Bürgerinitiative schlägt wegen Google-Datacenter Alarm

Bürgerinitiative schlägt wegen Google-Datacenter Alarm

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Das Projekt Google-Datacenter in Bissen sorgt weiter für Aufregung. Viele Bürger warten noch immer auf Antworten und fühlen sich von der Politik im Stich gelassen. Mittlerweile hat sogar eine Bürgerinitiative die Einwohner dazu aufgerufen, Einwände gegen das Vorhaben einzureichen. Stichtag ist heute.

„Wir wollen Klarheit u.a. über folgende Fragen“, fordert die Bürgerinitiative in einem Rundschreiben. „Wer hat die 50,5 Millionen für das Google-Gelände auf ,Buusbierg‘ bezahlt? Wie hoch belaufen sich die Kosten für die erforderliche neue Hochspannungstrasse, für den speziellen Anschluss an die Sebes-Wasserleitung und an das Verkehrsnetz, für die großen Rückhaltebecken auf fremdem Gelände und für die Ableitung des Regenwassers in den Vorfluter (Attert)? Wie hoch werden die zukünftigen Steuereinnahmen aus dem Google-Datacenter auf ,Buusbierg‘ für Staat und Gemeinde Bissen veranschlagt?

Wie viele Arbeitsplätze sollen im Datacenter wirklich entstehen und welchen Einfluss wird dies auf die Verkehrsentwicklung in Bissen haben?“ Es wird ebenfalls daran erinnert, dass das Datacenter eine 250-Megawatt-Anschlussleistung brauche und jährlich 2,5 Tetrawattstunden Strom verbrauche. Dies entspreche dem Stromverbrauch einer 200.000-Einwohner-Stadt. Das Netz von Creos würde hierfür nicht reichen, sodass neue Hochspannungstrassen entstehen müssten.

Natürlich geht im Rundschreiben auch über die großflächige Versiegelung der guten Ackerböden die Rede. 54 Prozent der rund 35 Hektar Land sollen voraussichtlich bebaut werden. „Wohin werden die großen Mengen an Oberflächenwasser geleitet?“
Gedanken macht sich die Bürgerinitiative auch über die Luft- und Lichtverschmutzung, den Geräuschpegel der Kühlaggregate usw. „Die Öffentlichkeit soll wohl erst die Einzelheiten zum Projekt erfahren, wenn ein Rücktritt nicht mehr möglich ist“, mutmaßt ein Sprecher der Bürgerinitiative. „Warum soll man die Steuerzahler vor der Zeit beunruhigen? Also wirklich …“

Um den Einwohnern aus der Gemeinde Bissen die Google-Pille zu versüßen, soll ihnen laut Bürgerinitiative ein kostenloser Glasfaser-Internet-Anschluss versprochen worden sein. „Die Einwohner können dann blitzschnell bei Google nachsuchen, wie Bissen vor der Riesenbaustelle ausgesehen hat“, so die zynische Abschlussbemerkung. Die Einwände zum allgemeinen Bebauungsplan (PAG) dieses Projekts können noch bis heute bei der Gemeindeverwaltung eingereicht werden. Was die Einwände zur „Strategischen Umweltprüfung“ (SUP) anbelangt, so müssen diese bis zum 2. März im Umweltministerium eingegangen sein.

L.Marx
15. Februar 2019 - 16.16

Dass im Saarland auf einer vergleichbar grossen Fläche wie Luxemburg heute schon eine Million Menschen wohnen wissen Sie schon ...?

L.Marx
15. Februar 2019 - 16.11

Sind wir nicht alle irgendwie Lobbyisten? Die einen für Technologie, die anderen für die "Gromper" (wie "J. Trierweiler") oder im breiteren Sinne für die Natur. Google spioniert nicht. Braucht es auch gar nicht. Es sammelt nur fleissig, was die User einfach so preisgeben und achtlos in der digitalen Welt wegschmeissen

L.Marx
15. Februar 2019 - 16.04

Naja. Eine Wette auf die Zukunft(stechnologien) ist halt immer eine Wette. Das kann so oder auch anders ausgehen ... Mit ihren Argumenten wäre es den 1980er Jahren nie zur Gründung der SES gekommen und die ganze Satellitentechnologie einschliesslich hochqualifizierter Arbeitsplätze und Steuereinnahmen wären heute bei der Eutelsat in Frankreich. Natürlich soll man die "Gromper" ehren. Aber möchten sie wirklich heute - oder mit ihren Kindern morgen - im Agrarland ihrer Urgrossväter leben ...?

