kann de Gebrauch vun THC als "Fräizäitbeschäftegung" oder fir ze dealen erlaben. Kee ka behapten dass een joint (Gras) fëmmen nët grad sou schiedlech as wéi den einfachen Tubak (och Gras), och wan mol keen THC am joint as. Wien als Politiker fir Gras fëmmen as, kann nët wielbar sin. Weder haut nach muer.

René Charles
27. Juli 2018 - 13.06

Do as awer den ADR nët eléng: déi "europäesch Léisung" gët och vu villen Politiker am Ausland proposéiert, z.B. Merkel, a besonnesch Macron. D'Madame hält un hirer Willkommenspolitik soulaang fest, an den Här Macron verteidegt domat seng Iddi vun engem europäeschen Finanzministère, wat den EU-Länner ënnert d'Aerm gräift déi an finaziell Labrente gerutscht sin. Sou wéi dem Här Macron seng douce France.

Luxi
27. Juli 2018 - 12.39

D’Legaliséierung vum Cannabis ass grondfalsch well domat gëtt déi Drog verharmlost. Cannabis gehéiert awer zu den Halluzinogenen, psychotrop Substanzen déi Psychosen (Paranoia, bipolar Depressioun, Schizophrenie,...) provozéieren koennen. Vun all dem Leed a Misère den den Drogenkonsum matsechbréngt gëtt nët geschwaat.

GuyT
27. Juli 2018 - 11.08

Jeder Junkie hat seinen ersten Schritt inab die Drogenhölle mit einem kleinen harmlosen Kiffen angefangen.

Johnny
27. Juli 2018 - 9.31

Criticize it but legalize it. Der Staat sollte selber zum Dealer werden, so wie bereits bei Alkohol, Zigaretten und Kaffee. Dies ist keinesfalls sarkastisch gemeint, denn nur auf diese Weise kann ein Mindestmass an Kontrolle über den Markt gewährleistet sein, denn jetzt existiert so gut wie überhaupt keine Kontrolle. Nicht beim Jugendschutz und auch nicht bei der Qualität. Die Polizei bemüht sich vergeblich der Hyrda den Kopf abzuschneiden und bindet somit ohnehin schon knappe personelle Ressourcen und verschwendet obendrein noch Steuergelder, die besser anderswo eingesetzt wären. Durch eine Legalisierung würde der Staat nicht nur Gelder einsparen, sondern noch Steuergelder einnehmen, Steuergelder, die aber zu einem grossen Teil in die Gesundheitskasse, die Präventions- und Aufklärungsarbeit fliessen sollten. Eine Legalisierung löst sicherlich nicht alle Probleme im Umgang mit Cannabis, jedoch viele Probleme sind hausgemacht, sie sind schlicht und einfach der Repression zuzuschreiben. Wann endlich kommt eine Wende in der Drogenpolitik?

knujhel
27. Juli 2018 - 9.06

@ ADR: eng "europäesch Léisung": dat ass di politesch Standardäntwert wann een näischt wëll maachen. Well wann een eppes wëll maachen, da nennt een et e Pilotprojet, an da geet et och ouni "europäesch Léisung"