Mephisto
15. Februar 2019 - 14.28

Von all den Datenkraken wie Google, Apple, Facebook hat man noch nicht viel gutes gehört, besonders von letzteren. Sie haben bisher viel Misstände in die Welt gebracht und nicht viel positives. Es geht ihnen einzig und allein um den Gewinn, um ihre Aktionäre zu Milliardären zu machen. Deshalb würde ich denen keine Konzessionen machen, knallharte Bedingungen oder sie sollen sich schleichen.

Nomi
15. Februar 2019 - 13.42

Wann dee Site so'uvill Killwasser brauch, dann baut een deen net ob ee Bierg, mee an een Dall bei ee laafend Gewaesser !!!!!! Et ass mei' einfach de Stro'um an den Dall ze brengen wei' d'Waasser ob de Bierg !!!

J. Trierweiler
15. Februar 2019 - 12.03

Wann ech gewësse Kommentaire hei liesen hunn ech dat deitlech Gefill, hei get net nogeduet, et get commentéiert wéi um comptoir nom drëtten Humpen. An zéng Joer wonneren se sech dann, dass d’Kanner sech keen Terrain méi könne leeschten an firwat d’Loft ëmmer méi dreckeg get an d’Letzebuerger an d’Saarland plënnere mussen. Déck Firmaen machen ëmmer méi wat se wëllen während de Bierger ëmmer méi iwergang get. Wat gif dat do dem Land bréngen? Ënnert dem Stréch a mëttelfristeg iwerhaapt neischt! Firwat kommen se heihin? Wëll zevill Leit hei direct d’accord wären, fir d'Natur géint méi Souen anzetauschen. A wien seet dann, dass déi Souen dem Bierger iwerhaapt zegudd kommen? Et ass keen sech anscheinend bewosst, wéi massiv Google do plangt. Awer net vill Plaazen, net vill Steieren, awer eng hallew Gemeng futti betonéiert. Wa Google net gif mengen, dass sie hei eng Bommenaffär könnte machen, kiemen se guernet hei hin. A wat ass dann, wann sie einfach eng Kéier fortgin? Fir déi di mengen, dat wär dann e Verloscht, kee Meter, déi sëtzen esou eppes einfach vun der Steier oof. Da bezillt de Bierger schlussendlech d'Rechnung awer. Dat heescht, wann et wirtschaftlech schief geet, bezielt de Letzebuerger de Projet iwer Steieren an d'Perte. A Google bleiwt trotzdem propriétaire vum Terrain! An da gin se irjendwou anescht wou se nach méi Zocker kréien? Da sëtze mir hei op enger Betonsruin. Firwat? Fir déi puer Sou? Ass dat haut den Haaptkritär? Dat ass ganz einfach Prostitutioun. Ech fannen esou eng Attitude méprisabel.

J. Trierweiler
15. Februar 2019 - 11.46

@Le Républicain: Mit Ihrer Begründung hätten wir vor 50 Jahren ein Atomkraftwerk nach Remerschen bekommen anstatt ein Naturschutzgebiet. Darum hat Cattenom das Ding bekommen. Und? Ist Cattenom heute reich? Hat es die Gegend verschönert und verbessert? Lieber "Grompere raafe goen" solange es noch Agrarboden gibt als bei Google fragen, ob man bei ebay halbwegs erschwingliche Kartoffeln ersteigern kann. Aber vielleicht leben Sie von chips? Digitalen versteht sich. Merke, wer den Boden nicht ehrt ist die Gromper nicht wert.

Jean
15. Februar 2019 - 9.57

Im Prinzip bin ich nicht gegen das Datenzentrum. Finde jedoch dass die Fragen die diese Bürgerinitiative aufwerfen durchaus berechtigt sind und beantwortet werden müssten bevor man das Datenzentrum baut.

Tom
15. Februar 2019 - 8.31

Bedauerlicherweise werden hier mit großer Wahrscheinlichkeit die Forderungen der Bürgerinitiativen nicht ernst genommen werden, was vielleicht und wirklich nur vielleicht einen kleinen Erfolg haben könnte wäre eine Petition gegen das Projekt. Da sind zu viele Lobbyisten am Werk, es geht um sehr viel Geld und schlussendlich wird dort ein sogenanntes "Spionagezentrum" für Datenerfassung entstehen, diese wiederum sollen auch sehr viel Geld einbringen... Also wenn dieses Projekt verhindert wird, sage ich nur Respekt für die Zivilcourage und unterstützen würde ich es allemal.

Le Républicain
15. Februar 2019 - 7.43

Die Bürgerinitiative soll ruhig weiter agieren so wird am Ende Google sein Datencenter eben in einem anderen Lande bauen, wo Google ebnen willkommen geheißen wird, und Luxemburg wird den Anschluss an die Digitalwelt eben verlieren! Schlimmsten falls können wir dann wieder "Gromperen raafen goen.."

Guido
15. Februar 2019 - 7.01

Waat een misère.Emmer daat gemeckerts